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Zayns Sicht

Müde rieb ich mir den Sand aus den Augen und stieg aus dem Bett. Ich war gestern noch ziemlich lange wach gewesen und hatte mit Pepe noch ein paar Sachen in unsere neue Wohnung eingeräumt. Tassen, Gläser, Teller, Besteck und andere Sachen in die Küche, aber die war jetzt so gut wie fertig. Wir können uns heute sogar schon ein Frühstück machen, jedenfalls wenn wir Lebensmittel haben. Aber dafür müssen wir zuerst einkaufen gehen.

Langsam entschied ich mich dazu aufzustehen und mich zu duschen. Im Bad sah es noch nicht wirklich aufgeräumt aus. Das werden wir uns irgendwann noch einmal vorknöpfen müssen. Hier sah es noch aus, wie in einem Schweinestall. Überall lagen Handtücher und anderes Zeugs. Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn Pepe und ich noch irgendwann einmal ein Kästchen oder etwas derartiges kaufen würden. Aber dafür haben wir Zeit, denn so schnell werden wir diese Wohnung nicht mehr verlassen.

„Zaynie?", hörte ich meine Schwester rufen, als ich aus der Dusche stieg. Ich band mir ein Handtuch um die Hüften und begab mich auf dem Weg zu ihr. „Was ist denn los, Pepe?" „Wir müssen später noch Einkaufen gehen, wir haben gar nichts im Haus", erklärte sie mir. „Ich weiß ja, ich werde doch gleich gehen", erwiderte ich lächelnd. „Darf ich mich jetzt trotzdem anziehen, oder muss ich so gehen?", scherzte ich, woraufhin sie nur lächelnd seufzte und mit ihren Augen rollte.

In meinem Zimmer zog ich mir schnell meine Sachen an, die aus einer Boxershorts, schwarzen Skinny Jeans, einem schwarzen T-Shirt und einer ebenfalls schwarzen Lederjacke bestand. Die meiste meiner Kleidung war schwarz. Viel Farbiges hatte ich nicht, dafür viermal so viel Schwarzes. Noch ein schwarzes Schuhpaar und mein Outfit war komplett.

Genau in dem Moment, als ich den zweiten Schuh anzog, kam Penelope in mein Zimmer. „Bist du fertig?" Ich nickte nur und blickte zu ihr. Sie musterte mich kurz, strich mir eine falsch sitzende Haarsträhne aus dem Gesicht und grinste. „Ja, du bist fertig." Nun musste ich auch lachen. Sie war einfach nur niedlich. Meine süße kleine Schwester.

„Also können wir jetzt los?", fragte sie noch einmal. Keine fünf Minuten später waren wir bereits auf dem Weg zu dem Supermarkt. Wir beide saßen in meinem nicht all zu neuen Wagen und fuhren durch die Stadt, bis wir schließlich ein Geschäft gefunden hatten.

Nachdem ich meine Karre abgeschlossen hatte, gingen wir zusammen zum Eingang. „Was brauchen wir denn alles?", fragte ich Pepe. „Viel", lachte sie. Ich musste seufzen, auch wenn es in einem Grinsen endete.

„Mehl kann man immer gebrauchen", erklärte sie mir und legte ein paar Packungen davon in den Einkaufswagen. „Du darfst die Gewürze nicht vergessen, Zee!", sagte sie einige Minuten später. Wieder musste ich seufzen und machte mich auf den Weg zu Salz, Pfeffer und dem ganzen anderen Zeug.

„Du darfst die Gewürze nicht vergessen", murmelte ich noch einmal ihre Worte und seufzte. Schließlich hatte ich Pfeffer, Salz und viele andere Gewürze in der Hand, als ich zurück zu Pepe ging. „Du hast Chili vergessen", sagte sie und deutete noch einmal zu den Gewürzen. „Ja, natürlich. Ich gehe gerne für dich hin und her. Du bist ja meine allerliebste Schwester", stöhnte ich genervt auf und machte mich wieder auf den Weg zum anderen Ende des Ladens. „Ich hab dich auch lieb", rief sie mir noch hinterher.

Zum zweiten Mal war ich nun hier und suchte Chili. Ich hatte es gefunden, da sah ich einen Jungen, der versuchte, Sachen aus dem obersten Regal zu fischen. Er wirkte ungefähr gleich alt wie ich, hatte blonde Haare und war viel kleiner als ich. Es sah fast niedlich aus, wie er da hüpfte und versuchte an die Dinge ganz oben zu kommen.

„Soll ich dir helfen?", lachte ich, griff bereits nach oben und gab ihm sein Gewürz. „Ouh... danke", sagte er und würde rot. „Nichts zu danken. Man sieht sich", verabschiedete ich mich von ihm und ging zurück zu meiner Schwester.

„Hier Madame, ihr heiß ersehntes Chili." Ich gab ihr die kleine Flasche und lächelte. „Na endlich", entgegnete sie mit einem sarkastischen Unterton. „Ich glaube wir haben jetzt alles", sagte sie nach einer Weile und schob den Wagen in Richtung Kassa.

„Mach dich doch einmal nützlich und räum die Sachen auf das Rollband", sagte sie und lachte, während sie ebenfalls ein paar der Sachen darauf legte. Seufzend nahm ich ein paar der Sachen und legte sie aufs Kassaband.

Die Verkäuferin hatte sie schließlich alle gescannt und wir hatten gezahlt und die Sachen in meinen Wagen geräumt. „Brauchen wir sonst noch etwas?", fragte ich Pepe dann, woraufhin sie den Kopf schüttelte. „Nein, ich denke nicht."

„Okay, dann fahr ich noch schnell zur Tankstelle und dann wieder nach Hause", erklärte ich ihr, startete den Motor und fuhr zu der Tankstelle, an der wir vorhin bereits vorbeigefahren sind.

„Warte einfach hier", sagte ich und befüllte den Wagen. Nachdem ich fertig war, ging ich in den Shop und bezahlte den Sprit. Als ich wieder austrat, bemerkte ich, dass der Junge, den ich vorhin bei den Gewürzen gesehen hatte in einem Auto saß und durch die Gegend schaute, als er mich sah wurde er wieder rot und schaute sofort wieder weg.

Doch ich wollte nicht noch länger hier bleiben, weshalb ich wieder in den Wagen stieg und weiterfuhr. Nach Hause, in unsere eigene kleine Wohnung.

„Und wohin gehört das?", fragte ich Penelope und deutete auf die Schachtel mit irgendeinem Zeug darin. „Warte hier." Sie nahm sie mir aus der Hand und stellte sie in irgendeinen Schrank. „So fertig. Das war das Letzte", jubelte sie und lächelte. Dieses Strahlen soll bloß nicht aufhören.

„Mann, bin ich müde", gähnte sie und schmiss sich auf die Couch. „Du solltest dich sowieso ausruhen. Morgen ist der erste Schultag." Sie nickte. „Wie fühlst du dich?", fragte ich sie und setzte mich neben sie. „Ich bin aufgeregt und hab ein wenig Angst. Was ist, wenn sie mich nicht mögen?" Sie setzte sich auf und starrte zu mir. „Wenn ich keine Freunde finde?" Ich schüttelte den Kopf. „Ach Pepe, sie werden dich mit Sicherheit mögen und du wirst Freunde finden. Und du weißt, ich bin immer in deiner Nähe." Sie nickte. „Danke, Zee. Gute Nacht." Sie drückte mir noch einen Kuss auf die Wange und begab sich in ihr Zimmer. Auch ich war müde, weshalb ich mich auch bald auf den Weg in mein Zimmer machte und sofort einschlief.

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⏰ Last updated: Aug 10, 2016 ⏰

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