DWDW - Sommergefühle

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Als die ersten Sonnenstrahlen über den Berg kriechen und den sonst so dunkeln Wald erleuchten kullert die kleine Fee Aki aus ihrem Bett. Schlaftrunken streck sie sich und geht auf ihren Balkon, der aus einem Pilz besteht, der an einem alten Ahornstamm wächst. Sie nimmt ihren aus Lehm und Wasser selbstgefertigten Krug, der nun mit Wasser gefüllt ist, welches von den Blättern tropft. Sie schüttet etwas davon in ihre kleine Wanne und greift sich dann eine kleine runde und gelbe Kugel aus dem Fach neben dieser. Diese Kugel schüttelte sie kurz bis sie innerlich glüht und danach lässt sie diese in das eiskalte Wasser gleiten. Aus eigener Erfahrung weiß sie, dass die Kugel eine Weile brauchen wird bis es das Wasser auf eine angenehme Temperatur erhitzt hatte und somit tapst sie in ihre kleine Küche um davor noch etwas zu Essen. Denn nach dem Baden hatte sie meistens keine Zeit mehr, weil sie zu arbeiten hatte. Ihre Aufgabe war es nämlich sich um Zauberkugeln zu kümmern, da sie eine der wenigen Feen war, die die nötige Zauberkraft und das nötige Wissen dazu hatten. Sie geht zu ihrem Kühlbecken, ein Becken, welches aus eiskalten Tauwasser besteht und mit einer Kühlkugel für ein halbes Jahr immer kalt gehalten wird. Das gute an den Zauberkugeln war das sie relativ lange halten und man sie, wie die Wärmekugel, öfters benutzen kann. Aki fischte einige Beeren aus dem Becken und begann sie zu zerkleinern. Anschließend füllte sie diese in eine Holzschüssel, welche sie in einem Schrank aus Birke, welcher mit kunstvollen Verzierungen wie Waldtieren oder Blumenranken übersäht war, aufbewahrt. Die Handwerker unter den Feen übertrafen sich jedesmal aufs neue. Sie aß ihren Früchtesalat und macht sich dann auf dem Weg zur Wanne, nachdem sie die Essutensilien in ihr dafür vorgesehenes kleines Wasserbecken schmiss. Als sie die Wärmekugel heraus nahm war diese inzwischen erloschen und abgekühlt. Aki legte sie wieder zurück in das Fach und lies sich dann in das aufgewärmte Wasser gleiten. Ihre Kleidung, welche aus feinsten Spinnenfäden und Blättern bestand, hatte sie davor in ihre Wäscheschale gelegt. Die würde sie später waschen denkt Aki und schließt mit einem wohligen seufzen die Augen.

Als der Finke, der einen Ast über ihr mit seiner Familie lebt, anfing zu singen öffnete sie langsam die Augen. Denn jetzt hieß es aufstehen und ab zur Arbeit schwirren. Sie stieg aus der Wanne und nahm ihr Seidenhandtuch, welches ebenfalls von den Spinnen hergestellt wurde, aber im Gegensatz zur Kleidung weich und samtig war. Sie trocknete sich ab und lief dann ,das Lied vom Finken nachträllernd, zu ihrem Kleiderschrank. Dieser bestand aus einer verschiebbaren Holztür, die seitlich neben ihrem Bett in den Baum hineinging. Aki zieht sich ihre Kleidung an und setzt dann ihren Hut mit der Rabenfeder auf. Es war ihr Lieblingshut, denn die Rabenfeder glänzt im Sonnenlicht immer so schön. Lächelnd greift sie sich ihre Tasche und eine Kundenliste. Zu diesen muss sie heute noch fliegen und ihre Zauberkugelwünsche entgegennehmen. Sie sah sich noch ein letztes mal in ihrem Spiegel, der aus Wasser mit einer Glasscheibe davor besteht, an, nickt einmal und geht aus die Tür. Danach stellt Aki sich an den Rand von dem Ast auf welchem ihr Haus liegt und drückt sich ab. Ihre Flügel fingen an zu flattern und sie fliegt los.

Nachdem sie alle Bestellungen engegengenommen hatte, setzt sie sich auf einen hohen Ast, der aus einem Birkenbaum am Rande des Waldes ragte. Aki sitzt gerne hier und beobachtet die Wolken oder die Sonne wie sie wandern. Ja ,denkt sich Aki, sowas muss schön sein. Einfach irgendwohin wandern. Einmal alle Sorgen und Pflichten vergessen und sich treiben lassen. Doch dann seufzt sie traurig. Als Fee hatte sie Verantwortung. Der Feenrat sieht es nicht gerne, wenn eine Fee nicht ihrer Arbeit nachgeht. Denn laut ihnen muss man als Fee vorbildlich und perfekt sein. Doch manchmal zweifelt Sie daran Was nützt es einem denn Perfekt zu sein, wenn man ein eintöniges Leben führt. Und das bis in alle Ewigkeit? Denn als Fee lebt man schließlich so lange wie es die Natur gibt und das heißt eigentlich man ist unsterblich. Aki steht auf und fliegt zurück nach Hause. Morgen werde ich mal zum Meer fliegen! Ja das werde ich tun! Ich fliege dahin, wo bis jetzt noch keine Fee war und zeige dem Rat was wir alles verpassen, wenn wir nicht doch mal was riskieren! Mit diesen Gedanken glitt sie ins Reich der Träume und der unendlichen Möglichkeiten. Am nächsten Morgen wiederholt sich die Routine: Den Wasserkrug reinholen, in die Wanne schütten,etwas Essen, baden und dann ab zur Arbeit. Doch etwas entscheidendes macht Aki anders. Denn sie packt bevor sie zur Arbeit fliegt noch schnell eine Tasche mit wichtigen Reisesachen, sowie ein paar Zauberkugeln. Ihren Proviant würde sie später einpacken. Und so fliegt sie wieder los zur Arbeit doch dieses mal mit einem breiten Lächeln, was selbst der griesgrämigsten Fee ein kleines Grinsen entlockte.

Am Abend packt Aki noch schnell ihren Proviant ein und fliegt dann los. Immer auf den Berg zu und dann sollte man das Meer sehen können. So erzählen es sich immer die Feen. Sie fliegt den ganzen Tag so lange sie konnte und als sie erschöpft landete isst sie noch schnell etwas bevor sie sich in eine Decke einkuschelte und einschlief. Als Aki am Fuße des Berges angekommen ist schaut sie an ihm herauf. Wie groß er doch vom nahen aussieht staunte sie. Doch egal wie hoch er auch sein mag! Ich werde ihn bezwingen! denkt sie sich mutig und fliegt los. Immer nach oben. Doch als sie eine gewisse Höhe erreicht hatte blies ein plötzlicher Windstoß sie nach rechts. Dann blies ein anderer Windstoß sie nach links. Aki kämpfte sich mit zusammen gebissenen Zähnen durch die unkontrollierten Windböen und dann hörten diese plötzlich auf und sie war oben angekommen. Sie blickte nach unten auf der anderen Seite des Berges hinab. Dort funkelte das Meer so blau und so groß wie aus den Erzählungen der Feen. Aber Aki findet, dass es in echt viel viel schöner aussieht als sie es sich aus den Erzählungen vorgestellt hatte. Sie fliegt tiefer den Berg hinab und landet auf einem Baum am Fuße des Berges. Jetzt erst merkt sie wie erschöpft sie durch den Flug geworden ist. Sie kuschelt sich abermals in ihre Decke und schlief mit dem Rauschen des Meeres ein. Als sie am nächsten Morgen mit dem Sonnenaufgang aufwacht kommt sie aus dem Staunen fast nicht mehr raus. So etwas schönes hatte sie noch nie gesehen. Das orangfarbene Licht der aufgehenden Sinne spiegelt sich auf dem Wasser wieder, welches dadurch einen sanften Lilaton erhielt. Aki holte eine Erinnerungskugel aus ihrem Rucksack und hielt sie mit beiden Händen fest als sie ihre Erinnerung an diesen wundervollen Sonnenaufgang in die Kugel einspeiste. Diese leuchtete kurz in den Farben des Meeres und der Sonne auf und erlischt dann. Zufrieden packt Aki die Kugel wieder weg und flattert los in die Richtung des Strandes.

Als sie dort ankommt sieht sie auf einem Stein eine andere Fee sitzen. Sie wollte sie gerade ansprechen als sie merkt, dass etwas an dieser Fee anders war. Sie hat keine Flügel, wie Aki und die anderen ihrer Freunde, sondern eine Flosse statt Füße. Doch die Flosse war mindestens genauso schön wie Akis Flügel. Sie ist von der Taille abwärts blau mit grünen Streifen ab der Stelle, wo die Knie gewesen wären, und ihre Flosse war in dem sanften Lilaton gefärbt, der wie das Wasser bei Sonnenaufgang aussieht. Aki überwindet ihre Scheu und spricht die andere Fee an. "Hey du. Was machst du hier so alleine am Strand? " Die andere Fee drehte sich zu Aki um und mustert sie neugierig. " Wie siehst du denn aus? " kichert diese und betrachtet interessiert ihre Flügel. " Wie wie soll ich aussehen? So wie immer." antwortet Aki leicht verwirrt doch dann fällt ihr ein was die andere Fee wohl verwirrt. " Ach. Du meinst meine Flügel? Deine Flosse hat mich am Anfang aber auch verwirrt." Die andere Fee kichert wieder :"Ich bin Anastasia, aber jeder nennt mich nur Ana und du? " Anastasia. Was ein komischer Name denkt sich Aki, da keiner den sie kennt so einen Namen trägt. " Ich bin Aki." lächelt Aki die anderen Fee an. " Und ich bin wie du eine Fee." Nun schien Ana verwirrt zu sein :" Ich bin keine Fee. Ich bin eine Wasserwandlerin." "Mhhh.. Ich kenne keine Art, die Wasserwandler heißt. Aber freut mich dich kennenzulernen Wasserwandlerin Ana." sagt Aki mit fröhlicher Stimme. Ana lächelte :"Freut mich auch dich kennenzulernen Fee Aki." Und danach kicherten beide los. " Komm setz dich Aki. Der Sonnenaufgang ist gleich zu Ende, aber den Rest will ich auch noch sehen. " sagt Ana und Aki lässt sich neben sie nieder. Zusammen schauten sie sich noch den Sonnenaufgang an und redeten fröhlich und kichernd miteinander.

Authors Note:
Die Story ist wie gesagt ein one shot, aber wenn ihr noch mehr von Aki wollt dann würde ich mich an noch ein Kapitel ransetzten :D
Und ein großes Dank an @laurifea für das tolle Cover :3
Aber ansich ist der OS schon zu Ende :)

One Shot - Das Wispern des Windes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt