Kapitel 1

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Ich war gerade dabei konzentriert mich an die Hausaufgaben zu setzen, da vibrierte schon mein Handy. Nein Abyia, du guckst jetzt nicht, wer dir geschrieben hat. Ok, nur kurz. Mein Kopf konnte sich nicht durchsetzen und meine Hände hatten schon das Handy in der Hand. Nur kurz..


Hey Barbie! Na, was hälst du von der Idee mit mir in 20 Minuten in die Stadt zu gehen und zu bummeln? Bei dem schönen Wetter musst du raus. Ich kenne dich zu gut, um zu wissen, dass du gerade deine Hausaufgaben machen willst. Schätzchen, dafür haben wir die nächsten 6 Wochen noch Zeit! So ich erwarte dich in 15 Minuten unten an deiner Haustür MIT GANZ VIEL LIEBER GRÜßE DEINE ima:***

Schon an dem 2. Wort erkannte ich, dass es meine aller beste Freundin war. Meine bessere Hälfte, mein Alles! Sie nannte mich gerne Barbie, was eigentlich null auf mich zutrifft. Ich habe zwar eine recht schlanke Figur, in der ich mich wohl fühle, aber ich habe schwarze Haare, was nun wirklich keiner Barbie gleicht.

Wow, wie blöd war ich eigentlich und warum hatte ich wirklich vergessen, dass wir Sommerferien hatten. Ich bin so eine Person, die immer direkt die Hausaufgaben macht, damit ich danach Freizeit habe, aber diesmal hatte meine Ima recht! Sie hatte mich überzeugt, naja eigentlich gezwungen..

Ich weiß ja nicht, warum und was Lehrer sich dabei dachten, noch am letzten Schultag was aufzugeben, aber ganz ehrlich? Das Wetter wollte ich jetzt unbedingt mit meiner besten Freundin genießen und einen guten Start in die Sommerferien haben.

Ich verabschiedete mich von der Jeans, in der ich am späten Morgen bemerkte, dass es eine bessere Idee gewesen wäre, was kurzes anzuziehen und entschied mich dann für einen roten, schicken , aber auch lässigen Jumpsuit, der noch über meinem Stuhl hing. Ich sprühte mich mit einem Duft von Mama ein, dass ich einfach so krass mochte, dass es so langsam auffiel, dass ich es heimlich nahm. Ich schaute mich lieber noch einmal in meinem Zimmer um, bevor Mama mein Geschirr und was sonst noch alles für sie nicht ins Zimmer gehörte wahrnahm und ich mir dann später noch etwas anhören musste. Aber ich war überrascht: meine Schminkkommode, die rechts vom Fenster stand, damit ich, wenn ich mich schminkte genügend Licht abbekam, war recht ordentlich. Zwar waren ein paar Taschentücher darauf, die ich für meine Lippenstiftroutine brauchte, aber die kann man ja wohl öfters nehmen. Das wäre ja sonst eine totale Verschwendung! Mein Blick ging weiter durch mein helles, gemütliches Zimmer: gut mein Bett war nicht gemacht, aber irgendwie gefiel es mir, wenn die vielen Kissen ein wenig unordentlich da lagen und meine Decke so leicht zerzaust am Bett herunter hing. Mein Schreibtisch war eh immer aufgeräumt und mein Kleiderschrank, ja der war ja nicht durchsichtig.

Ich nahm eine kleine Tasche von einem der vielen Haken hinter meiner Tür und packte Schlüssel, Portemonnaie, Power Bank, Taschentücher waren wie immer drin und Pfefferspray von meinem großen Bruder hinein, was er mir gab, als er auf die UNI ging. "Weil ich jetzt für ne Zeit nicht auf dich aufpassen kann" Schon süß, aber er brauchte sich wirklich keine Sorgen um mich machen. Ich kann gut auf mich alleine aufpassen. Ich nahm es aber trotzdem mit, weil ich sonst noch ein schlechtes Gewissen bekam. Mein Handy behielt ich in der Hand, falls Ima sich doch woanders treffen wollte oder zu spät käme.

Ich schaute noch kurz in den Spiegel: Meine Blauen Augen funkelten so sehr, dass ich durch die dunklen Harre, Wimpern und Augenbrauen gar keine Wimperntusche mehr brauchte. Ich war zufrieden mit meinem Aussehen und hatte meine schwarzen, gewellten Haare noch zu einem lockeren Zopf gebunden. Ein kurzer Blick in den Kühlschrank und ich schnappte meiner Freundin und mir noch 2 Milchschnitten heraus, bevor sie meine 2 Jahre ältere Schwester zu sehen bekam und ich dann gar nichts davon hatte.

Die Tür schloss sich von alleine, was man durch das nach Holz riechende Treppenhaus nicht überhören konnte. Als ich meine genervte Freundin sah, sprang ich ihr in die Arme "Heeyyy, Ima! Freue mich soooo dich zu sehen"Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und ihr Begrüßung war sehr knapp "Du bist zu spät" "Ja, tut mir Leid. Bei diesem Wetter erfriert man ja fast." Imas Mimik war nun keine genervte Freundin mehr, sondern ein vor nicht mehr Luft kriegender lachendes tolles Mädchen. Ja, wir lachten über die dümmsten Aussagen oder wir lachten manchmal auch einfach so krass, dass wir am Ende überhaupt nicht mehr wussten, worum es eigentlich ging. Wir lachten zwar nicht über alles, aber über viel. Als ich ihr dann noch die Milchschnitte in die Hand drückte, war ihre Freude sichtbar.

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Hey,

wenn ihr Ideen habt, was denn da so alles in der Stadt passieren soll und vielleicht auch auf wen sie treffen, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir ein Kommentar da lasst. :) Verbesserungsvorschläge werden gerne angenommen.

LG Sina

Zum Schweben verurteiltWhere stories live. Discover now