Kapitel 3

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Naja, vielleicht ist es ja ganz gut, mal neben wem zu sitzen. Aber wehe er quatscht mich im Unterricht an !
Als es klingelt, kommt die Lehrerin in den Raum,und begrüßt uns. Oh ne, wir haben jetzt mit Frau Müller. Die strengste Lehrerin der ganzen Schule. Na dann viel Glück Lara, denke ich mir.
Die Geschichtsstunde fängt aber auch schon super langweilig an. Wir sollen einen Text im Buch lesen. 5 Seiten lang.Aber wenigstens habe ich dann eine Ablenkung.Vor ihm. Finn. Das ist ein schöner Name.
"Die Antike" lese ich schnell in Gedanken die Überschrift des ersten Textes,um vom denken an ihn erlöst zu sein.

Als die Stunde endlich vorbei ist, bewege ich mich zum nächsten Raum. Jetzt haben wir Biologie. Eigentlich ist es mein Lieblingsfach aber nicht wenn ich neben Finn sitzen muss. Aber da werde ich bestimmt nicht drum rum kommen.
Diesmal ist die Lehrerin, Frau Schulze, schon da,und erscheint nicht, wie Frau Müller vorhin, auf den letzten Drücker. Als ich mich auf meinen Stuhl in der letzten Reihe setzte, steuert Finn geradewegs auf mich zu. Mann, kann der mich nicht mal in Ruhe lassen? Was will der Typ von mir?!
Es klingelt, als er sich gerade neben mich setzt.War ja klar. Die Lehrerin beginnt den Unterricht mit einer Begrüßung. Dann sagt sie: "Also, heute werden wir Partnerarbeit machen, also setzten sich die, die alleine sitzen bitte zusammen."
Genervt verdrehe ich die Augen. Das war so klar. Da machen wir als erstes Mal in diesem Schuljahr, mal Partnerarbeit, und das muss ausgerechnet heute sein?!
Ich hasse mein Leben. Und ab jetzt mag ich auch Biologie nicht mehr. Vielen Dank Finn.
Im letzten Jahr, bin ich bei der Partnerarbeit immer übrig geblieben, und musste allein arbeiten. Ich bewege mich also auf völlig neuem Terrain.
"Wir werden Schlangenhaut miskrokopieren, und uns ein bisschen mit dem Thema >Haut< im allgemeinen auseinandersetzten... "redet die Lehrerin auf auns ein aber ich glaube niemand hat so wirklich zugehört. Die warten doch alle schon darauf, das sie die Handys rausholen können, ohne das es wer bemerkt.
"Gut,ich habe schonmal mikroskopiert und du? "fragt Finn mich. Ich gebe ihm keine Antwort, sondern schüttele nur leicht mit dem Kopf. "Okay, dann erkläre ich dir, wie es geht. " sagt er,in etwas aufgeregtem Ton. "Ne, danke, ich finde das schon raus. Holst du das ehm, Mikro.. Dingens? " Er lacht leise,und steht dann auf um dieses etwas vom Lehrertisch zu holen.
Als er wiederkommt, stolpert er fast über seinen Ranzen, fängt sich dann aber wieder und lächelt mir zu. Und aus irgendeinem Grund, erwiedere ich ausersehen sein lächeln. Er tut mir nicht gut. Das weiß ich jetzt schon, und ich kenne ihn erst eine Stunde. Das kann noch was werden. Er setzt sich und stellt das Mikrodingenskop in der Mitte zwischen uns ab.
Er beäugt mich leicht kritisch, und ich spüre, wie ich etwas rot im Gesicht werde, also drehe ich mich weg und schaue aus dem Fenster. Heute ist kein guter Tag, das sieht der Himmel wohl auch so, denn eben hat es begonnen zu regnen. Eigentlich mag ich Regen.Der Himmel ist dann dunkel. Wie die Welt. Und wie die Menschen im inneren.

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