Prolog

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Oktober 1972

Sie saß an die Badewanne gelehnt im Bad.
Die kalten Fliesen waren unangenehm, so dass sie fröstelte.
Sie starrte auf die Klinge, in ihrer rechten Hand.
Es wäre so einfach alles zu Beenden, all der Schmerz, das Leid und die Trauer.
Sie hatte versprochen, es nie wieder zu tun, weil die Versuchung am besten Ende zu groß werden würde.
Sie zuckte zusammen, als sie sich daran erinnerte, wie Elias es rausgefunden hatte, wie ihre Freundschaft daran zerbrach und wie er sie zum Abschied angeflohen hatte, es nie wieder zu machen.
'Ja.', hatte sie gesagt. 'Ich verspreche es.'
Sie war fast glücklich gewesen, bis vor einem halben Jahr, als sie sich verliebt hatte. Wäre ja alles schön und gut, wenn es nicht Noah wäre.
Jeder nur nicht er.
Ihr bester Freund und Mitbewohner.
"Es tut mit leid Elias. ", flüsterte sie, als die ersten Tränen ihre Bahnen über ihr Gesicht zogen. "Ich kann das Versprechen nicht halten.", sie lachte bitter.
Sie drehte sich um, kniete sich über die Badewanne und setzte an;
Der erste Schnitt.
Der zweite Schnitt.
Der dritte Schnitt.
Sie war der Erlösung so nah, genoss es und schloss die Augen, als sie das warme Blut über ihren Arm laufen spürte und der Schmerz, der alles andere zu überdecken schien.
Sogar den Schmerz in ihrer Brust, der sonst unaufhörlich pochte und sie daran erinnerte, das sie immer alles falsch machte.
Sie wimmerte leise:" Wieso? Wieso passiert mir sowas?"

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