1. Kapitel

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Ich ging durch eine der dunklen Gassen zu meinem Haus.
Eigentlich war es ein ganz normales, weißes Haus, dass wie jedes Haus, in meinem Heimatdorf, vom Abendrot in einem wunderschönen lila-Gold angestrahlt.
Ein paar kleine Kinder liefen an mir vorbei und spielten verstecken.
Andere hüpften schwermütig über die krakelig, mit Kreide, gemalten Felder.
Es war eigentlich das perfekte Leben für mich.
Ich hatte zwar nur eine Freundin, aber es reichte für mich.
Wie gesagt, das perfekte Leben.
Währe da nur nicht meineGabe gewesen.
Die Gabe, die mir ermöglichte, die Geschehnisse, die im Kopf einer anderen Person stattfanden, zu sehen.
Erst erwies diese Gabe sich als hilfreich, doch mit der Zeit entpuppte sie sich als störend und als Hinderniss, normal zu leben.
Ich wurde zur Außenseiterin.
Denn ich war anders.
Doch ich war nicht die Einzige, die anders war.

Seherin - das Einzige GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt