Leben ist wie Kunst, es besteht aus Geschichten

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*Luena*

Müde von dem 6 stundenlangen Schleppen, das ich bereits mehr oder weniger erfolgreich hinter mich gebracht hatte, schlürfte ich erschöpft durch den heißen ,trocknen Sand, während die Mittagssonne mir gnadenlos auf meinem Kopf prallte und mir unbeeindruckt auch noch meinen letzten gesunden Verstand nahm, woran auch mein Kopftuch das mittlerweile schon feucht durch den Schweiß war ,nicht viel ändern konnte . Aber das war noch längst nicht das einzige Problem an meinem 'Job ', was ich noch zusätzlich mit mir rum schleppte. Im gleichmäßigen Abstand baumelte mir einer der Wasserbälle ins Gesicht, sodass meine eine Gesichtshälfte ganz rot war und die Sandschaufeln ,die ebenfalls an meinem Rucksack hingen , schlugen gegen meine Oberschenkel , was ich aber nur noch halb durch meine vernebelten Sinne war nahm ,meine Beine liefen einfach automatisch weiter und setzten ein Fuß vor den anderen. Auch meine alten Schuhe bereiteten mir Probleme, immer wieder kam der heiße Sand in die Löcher meiner Latschen und rieb an meinen so wie so schon wunden und müden Füßen noch mehr Blasen . Längst hatte ich aufgegeben jedesmal den Sand wieder heraus zuschütten. Dafür fehlte mir einfach die körperlich Kraft und vor allem Willenskraft mit all meinen Sachen die mir am Rücken baumelten mich hinzu hocken und wieder auf zu hiefen ,und die Zeit dafür besaß ich auch nicht, denn Zeit war Geld.

Mittlerweile hatte sich schon ein ganzer See aus Schweiß unter meinem Rucksack gebildet ,der mir schmerzvoll in meine Schultern Schnitt .Ich bekam Durst und mein Körper sehnte sich nach einer Abkühlung. Doch ich musste bis zum nächsten Versorgungs Zelt warten .Das sich vor dem großen öffentlichen Strand befand .Also in 5 Minuten .Wasser ... allein der Gedanke daran ließ mich schneller laufen .Immer öfter flog mir der Ball ins Gesicht und die Schaufel schlug mit immer mehr Kraft gegen mein Bein .Doch das interessierte mich herzlich wenig .Ob da nun ein blauer Fleck mehr oder weniger war machte nun kein Unterschied. Und tatsächlich stand wenige Zeit später ein kleines Zelt vor mir . Schon im Gehen fuhr ich aus dem Rucksackschlingen. Ich stellte ihn in eine schattige Ecke und setzte mich erst einmal auf einen der plastik Stühle die im schützenden Schatten des Zeltes stand.Mein Rücken und auch meine Füße taten höllisch weh .Ich fuhr langsam aus meinen Schuhen und betrachtete meine wunden Füße ,danach kreiste ich mit meinen Schultern und lehnte mich an .Es wurde langsam besser ,ich tastete blind nach einer der Wasserflaschen die auf einem Tisch lagen den Blick weiter auf das Meer gerichtet das in der Sonne schimmerte. Gierig trank ich das lauwarme Wasser bis zum letzten Schluck aus .Müde schloss ich wieder die Augen und genoss die Atmosphäre das Rauschen der Wellen hatte es mir besonder an getan . Stephan der auf das Zelt hier auf passte war wahrscheinlich rauchen und die Anderen traf ich dann bei den Touristen. Mir blieb nicht mehr viel Zeit bis ich wieder weiter musste ich sollte sie nutzen. Also band ich mir mein Kopftuch ab und legte es über ein Stuhl damit es wenigsten etwas trocknen konnte ,mit großen Sprüngen ,da der Sand immer noch zu heiß war bewegte ich mich in Richtung Meer.Die erste Berührung mit dem Wasser war schmerzhaft da in die frischen Wunden an meinen Füßen Salz kam, aber weil ich auf den heißen Sand nicht mehr aushalten konnte ,bewegte ich langsam auch mein 2. Fuß in das Wasser . Im ersten Moment war das brennende Gefühl kaum aus zuhalten, doch nach und nach gewöhnte man sich daran und ich traute mich weiter ins Wasser . Ich raffte meinen Rock nach oben so das die Wellen ungestört an meinem Beinen hoch schwappen konnten . Vorsichtig beugte ich meinen Oberkörper nach vorne und ließ meine Handgelenke ins Wasser fallen ein angenehmer Kälte Schwall durch zog mein ganzen Körper. Ich verharrte so eine Weile bis sich mein Puls wieder beruhigt hatte , atmete noch ein mal tief ein und lief schweren herzens zurück . Wo mich schon mein Rucksack in empfang nahm. Aber bevor ich mein Rücken ein zweites mal umbrachte verschwand ich noch einmal hinter einem Busch um meine Blase zu entleeren. Mich ekelte das schon lange nicht mehr, ich musste mich mit den Sache abfinden .
Als ich wieder am Zelt ankam war auch Stephan da ,der die Wasserflaschen neu auffüllte. Einer der wenigen Leute hier die noch ein Herz besaß ."Ah mein Lieblings Mädchen ,sag wie gehts dir ",begrüßte er mich überschwenglich .Ich zuckte nur mit den Schultern wie sollte es mir schon gehen . Still suchte ich in meiner Tasche weiter nach einem Vorzeige Objekt und entschieden mich dann für ein Tuch mit Elefanten drauf ."Och so schlimm..., ich verspreche es dir das wenn die Hochsaison vorbei ist du nicht mehr so viel schleppen musst",versuchte er mir Mut zuzureden ,doch ich blieb pessimistisch. Vor der Hochsaison hatte er mir auch gesagt das ich nicht noch mehr zum tragen bekomme ,da ich ja den Kinderbonus hatte .Das Versprechen konnte er nicht hallten. Es gab einfach zu viele 'Kinder '.

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