Die Kreuze

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Mittlerweile hatten wir uns teilweise schon wieder beruhigt. Die meisten schliefen schon. Nur Leon saß immernoch in der Ecke und starrte ins leere. Seine Augen waren rot. Hatte er etwa geweint? Leise stand ich auf und lief auf ihn zu. Ich setzte mich zu ihm und fragte:,,Was ist denn los Leon?"

Er zuckte zusammen und schaute direkt weg. ,,Ach nichts, lege dich ruhig zu den anderen und schlafe. Es ist schon spät und der Tag heute war ziemlich anstrengend ..." Wie recht er doch hatte... Aber in so einer Situation konnte ich Leon doch nicht einfach so ignorieren.

Ich sah ihn noch eine Weile an. Im Kampf gegen die Müdigkeit. Meine Lider wurden schwerer und ich konnte sie kaum noch aufhalten. Irgendwann blieben meine Augen zu und ich rutschte langsam zur Seite ...

Ein rütteln an meiner Schulter weckte mich aus dem traumlosen Schlaf. War es denn schon Morgen?

,,Leonie wach auf! ", rief er mich aus dem Schlaf. Mürrisch machte ich meine Augen auf und sah erst Leon und Luke, dann die anderen. Alles war durcheinander. Alina stieg in jeder Ecke auf eine Stuhl und hing die großen Kreuze ab. Danach brachte sie diese in die Mitte des Zimmers auf einen Haufen. Alle standen um diese gewaltigen, schwarzen Kreuze herum. ,,Vielleicht kann man aus den Teilen was machen um hier heraus zu kommen.", sagte Sophie.

,,Nein da ist sicher n Schlüssel drin!", meinte Alina arrogant. ,,Oder die Kreuze sind der Schlüssel und man muss sie richtig anordnen um hier heraus zu kommen.", schlug nun auch Kim vor. ,,Quatsch !", maulte Alina. Sie nahm die Kreuze, einen nach dem anderen und zerstörte es mit voller Gewalt. Sophie, Kim und ich stellten uns kreischend auf ein paar Stühle. Die Jungen saßen mittlerweile auf den  Tischen, zogen die Füße hoch und sahen geschockt und verwirrt auf das Geschehen. Wer hätte das auch gedacht? Alina sah angewiedert aus, nachdem sie auch das letzte Kreuz zerbrochen hatte. Jedes einzelne zerstörte Kreuz wurde zu abertausende von kleinen pechschwarzen Käfern, die alle wirr durch den Raum krabbelten und später allesamt unter der Tafel verschwanden. Mir wurde richtig übel bei diesem Anblick. Noch eine Weile blieben wir wo wir waren und keiner sagte etwas. Erst als die Käfer alle verschwunden waren, stellten wir uns misstrauisch auf den Boden. Aufeinmal entstanden Risse in der Wand und die Erde fing etwas an zu beben. Der Himmel wurde dunkler und es fing an zu Blitzen. Moment - grüne Blitze? Hektisch versuchte wir uns unter den Tischen in Sicherheit zu bringen. Aus den Rissen in den Wände quoll grüner Schleim und das beben wurde stärker. Wir schriehen und kreischten. Was passiert hier denn nur?

Nach gefühlten 2 Stunden Chaos, Angst, Verzweiflung und Horror legte sich alles so ziemlich. Der Himmel jedoch blieb dunkel und das Gewitter wurde stärker. Die Blitze waren auch nicht mehr grün und der Schleim verschwand. Wir saßen alle noch zitternt unter den Tischen. Erst ungefähr nach einer halben Stunde krochen wir heraus und setzten uns zusammen in die Mitte des Zimmers, dort wo Alina die Kreuze erst hingelegt hatte. Erstmal die Geschehnisse verdauen. Keiner Verstand was hier nur los war.

Nach und nach beruhigten wir uns und fingen an miteinander zu reden und Pläne auszuhecken, wie wir hier bloß schnellstmöglich rauskommen. Das Gewitter wollte und wollte einfach nicht enden und seid dem Horror Moment vor ungefähr 4 Stunden hatten wir keinen elektrischen Strom mehr.

Chris und Leon untersuchten die Tafel, weil wir wissen wollten wieso die Käfer ausgerechnet nach dort liefen und wo die geblieben sind. Luke und Ben versuchten uns Mädchen auf andere Gedanken zu bringen und Alina.... Ja die starrte einfach vor sich hin. Das alles hatte sie wohl mehr mitgenommen als sie zugeben will.

Doch aufeinmal ging die Klinke der Tür hoch und runter und die Tür fing an zu wackeln. Es quietschte und knarrte. Wir Mädchen zuckten zusammen und Luke schob uns alle in die hinterste Ecke. Dann holte er mit Chris, Ben und Leon Tische heran, die sie auf die Seite kippten und dann schützend vor uns schoben. So fühlten wir uns etwas sicherer und konnte uns etwas verstecken. Chris und Leon setzte sich zu uns und Luke nahm sich mit Ben je einen Stuhl und versteckten sich je einer neben der Tür und einer hinterm Pult. Es machte ein Klack Geräusch und die Tür öffnete sich langsam .....

Die Schule des GrauensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt