Prolog.

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Ich hörte lautes Geschrei in der Nähe meines Hauses. Mit großen Schritten und einem panischen Gefühl steuerte ich auf das Gebäude zu und brauchte ganze vier Anläufe, um den Schlüssel ins Schloss zu stecken und die Tür mit meiner zittrigen Hand zu öffnen.

"Wie konntest du nur?! Du hast es mir versprochen!", schrie nun eine weibliche Stimme. "Es war aus Versehen, jetzt reg dich ab, meine Güte!" Meine Eltern standen im Wohnzimmer. Mein Vater ließ sich auf's Sofa fallen und vergrub sein bleiches Gesicht in seinen Händen.

Was geschieht hier bloß?

"Aus Versehen?! Du und Ra..." Sie stoppte, als sie mich sah. Ihre Augen waren glasig und sie setzte ein gezwungenes Lächeln auf. Sie weinte nie.

"Oh, hallo, Schatz. Bitte geh' in dein Zimmer. Dein Vater und ich haben etwas zu bereden." Ich sah sie beide abwechselnd an. "Wollt ihr mich gerade verarschen? Ich seh' doch, wie hart ihr euch streitet und da wollt ihr mir sagen, dass da nichts sei? Für wie dumm hält ihr mich?!", schrie ich beinahe. Meine Eltern sahen mich an und tauschten dann Blicke. Als niemand etwas sagte und die Stille schon unangenehm wurde, meldete ich mich zu Wort: "Mom, ist es wegen diesem Arschloch?" Ich ging auf meine inzwischen verheulte Mutter zu und deutete dabei auf meinen Vater, der mich mit einem hasserfülltem Blick ansah. Meine Mutter sah mir nur in die Augen, ohne irgendwelche Emotionen.

"Was ist los, verdammt?!", rief ich, als sie immernoch nicht sprachen. "Ich habe deine Mutter betrogen." Sofort drehte ich mich um.

Sein Ernst? Seit gottverdammter Ernst?!

Ich ging auf ihn zu und sah ihm in die Augen. "Wer ist diese Schlampe, die du mehr wertschätzt, als deine eigene Ehefrau, mh?!" Kaum hatte ich diese Wörter ausgesprochen, landete eine Faust auf meiner linken Wange und es fing an, schmerzvoll zu pochen. Ich fiel auf den Boden.

"Elliot!", schrie meine Mutter ihn an, doch er ignorierte sie. Stattdessen legte er seine flache Hand auf meine Brust und drückte mich weiter gegen den kalten Boden. "Hör zu, du Miststück, ich wollte dich nie, aber jetzt bist du da. Ich habe immer verusucht, ein guter Vater zu sein. Jetzt mach kein Drama draus." "Du bist kein guter Vater", fing ich an. "Du bist der abscheulichste Mensch den ich kenne. Nichtmal Mensch will ich dich nennen!" In meiner Stimme steckte soviel Verachtung, aber das war mir gerecht. Ich hasste ihn, so sehr. Er war nie ein guter Mensch. Er nutzte Andere nur zu seinem eigenen Wohl aus. Und das machte ihn so widerwertig.

Schonwieder landete seine Faust in meinem Gesicht und das Blut schoss nur so aus meiner Nase und aus meinen Lippen. Mit voller Wucht warf ich ihn zur Seite und stand auf. Ich spürte eine kalte Hand auf meinem Handgelenk und sah entschuldigend zu meiner Mutter, bevor ich mich losriss und auf meinen Vater eintrat. Er stöhnte schmerzvoll auf. "Du kleiner Basta..." Doch ich lies ihn die Wörter nicht aussprechen und setzte mich auf ihn. Meine Hände drückten seine Handgelenke mit aller Kraft gegen den Boden. "Nun sag, wer ist sie?!" Er grinste provokant. "Deine Tante Rachel."

Tante Rachel war die ältere Schwester von Mom. Ich mochte sie auch nicht wirklich, sie kam mir einfch falsch vor. Ab dem Zeitpunkt wusste ich, dass sie es auch war. Ich schlug auf sein Gesicht ein, doch er grinste nurnoch breiter. "Was hat diese Schlampe, was Mom nicht zu bieten hat?!", schrie ich ihn an. "Naja, wenn du mich fragst, hat sie viel größere Brüste und ein echt tolles Hinter..." Ich schlug so fest auf ihn ein, dass ich etwas knacken hörte. Er schrie quallvoll auf und funkelte mich böse an. "Geschieht dir Recht, du Bastard", flüsterte ich ihm zu und stand auf. Ich nahm seine Jacke, machte die Tür auf und warf sie nach draußen. "Jetzt geh", sagte ich nun etwas ruhiger. "Wow, mein eigener Sohn schmeißt mich aus meinem Haus." Er rieb sich seine inzwischen blau-lila angeschwollene Nase und ging raus.

"Nenn' mich niewieder deinen Sohn, du Monster!" Er zeigte uns, oder besser gesagt mir, den Mittelfinger und stieg in seinen SUV, ehe er den Schlüssel drehte und davonfuhr. "Fahr zur Hölle!", rief ich ihm hinterher, aber er war schon die Straße abgebogen. Ich drehte mich um und merkte, wie meine Mutter am Türrahmen stand und versuchte, alles, was gerade passiert war, zu verarbeiten. Ich ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. Sie fing sofort an zu schluchtzen. "Er ist weg. Wir sind sicher." Beruhigend fuhr ich ihr über den Rücken.

Ich hasste ihn.

Ich hasste ihn so sehr.

•••

Sooo, das war jetzt der Prolog meiner neuen Geschichte. :D Ich hoffe, euch hat es gefallen. Ich jedenfalls bin zufrieden damit, obwohl ich nochmal von vorne anfangen durfte. Lasst mut Kommis da, die motivieren voll!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 22, 2016 ⏰

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