drei

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Ich hatte so viele Fragen an dich.
Doch letztendlich hatte ich nur mit mir selbst gesprochen. Ich selbst hatte mich mit diesen Fragen gelöchert, die ich sowieso nie beantworten könnte.

Du hättest es verdient, all diese Worte zu hören. Was ich über dich denke, was ich über dich fühle.
Und ich bereue, dass ich all diese Worte nie ausgesprochen hatte.

Nie hatte ich den Mut.
Gelegenheiten gab es viele.

Nichtmal die letzte hatte ich ergriffen.

Es war so laut in meinem Kopf.
Er war voll mit all diesen Worten.
Ich erstickte in mir selbst, in all meinen eigenen Fragen und Sätzen.

Und so länger ich darüber nachdachte, desto zorniger wurde ich.

Ich weiß, dass du weg bist, doch ich schwöre, dass ich deine Stimme höre. In Liedern im Radio. Im Wind, wenn er den Vorhang vor dem offenen Fenster tanzen lässt, so, wie er deine Haare tanzen ließ, an diesem einen Tag im Auto.

Manchmal rede ich einfach so.
Aus Hoffnung, dass du es vielleicht hören könntest.

Doch es war zu spät.

Ich ließ mir ein Tattoo machen, auf die Brust, über meinem Herzen. Dort wo dein Platz war und auch immer noch ist.

Du hast mich fliegen lassen und doch immer am Boden gehalten.
Du hast mich gehen lassen und doch immer zurück nach Hause geholt, in deine Arme.
Sie waren immer offen.

Nellie, du warst mein Anker.
Du warst mein Halt.

Ich habe dich geliebt.
Ich tue es immer noch.

Ich vermisse dich, doch ich habe begriffen.

Es gibt keine unausgesprochenen Worte, das sind bloß Gedanken.
Sprechen ist der Schlüssel, auch, wenn man nicht weiß, wie.
Auch wenn man nicht weiß, wo.

Schlüssel öffnen Türen, Worte öffnen Menschen.

Doch ich selbst war zu sehr verschlossen, um überhaupt an deine Tür zu kommen.

Es tut mir leid.

SeptemberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt