*Louisa*
Mehr schlecht als recht kurvte ich unsicher den je die Straße entlang und war so ziemlich sicher der Feind jeden Autofahrers der grade versucht einen Weg an mir vorbei zufinden. Zu meiner Verteidigung fuhr ich gerade einhändig und stammt nicht grade zu der Sorte Mensch , der problemlos freihändig fuhr und seiner Mutter dabei noch schrieb , dass er es nicht pünktlich zum Abendessen schaffen würde , spätestens die nächste Laterne würde mir das schmerzhaft zeigen .
Hupend überholte mich das Auto während der Fahrer mir meckernd irgendwelche Worte an den Kopf schmiss , demonstrativ fuchtelte ich mit meiner verbundenen Hand in seine Richtung, doch der Typ der irgendwie mehr aussah wie ein Schwein mit kuhhaften Wurzel und Behaarung die einem Gorilla Konkurrenz machten , fuhr mit seiner luxus Karre unbeirrt weiter. So ein Idiot geht ein schwerverletztes Mädchen an, das noch dazu gar nichts dafür konnte . Sondern ihr bester Freund der zu meinem Leid nichts außer dem Spritzer ,der das Ganze ausgelöst hat , abbekommen hatte .Wütend trat ich in die Pedale , womit mein Gleichgewichtssinn aber leider nicht mitgerechnet hatte , was zu einer scharfen links Kurve meines Fahrrads führte , mit komischen Armbewegungung schaffte ich es letztendlich doch noch dem immer näher kommenden Auto auszuweichen und stattdessen in den nächst besten Zaun zu fahren, worauf ein alter Opi der grade dabei war den Garten hinter dem Zaun zu pflegen , laut aufschrie . Mit einem 'Keine Angst dem Zaun geht es gut ' drehte ich das Fahrrad um und beschloss die letzten 50m zu schieben. Und um so mehr ich in das Wohnviertel der gehobenen Gesellschaft stapfte um so mehr wurde mir wieder einmal klar , dass ich hier so was von gar nicht rein passte. Ich war hier sowas wie das schwarze Schaf und das war wortwörtlich gemeint, meine Familie war generell ein Außenseiter ,viel zu jung ,zu verrückt und vor allem viel zu modern, aber wir hatten halt Geld und das war es letztendlich worauf es hier ankam. Ich dagegen war ein richtiger Dorn in ihren Augen, ich war adoptiert, schwarz, jung und gab ein Dreck auf die Meinung der Anderen. Tja die Leute in dem Wohnviertel , waren anscheinend noch in der Zeit des Sklavenhandels stecken geblieben. Pech für sie das meine Eltern sich mich ausgesucht haben , aus irgendeinem Grund konnte Mom nicht schwanger werden und da sie generell der Typ fürs Welt retten war ,war für sie eine Adoption nie ein Problem, naja Fakt ist auf jeden Fall das sie es 11 Jahre später doch noch geschafft hatte ein leibliches Kind zubekommen , meinen kleinen Lieblings Plagegeist Lizzy.
Mit noch schlechterer Laune als zu vor , wenn das überhaupt möglich war , trat ich das Gartentor auf ,das darauf scheppernd auf ging . Wie viel Pech konnte man denn bitte an einem Tag haben , ich war wirklich sowas von ferienreif . Mit einer nicht ganz so eleganten Handbewegung zückte ich den Schlüssel aus der Tasche meines viel zu große Hoodies und fuhr das Fahrrad in einen der Fahrradständer , da ich zu faul war noch zur Grage zu rennen und da ich mir bei meiner Glückssträhne auf dem Weg dort hin bestimmt noch zwei Gliedmaßen brechen würde , also beließ ich es lieber dabei.
Seufzend schleppte ich mich inklusive der Tasche die Treppen hoch vorbei an der lila mit Blümchen verzierten Tür der Schwester meiner Mutter ,schon von hier konnte man die aufgeregte Stimme meiner Mom hören ,die bestimmt grade hektisch vor Reisefieber durch die Wohnung wuschelte.Über aus unmotiviert hievte ich auch noch die folgenden Treppen hoch , bis ich vor der erlösenden Wohnungstür stand. Ich ließ meine Tasche einfach mitten im Weg stehen und streifte die Schuhe ,ohne mir die Mühe zumachen die Schleife erst zuöffnen , von den Füßen . Mit einem 'ich bin wieder zu hause ' öffnete ich die Tür . "Endlich bist du da. Was hat denn solange gedauert . ", rief Mom mir von der obersten Etage runter ,ohne mich überhaupt irgendetwas erklären lassen zukönnen plapperte sie weiter ," Du bist bestimmt hungrig . Im Kühlschrank steht noch Kartoffelsuppe ,musst du nur noch aufwärmen. " Auch diesmal kam ich nicht zum Antworten ,da ich von einem lauten Poltern unterbrochen wurde, ihren Verwünschungen nach zu urteilen , war ihr etwas runter gefallen . Heute war also nicht nur mein Pechtag .
DU LIEST GERADE
Gefangen in verschiedenen Welten
Teen FictionDie Geschichte von Luena und Louisa ,zweier starken Mädchen deren Leben nicht unterschiedlicher hätte sein könnte. Luena, die tagtäglich darauf hoffen musst das sie heute etwas Geld zusammen bekommen würde um sich irgendwann aus den Fängem der Männ...