Kapitel 4

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Am nächsten Morgen verschwand ich früh, da ich nicht mehr schlafen konnte. Ich fuhr nach Hause und parkte meinen Dodge auf seinem Parkplatz, bevor ich eine Plane über ihn warf, dass ja nichts an mein Baby kam.
Im Bad streifte ich  meine Kleidung ab, bevor ich mich unter dem heissen Wasser der Dusche entspannte. Nach einer kleinen Ewigkeit stieg ich aus der Kabine und wurde von warmen Dampf begrüsst. Den Spiegel wischte ich kurz ab da er von dem Wasserdampf beschlagen war. Mir blickte ein schreckliches Pandagesicht entgegen. Ich musste wohl vergessen haben mich abzuschminken, dachte ich mir als ich mein Make-Up nachträglich entfernte.
In meinem Zimmer zog ich mir frische Unterwäsche und ein T-Shirt von Adam, welches mir bis zur Hälfte der Oberschenkel reichte, an.
Ich lief auf den an mein Zimmer grenzenden Balkon, auf dem ich meine Zigaretten heraus holte und sie gemütlich in der Morgendlichen Frische inhalierte. Ich genoss die kühle Luft die meine überhitzte Haut angenehm beruhigte und mich klar denken lies. Ich liebe diese Uhrzeit wenn noch keine von Menschen verursachten Geräusche zu hören waren.
Irgendwann begann mein Magen etwas zu knurren, weswegen ich die Treppe hinunter ging. Auf dem Tisch sprang mir eine Notiz meiner Erzeugern entgegen.
"Wir mussten heute Abend noch abreisen. Tut uns leid, dass wir uns nicht verabschieden konnten, doch es gab einen Notfall in der Geschäftsstelle in London um den dein Vater und ich uns nun kümmern müssen. Wir sind nächste Woche zurück."
Wie schön mal wieder sind sie im Ausland und lassen mich alleine zurück.
In der Küche warf ich den Zettel in den Mülleimer und schnitt mir einen Apfel während ich auf meinen Café wartete.
Alleine sass ich an dem Esstisch welcher viel zu gross für eine Person war, wodurch es umso mehr auffiel wie einsam ich war. Ich war es mir jedoch gewohnt da meine Eltern seit meiner frühsten Kindheit meistens im Büro oder auf Geschäftsreise waren. Früher hatte ich eine engere Verbindung mit unserem Hausmädchen als mit ihnen. Dank ihr konnte ich noch heute Spanisch sprechen. Aber mit 13 fanden es meine Eltern überflüssig und beschlossen, dass ich auf mich selbst aufpassen könne.
Ein Mal im Monat schafften es meine Eltern meist sogar mit mir gemeinsam eine Mahlzeit einzunehmen. Aber auch wenn sie dann körperlich anwesend waren, waren sie mit ihren Gedanken bei der Arbeit. Meist wurde ich noch nach meinen Schulischen Leistungen gefragt, da dies das einzige war das für sie zählte.
Durch ihre ständige Abwesenheit konnte ich mit Rennen fahren anfangen und oft feiern gehen. Ich bin mir nicht einmal sicher ob ihnen auffiel wenn ich die ganze Nacht ausserhause war oder ob es ihnen einfach egal war.
Sie zahlten mir alles was ich wollte, solange ich mich bei Geschäftsessen benahm und perfekte vorzeige Tochter spielte. Wir lebten also ziemlich getrennte leben. Das einzige das sie und mich verband war das Haus und der Nachname.
Um Halb Acht fuhr ich los in die Schule. Adam wartete im Eingang bereits auf mich mit einem frechen Grinsen wie immer.
"Und schöne Nacht mit den Zwillingen gehabt?", frage er stichelnd, bevor er mir einen Arm über die Schulter legte. So liefen wir Arm in Arm durch das Schulhaus, was aber niemanden mehr wunderte.
Im Chemieunterricht war ich eine der wenigen die sogar zu hörte, da ich dieses Fach mochte. Der Lehrer erklärte uns zum x-ten Mal den Radioaktiven Zerfall und wie dabei der Kern aus Protonen und Neutronen bestehend instabil ist, weswegen er ein Teil abgibt und so nicht nur Pro- und Neutronen abgibt sondern auch etwas Energie, welche wir uns bei Atomenergie zu nutze machen.
Adam neben mir war tatsächlich eingeschlafen, weswegen ich begann seine Hand zu bemalen. Ich wusste er hasste es, da er immer angst hatte dadurch könne er Hautkrebs bekommen. Aber es sah einfach so toll aus.
Irgendwann wurde er dann von der Schulglocke geweckt und nach drei weiteren Stunden wurden wir endlich in die Cafeteria entlassen.
Toby, einer der Jungs aus meiner Gruppe räusperte sich kurz um unser Stimmengewirr zu durch brechen.
"Heute Abend steigt bei Amanda eine Party. Ihre Eltern sind weg. Ich gehe davon aus dass wir alle hingehen?", fragte er in die Runde worauf hin er zustimmendes gemurmel bekam.

So ich hatte heute in Deutsch mal wieder Lust auf diese Geschichte :) ich hoffe ihr mögt es.
Jamie

Viva la VidaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt