"Hey Alicia, kommst du nach unten? Wir fahren in fünf Minuten", rief meine Mum.
"Jaaa ich komme", brüllte ich und setzte mich mit Schwung auf meinen Koffer.
Er war so vollgestopft mit Kleidern, Büchern und meiner Kamera dass er sich kaum noch schließen ließ.
Der Koffer ächzte unter meinem Gewicht während ich verzweifelt versuchte die Schnallen zu schließen.
Schließlich mit einem leisen Klick rastete die Schnalle ein und ich seufzte erleichtert.
Zufrieden sah ich mich in meinem Zimmer um.
Normalerweise war ich ein totaler Messie und mein Zimmer sah die meiste Zeit so aus als ob eine Bombe in meinem Kleiderschrank explodiert wäre und dabei alle meine Kleider in kleinen Haufen im Zimmer verteilt hätte.
Meine Mutter brachte ich damit regelmäßig an den Rand der Verzweiflung aber ich fühlte mich wohl so.
Ich nannte es nur mein kleines kreatives Durcheinander.
Aber jetzt, kurz vor dem Urlaub hatte meine Mum schließlich gemeint es wäre mal wieder Zeit dass ich mein Zimmer ordentlich aufräumen sollte.
Ich verstand zwar nicht ganz was es für eine Sinn machen sollte sein Zimmer kurz vor dem Urlaub aufzuräumen da ich die nächsten vier Wochen ja sowieso nicht da sein würde, aber andererseits wusste ich dass ich bei meiner Mum in dieser Angelegenheit keine Chance haben würde.
Wenn ich mich jetzt umschaute war alles auf seinem Platz, das Bett war frisch bezogen, und sogar meine Möbel konnte man nach langer Zeit endlich wieder vollständig sehen.
Schließlich rappelte ich mich vom Boden auf um meinen Koffer die Treppe runter ins Auto zu bugsieren, als mein Blick auf meinen Sessel fiel.
"Och nein", ich verzog das Gesicht.
Auf dem Sessel lagen noch immer meine Tennissachen die ich unbedingt hatte mitnehmen wollen.
Skeptisch sah ich auf meinen Koffer der jetzt schon aus allenNähten zu platzen schien und überlegte ob ich es wagen konnte ihn noch einmal zu öffnen.
Schließlich verwarf ich den Gedanken und beschloss die Tennissachen noch in meinen Rucksack zu stopfen den ich eigentlich als Handgepäck hatte benutzen wollen.
So das musste reichen.
"Alicia kommst du jetzt bitte endlich", drang die Stimme meiner Mutter entnervt nach oben und ich hörte sie die Treppe hinaufstapfen.
"Ist gut ich komme ja schon", antwortete ich, schnappte mir meinen Koffer und meinen Rucksack und hastete nach unten.
**************
Wenig später hielten wir vor einem herrschaftlichen, cremefarbenengestrichenen Haus und ich sprang aus dem Auto.
Dann fiel ich meiner besten Freundin um den Hals.
"Hey Lulu, bist du bereit für unser Abenteuer?", fragte ich und zwinkerte ihr zu.
"Klar ich freue mich schließlich schon seit Wochen darauf", grinste sie und drehte sich dann zu ihrem Vater um um sich zu verabschieden.
Lulus Mutter war bei ihrer Geburt gestorben und seit dem lebte sie alleine mit ihrem Vater zusammen.
Ihr Vater verdiente gut. Er arbeite als Projektmanager und erfüllte seiner Tochter jeden Wunsch.
Trotzdem war Lulu oft alleine zu Hause da er meistens auf Dienstreisen war.
Seitdem Lulu und ich befreundet waren verbrachte sie deshalb eigentlich mehr Zeit bei uns als bei ihr zuhause.
Lulu drückte ihrem Vater einen kurzen Schmatzer auf die Backe dann griff sie nach meinem Arm und gemeinsam liefen wir zurück zum Auto.
Nachdem wir ihren Koffer sicher verstaut hatten ließen wir uns schließlich nebeneinander auf die Rückbank fallen und Lulu kurbelte das Fenster herunter.
"Tschau Dad, bis in vier Wochen", rief sie und winkte als mein Dad hupend aus der Ausfahrt fuhr.
Dann drehte sie sich zu mir um und klatschte begeistert in die Hände: "Auf geht's nach Amerika!"
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Does it all end with a kiss?
RomanceAlicia und ihre beste Freundin Lulu wollen den Sommer in America verbringen. Auch der mürrische Sohn Alex von den Freunden von Alicias Eltern ist mit von der Partie. Während Alicia sich aber mehr für die Jungs in ihrer neuen Unterkunft konzentriert...