Kapitel 1

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Schweißgebaded schreckte ich am Samstag Morgen aus meinem Schlaf. Ich hatte ihn wieder gesehen. Er stand direkt vor mir, wollte mich mit zu ihm nehmen.
Reflexartig fasste ich an mein Handgelenk, welches er mich soeben noch fest umklammert hatte.
Als ich realisiert hatte, dass das alles nur ein schrecklicher Alptraum war, ließ ich mich zurück in mein warmes, weiches Bett fallen. Der große weiße Stoffteddy neben mir blickte mich an als wolle er mir mitteilen, dass er dringen eine Kuscheleinheit brauchte. Ich zog ihn dicht an mich heran und umklammerte ihn förmlich.

Wär er ein Mensch, wär er sicherlich erstickt

Die Vorstellung zauberte mir ein schiefes Grinsen auf mein Gesicht. Ich ertastete den Reisverschluss, der am Rücken, unter Plüsch versteckt, angebracht war. Vorsichtig zog ich ihn auf und nahm ein kleines durchsichtiges Tütchen heraus.
Vorsichtig, als ob sie mir etwas tun würden, begutachtete ich die bunten Pillen.

Warum habe ich mich überhaupt auf den Mist eingelassen

Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich noch genau zwei Stunden hatte, bis wir los zur Hochzeit meines ältesten Bruders mussten.
Flüchtig überflog ich die Nachrichten, schrieb aber niemandem zurück.

Wie sooft wurde ich von Glück durchflutet, als ich in mein Bad ging und das heiße Wasser der Dusche auf mich herab brasselte. Viele sagen Geld ist nicht alles, ich sehe das anders. Natürlich gibt es weitaus wichtigere Dinge, allerdings geht nichts über ein Badezimmer, dass die größe eines normalen Wohnzimmers hatte. Fröhlich pfeifend fing ich an mich fertig zu machen.

"Anna, wir müssen jetzt wirklich los!", rief meine Mum zum gefühlt hundertsten Mal. Schnell zog ich mir meinen perfekt gekonnten Lidstrich, nahm meinen Koffer und drückte ihn unserer Haushälterin Ashley in die Hand und stackste dann hoch erhobenen Hauptes die Treppen hinunter.

"Ach Anna, kannst du nicht einmal pünktlich sein?", Mum warf mir einen tadelnden Blick zu. Ich erwiederte nur mit einem Schulterzucken "Die wichtigsten Leute kommen immer zuletzt."

Kaum war ich in den schwarzen Bentley gestiegen, stöpselte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren. Auf das gesülze von Mum und ihrem Lover hatte ich wirklich keine Lust.

"Mum, können wir kurz anhalten, ich muss eine rauchen

"Anna, wie oft habe ich dir schon gesagt, wie schädlich das für dich ist", vorwurfsvoll Blickte sie mich mit ihren großen blauen Augen an.

Falsch Grinsend zog ich meinen Marlboro Pack aus der Tasche, machte das Fenster auf und zündete meine Kippe an.

Rauchen soll schädlich sein, aber mich mit drei Jahren zwei Wochen allein mit zehn Jahre alten Bruder zu lassen war in Ordnung?

Sie wusste, dass sie jetzt lieber nichts sagen sollte, also tat sie es auch nicht. Der Rest der Fahrt verlief schweigend.

Gut eine halbe Stunde später kamen wir an der Kirche an. Sie war schon von Außen hochwerig geschmückt. Die Zahl der Gäste hielt sich in Grenzen. Mein Bruder hasste große Tumulte. Ich stieg aus dem Wagen aus und sah mich um.  Die Hälfte der Leute die dirt waren kannte ich nicht.
Der Vater meines Briders lehnte mit seiner Familie auf der einen Seite der großen Rasenfläche.
Als ich meinen Vater erspähte und sah, dass er meinen kleinen Bruder dabei hatte, kroch ein breites Lächeln auf meine Lippen und ich bahnte mir mein Weg durch das Gras. Dies war nicht einfach, am Tag vorher hatte es geregnet und 10cm Absatz mochten es sehr sich in das leicht feuchte Gras zu bohren.

Jedoch wär ich nicht Anna Hempton, könnte ich nicht auf solchen Schuhen laufen. Bei den beiden angekommen, fiel mir Ben, mein kleiner 2 jähriger Bruder, sofort um den Hals. Naja eher um die Beine, aber ich nahm ihn auf den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Na mein großer", lächelte ich.

"Anna!", brüllte er mir als Antwort ins Ohr, woraufhin alle in unsere Richtung schauten.

Mich störte das allerdings überhaupt nicht, besonders als ich einen extrem gutaussehenden , braunhaarigen Jungen entdeckte, der neben Pete, dem Vater meines Bruders, stand und mich von oben bis unten musterte.

Ich stellte Ben wieder ab und fiel meinem Dad in die Arme, "ich bin so froh, dass du auch da bist"

"Ich auch, meine kleine. Und wie ich sehe hast du dich kein bisschen verändert in den letzten Monaten", schelmisch grinsend nickte er zu dem braunhaarigen Jungen und spielte kurz daraufhin auf mein kurzes, schwarzes Kleid an. Ich hatte schon immer ein fabel dafür, sehr viel Haut zu zeigen. Nicht auf die schlampige Art, eher auf die elegante.

Ich lachte.

Als die Glocken der Kirche läuteten, gingen wir los in die Kirche.

Erwähne nie ihren NamenWhere stories live. Discover now