Chapter O1

13 2 0
                                    

Miteinem lauten Knall landete seine rechte, haarige Hand auf meinerWange. Ich schrie auf und taumelte ein paar Schritte nach hinten bisich über etwas stolperte und auf dem harten Boden landete. Patrickbaute sich neben mir auf und sah, mit diesem abwertenden Blick, aufmich herab. „Wenn mir deine Mutter noch einmal über dich die Ohrenvoll heulen muss kannst du dich auf etwas gefasst machen" knurrteer bevor er mir seinen rechten Fuß in die Rippen rammte. Aus Reflexschlang ich meine Arme fest um meinen Oberkörper und krümmte michnach vorne. Am liebsten hätte ich jetzt los geheult doch das wärefür ihn nur noch ein Grund mehr mich zu verprügeln und das wollteich nun wirklich nicht. Nach einem kurzen dumpfen lachen hörte ichwie seine Absätze in unregelmäßigen Abständen auf den Bodenaufschlugen. Er schien mein Zimmer verlassen zu wollen aber so wieich ihn kannte tat er das nicht ohne mir noch etwas an den Kopf zuwerfen. Ich sah ihn vorsichtig an und konnte somit sein dreckigesGrinsen erkennen. Dieser Gesichtsausdruck war mir total unangenehm.Er löste eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper aus. „Ichgewinne immer!" sagte Patrick bevor er dann endlich meinZimmer verließ. Nachdem die Tür ins Schloss fiel ließ ich mich,immer noch zusammen gekrümmt, zur Seite auf den Boden fallen. DieSchmerzen waren einfach unerträglich. Ich wollte nicht mehraufstehen. Nie wieder.

Nachkurzer Zeit auf dem Boden wurde mir unerträglich kalt. Es war Winterund unsere Heizungen waren mal wieder ausgefallen. Mit der wenigenKraft die ich nach Patricks Schlägen noch in mir hatte zog ich michan meinem Bett, das neben mir stand, hoch. Schnell kroch ich untermeine eigentlich viel zu dünne Decke. Meine Beine zog ich an denOberkörper, so dass ich sie umklammern konnte. So würde ich nunliegen bleiben. Schlafen. Einfach nie wieder aufstehen. Ich schlossmeine Augen und versuchte gleichmäßig zu atmen, was mir auch rechtgut gelang. Nach wenigen Minuten schon war ich ins Reich derTräume eingetaucht. Ich schlief ziemlich ruhig, was eigentlich inden letzten Monaten selten vorkam, bis ich plötzlich merkte wie sichmein Bett nach unten senkte. Etwas kaltes lag auf meiner Wange undstrich langsam über sie. In meinem Bauch machte sich ein vertrautesund angenehmes Gefühl breit, das ich schon lange vermisst hatte.„Zoe. Wach auf" nahm ich die starke aber dennoch zerbrechlicheStimme meiner jungen Mutter wahr. Ich öffnete meine Augen und drehtemeinen gesamten Körper unter der Decke zu ihr. „Mama" erwiderteich leise und sah sie sanft lächelnd an. Es kam immer seltener vordas meine Mutter und ich miteinander sprachen. Sie war eigentlichimmer den ganzen Tag arbeiten um mich und den Mistkerl zu ernähren.Er scherte sich einen Dreck um Arbeit. „Ich muss dir etwas sagen kleines" sagte sie und schluckte schwer. Es war ihrunangenehm. Was hatte das zu bedeuten? Mein Lächeln verschwand. „Ich war heute beim Arzt. Ich, Zoe du .. Wir, also wir .. wirbekommen ein Baby und ich kann nicht zwei Kinder ernähren. .. Zoe,ich .. ich werde dich in ein Internat schicken. Das .. diesesInternat wird von deinem Onkel geleitet. Das heißt .. wir .. ichmuss nichts bezahlen. Du kannst dort umsonst deinen Abschluss machenund leben. Die Lehrer und Schüler dort sind wirklich nett. Patrick wird dich morgen früh dort hin bringen. Dusolltest jetzt packen" erklärte sie mir mit zitternder Stimme.Sie konnte mich dabei nicht mal ansehen. Ich biss auf meineUnterlippe und versuchte krampfhaft meine Tränen zurück zu halten.In meinem Kopf kreisten so viele Gedanken umher doch keiner davonkonnte mir weiß machen das es die Idee meiner Mutter war mich weg zugeben. „Na gut. Ich werde packen. Wenn es dir dann besser geht."fauchte ich wütend und stand aus meinem Bett auf. „Kleines, es tutmir leid" sagte meine Mutter, die nun ebenfalls aufstand. Ich konntehören dass sie das wirklich ernst meinte, doch ich wollte nun nichtnach geben. Sie hatte sich von Patrick einreden lassen das sie ohnemich besser dran war und das würde ich ihr nie verzeihen. „Geh"sagte ich daher emotionslos und fixierte meinen Blick auf den Boden.Ich konnte sie jetzt nicht ansehen. Das würde die Mauer, die ich ummein Herz gebaut hatte zerbrechen. Mit schnellen Schritten und einemlauten schluchzen verließ sie dann mein Zimmer.

Ichstand minutenlang, wie fest geklebt, da. MeinKopf versuchte gerade alles was meine Mutter mir erzählt hatte zusortieren. Ich würde große Schwester werden und daher musste ich inein Internat. Ein Internat das von einem Onkel geleitet wurde von demich noch nie etwas gehört hatte.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 03, 2016 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

beautiful mess ,Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt