I'm The Boss

Kapitel 1

"Agent 002, passen sie auf!" Gerade noch rechtzeitig ducke ich mich, sodass die Kugel mich nur knapp verfehlt. Ich blicke mich suchend um und sehe dann Agent 216. Ich nicke ihm als Dankeschön kalt zu, wende mich aber anschließend wieder unseren Gegnern zu. Wir sind fünf Agenten gegen circa 40 Leute der russischen Mafia. Das hatte sich Josh ja mal wieder toll ausgedacht. Ironie lässt grüßen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir hier alle lebend wieder raus kommen würden war gleich Null. Ich seufze einmal tief durch und rief dann: "Zurück zu den Autos!" Ja, ich hatte gerade eben gesagt, dass wir uns zurück ziehen würden und das tue ich wirklich nur äußerst ungern, aber ich wollte nicht unser Leben aufs Spiel setzen. Also, sicher, wir setzen schon unser Leben aufs Spiel, indem wir beim FBI sind, aber ich glaube ihr wisst was ich meine. Wir rennen also zurück zu unseren Autos, wobei wir mit ein paar Schüssen verabschiedet werden. Freundlich, oder? So schnell wie möglich setzen wir uns in unsere Wagen und schließen die Türen hinter uns, sodass wir jetzt so gut wie sicher sind. Kugelsichere Scheiben sind schon ganz praktisch. Ich lasse den Motor an und fahre auf die Straße. Hinter mir fahren die anderen. Gut, dann sind noch alle da. Ich atme noch einmal tief durch und gebe dann ein wenig mehr Gas. Selbst wenn ich geblitzt werden sollte. Ich stehe über dem Gesetz. Rein theoretisch könnte ich erst Amok laufen und dann ein paar Wolkenkratzer in die Luft jagen und würde allerhöchstens meinen Job verlieren. Das ist das praktische daran zweit Boss zu sein. Ich kann so viel Scheiße bauen wie ich will. Ich drücke wieder aufs Gaspedal und überhole ein paar Autos. Ich hasse diese Geschwindigkeitsbegrenzungen. Wobei, eigentlich nicht. Nur wenn ich schlechte Laune habe. Und die habe ich gerade definitiv. Und ich bin sauer. Sauer auf Josh. Zu eurer Information: Er ist der Boss vom FBI. Ihm gehört das Ganze. Eigentlich mag ich ihn ja und verstehe mich echt super mit ihm, aber wie kommt man auf die Idee nur fünf seiner Agenten alleine zu der russischen Mafia zu schicken? Mein werter Herr Chef würde sich gleich auf jeden Fall noch etwas anhören müssen. Ich bemerke, dass sich meine Hände und das Lenkrad verkrampft haben, sodass sich meine Finger schon langsam weiß färben. Okay, ich muss mich abreagieren. Einen Boxsack habe ich im Auto nicht. Josh höchstperspönlich kann ich gerade leider auch keine rein hauen, also beibt nur noch Ablenkung. Ich denke an meine >Karriere< beim FBI. Mit gut zwei Jahren hatte mich das FBI zu sich geholt, da sie schon damals einen sehr hohen IQ bei mir feststellten. Sie bildeten mich aus. Mit vier Jahren hatte ich das erste Mal eine Schusswaffe in der Hand und mit sechs begann ich mit dem Messerwerfen. Als ich acht Jahre alt war, ging der ehemalige zweit Boss in Rente, weshalb alle Agenten des FBI getestet wurden. Wir mussten gegeneinander im Kampfsport antreten und nachdem ich einen 120 Kilo Typen auf den Boden gebracht hatte, wurde ich zum neuen zweit Boss. Anfangs fanden die meisten Agenten das ziemlich Scheiße, aber ich habe ihnen gezeigt, dass ich es verdient hatte auf diese Position zu kommen. Jetzt bi ich 15 und mein Job macht mir wirklich Spaß. Es ist nur ein bisschen schade, dass ich meinen Mitschülern nicht davon erzählen darf, denn die Jungs aus meiner Klasse, sind immer der Meinung, wir Mädchen seien Schwächlinge und sie selber sind stolz darauf, wenn sie drei Klimmzüge schaffen. Tut mir echt leid, wenn ich gerade ein bisschen zickig rüber komme. So bin ich normalerweise nicht und wisst ihr was mir gerade auffällt? Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Wie unhöflich von mir.
Ich bin Cassy, also eigentlich Cassandra, aber so nennt mich nur meine Oma. Die hält nichts von Spitznamen.
Ich bin 15 Jahre alt und gehe zur Zeit in die neunte Klasse. Mein Zeugnis Durchschnitt ist 1,4 , aber ich mache mit Absicht Fehler, da es ja ein bisschen auffällig wäre, wenn ich immer alles richtig machen würde. Eigentlich könnte ich mir die Schule auch sparen, weil ich mein Abitur bereits beim FBI gemacht habe. Außerdem habe ich die wichtigsten Sachen aus den Medizin und Jura Studien gelernt. Mittlerweile habe ich einen IQ von 203. Ja, ich weiß, das ist ziemlich hoch und ich bin auch stolz darauf, aber ich habe das Glück, dass mein Ur- Opa auch so einen hohen IQ hatte und, dass ich das von ihm geerbt habe.
Davon, dass ich beim FBI bin, wissen nur meine Eltern, mein großer Bruder Jan und meine beste Freundin Anita. Als ich es ihr gesagt habe, war ich 13 und ich habe richtig Ärger bekommen, aber es hat sich gelohnt. Ich will meine beste Freundin nicht anlügen. Zum Glück akzeptiert sie, dass ich außerhalb der Schule anders bin und ich konnte Josh sogar schon einmal dazu überreden, dass sie mit zu unserem Quartier kommen durfte. Sie durfte mir beim Training zugucken und ich habe sie ein bisschen herum geführt. Sie musste aber versprechen niemandem jemals davon zu erzählen. Ach ja und nicht zu vergessen: Ich spreche 13 Sprache fließend. Deutsch, Englisch/ Amerikanisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Latein, Rumänisch, Chinesisch, Japanisch, Arabisch, Holländisch, Finnisch und Dänisch. Das habe ich mir so über die Jahre beigebracht. Ich finde es echt schade, dass Chinesisch nicht in der Schule unterrichtet wird. Die Sprache ist echt spannend. Naja, egal, ich bin jetzt gerade beim FBI Hauptquartier angekommen und lenke meine Auto auf die Garage zu. Ich fahre auf den Schalter zu und lege meine Hand auf den Sensor, sodass sich das extrem gut gesicherte Tor öffnet. Vor zwei Jahren habe ich das Sicherheitssystem vom FBI überarbeitet und dabei unter anderem dieses Tor entwickelt. Ich lenke meinen Wagen in einen meiner fünf Parkplätze und steige aus. So, jetzt darf ich wieder wütend werden. Ich werde jetzt Josh einen Besuch abstatten und er wird sich ordentlich was anhören müssen. Zieh dich warm an, Josh...

Das war das erste Kapitel von "I'm the Boss". Ich hoffe es hat euch gefallen. Das erste Kapitel bei einem Buch ist immer das schwerste, wie ich finde. Also lest bitte auch weiter, wenn dieses Kapitel noch nicht fand so eurem Geschmack getroffen hat. Ich würde mich auch sehr freuen, wenn ihr mir schreiben würdet, was euch gefällt und was euch nicht gefällt.
LG Nele