Der große Tag

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Bellas Sicht:

Heute war es endlich soweit. Heute sollte ich also heiraten. Ich, die niemals den Weg zum Traualtar beschreiten wollte, sollte genau dies heute tun. Ungläubig starre ich mein Spiegelbild an. Eine schlanke junge Frau, in einem weinrot - weißen Kleid, blickt mir entgegen. Große blaue Augen starren mich an. Ganz vorsichtig, um meine schöne Steckfrisur nicht zu ruinieren, fahre ich mir durch meine langen, schwarzen Haare. Ich kann es nicht fassen. In nicht mal mehr einer halben Stunde, werde ich Frau Hero sein. Ich habe nie heiraten wollen, aber gut ich konnte mir auch nicht vorstellen, allzu lange mit ein und dem selben Mann zusammen zu sein. Doch heute änderte sich eben alles.
Das kichern meiner zwei besten Freundinnen hinter mir, reißt mich aus meinen Gedanken. "Oh Süße, ich kann es nicht fassen. Gerade du, die am aller wenigsten was vom ewigen Band der Ehe hält, wagt heute diesen Schritt." Marry sieht mich grinsend an. "Halt die Klappe, ich kann es ja selbst nicht fassen. Aber so spielt das Leben nun mal." Ich wende mich wieder dem Spiegel zu. Mein eigener Anblick scheint mir fremd zu sein. Meine Wangen leuchten zwar, vor lauter Aufregung, aber meine Augen scheinen nicht wirklich zu leuchten und genau das sollten sie doch eigentlich tun. Bekomme ich jetzt weiche Knie?!
Plötzlich klopft es an der Tür und gleich darauf wird sie aufgerissen. Mein bester Freund Danny steht im Türrahmen. Als er mich sieht erstarrt er für einen kurzen Moment. "Wow, was hast du mit Bella gemacht?! Du bist wunderschön!" Seine braunen Augen scannen mich von oben bis unten. Ein dickes Grinsen tritt auf mein Gesicht und ich falle ihm um den Hals. In dem Moment wo er den Raum betritt bin ich die Ruhe in Person, dieser Mensch hat die unglaubliche Fähigkeit, mich von 180 auf 0 zu bekommen und das in nur wenigen Sekunden. Egal wie aufgeregt, sauer oder enttäuscht ich bin, ein kurzen Moment mit ihm und ich bin entspannt. "Halt die Klappe! Du hast doch schon getrunken.", sage ich lachend, denn ich merke wie ich erröte.
"Was bleibt mir denn anderes?! Hier geht ja nichts vorwärts.", auch er lacht. Doch für einen kurzen Moment habe ich das Gefühl, dass dieses Lachen nicht ernst gemeint war. Ich trete einen Schritt von ihm zurück und er betrachtet mich erneut. "Bella, du machst deinem Namen alle Ehre. Dein Phil, hat unglaubliches Glück mit dir!" "Dessen ist er sich auch voll und ganz bewusst!", kommt es etwas giftig aus dem Hintergrund von Rosé. "Ach die beiden Brautjungfern sind ja auch noch da.", mit einem spitzbübischen grinsen geht Danny zu meinen beiden Besten. Er umarmt die beiden und alle drei schauen mich an. "Na Maus, bist du nervös?". "Vielleicht ein wenig.", gebe ich kleinlaut zu. Wieder merke ich ein komisches Gefühl im Magen. Tu ich hier das Richtige?! Bin ich wirklich dazu bereit, Phil zu heiraten? Wir waren nun schon fast 4 Jahre zusammen und seit 3 Jahren wohnten wir auch zusammen, da sollte der Schritt jetzt mir eigentlich keine sorgen machen. Und doch war da etwas, dass mich zweifeln ließ. Ich liebe Phil! Daran besteht eigentlich kein Zweifel. Naja, dieses Chaos ist sicher normal, wenn man heiraten will. Ganz in Gedanken stehe ich da und merke gar nicht, dass die anderen auch aufgehört haben zu reden. Danny starrt mich an und meine Mädels tauschen Blicke untereinander. Was in den Köpfen der drei wohl vor sich geht?

So Spielt Das Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt