,,Tick, tack, tick, tack...
Faziniert betrachtet Cathrina die alte und leicht poröse Uhr.
Ihre Geräusche sind beruhigend, überhaupt angenehm.
Sie scheint so unscheinbar, aber doch so, als würde eine versteckte Macht in ihrem Uhrwerk lauern.
Nein, warten.
So, als warte sie auf ihren Moment.
Den Moment, in dem sie erwacht.
Wie gerne würde sie ihre Hand auf diese Uhr legen, um den Mechanismus unter ihren Fingern zu spüren.
Nur ganz kurz.
Sie ist noch sehr klein.
Die Uhr hängt zu weit oben.
Sie regt und streckt sich, aber sie schafft es nicht.
Nur abwarten, meine Kleine, bald wirst du ankommen.
Du musst nur abwarten und...''Langsam schlage ich die Seite zu, und lege den alten Samteinband neben mich.
Dieser Eintrag ist zehn Jahre alt.
Großvater hat mich beobachtet, wie ich mir seine alten Uhren angeschaut habe.
Ich habe ihn nie bemerkt.
Es ist wahr, dass Uhren mich fazinieren.
Vielleicht, seitdem ich denken kann.Ich habe Großvater's Buch vor zwei Tagen auf meinem Bett gefunden.
Ich kam aus der Bibliothek zurück.
In der Bibliothek ,,Um die Ecke'' arbeite ich drei Mal die Woche nach der Schule.Neben Uhren fazinieren mich auch Bücher. Ich lese nicht viel, aber wenn ich mal ein Buch finde, das ich interessant finde, verschlinge ich es auch auf einmal.
Ich puste mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lasse mich in mein Bett zurück sinken.
Ich weiß nicht, was Großvater mir mit diesen Einträgen sagen wollte.Ich kann ihn nicht mehr fragen.
Er ist vor einem Monat gestorben.
Henry war aber auch alt.
86 Jahre.
Meine Mutter hatte nie ein gutes Verhältnis zu ihm, weshalb ich ihn nicht allzu oft sehen durfte.Nur manchmal, wenn die Blätter von den Bäumen fielen und der Winter nahte, durfte ich zu ihm.
Ich weiß nicht, warum gerade zu dieser Zeit, aber ich freute mich immer drauf.
Kurz vor seinem Tod, um genau zu sein zwei Tage davor, war dieser Tag gekommen, an dem ich zu ihm konnte.
Ja, ich bin 16 Jahre alt und es hört sich komisch an, aber auch diesmal freute ich mich.Henry McDarcy war ein lieber und lustiger Geselle.
Er hatte schon vor langer Zeit aufgehört zu reden, aber ich verstand ihn auch so.
Mein Großvater besaß einen kleinen Secondhandladen.
Ich liebte es dort.
Es gab immer etwas Neues zu entdecken. Gerade die Sammlung an Uhren, die er zum Verkauf anbietete, war sehr groß und vollständig.
Die Uhren waren nicht immer heil, aber Henry tat alles, um sie wieder auf Vordermann zu bringen.
Er war wie besessen.Ich bin nicht besessen und ich hasse Rätsel.
Warum lag dieses Buch auf meinem Bett? Großvater hätte es mir auch geben können. Meine Mutter hat es da bestimmt nicht hingelegt.Genervt puste ich mir die Haarstähne wieder aus dem Gesicht.
Ein wachsender Pony ist so nervig!
Ich rolle mich zur Seite und schaue auf meinen Wecker.
Eine Minute vor 12.
Ich nehme mir vor, morgen in Großvater's Laden zu fahren.
Er ist zwar zu, aber ich weiß, wo er seinen Ersatzschlüssel versteckt hat.Angespannt halte ich die Luft an.
24 Uhr.
Ein leichtes Kribbeln durchfährt meinen Körper; wie immer um 12.
DU LIEST GERADE
Hour, Minute, Second& love
Fantasy24 Stunden hat ein Tag. 1440 Minuten. 86400 Sekunden. 12 Kriegerinnen, die gegen das Böse kämpfen. 12 Krieger, die es ihnen gleich tun. Eine alte Tradition, die schon seit tausenden von Jahren existiert und immer weitervererbt wird. Eigentlich. Denn...