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// 1.Jahr
„Tschüss", murmle ich verlegen, drücke meine Eltern ein letztes Mal und steige in den Hogwartsexpress. James der die Tränen in meinen Augen bemerkt, beginnt mich zu verspotten. „Komm Rosie", murmelt mir Albus zu und lächelt mich aufmunternd an. In seine vertrauten grünen Augen blickend, wird mir warm ums Herz. Von einer plötzlichen Vorfreude erfüllt, zerre ich Albus hinter mir her und stürme den Gang hinunter, auf der Suche nach einem freien Abteil. „R-rose, kann nicht mehr"; japste er geplättet. Doch ich ziehe ihn unerbittlich weiter, bis wir ein freies Abteil gefunden haben. Überglücklich lasse ich mich auf einen der Sitze beim Fenster plumpsen und versuche mir ein Lächeln zu verkneifen, als er sich sichtlich k.o. auf den Sitz mir gegenüber plumpsen lässt. „So wirst du es nie ins Quidditch Team schaffen, wenn du so ausser Form bist", feixte ich amüsiert. Wütend funkelte er mich an: „Wenn du nicht erst heute Morgen gepackt hättest, hätten wir alle Zeit der Welt gehabt, uns ein freies Abteil zu suchen." Theatralisch verdrehe ich die Augen und maule: „Du hörst dich an wie meine Mutter. Ausserdem haben wir den Zug ja noch erwischt", strahle ich zufrieden. Albus sieht mich an mit einer Mischung aus Resignation und Bewunderung an. Übermütig drücke ich ihm ein Küsschen auf die Wange und mein Hogwarts-Jubelgeschrei unterbreche ich erst beim Anblick der Hexe mit ihrem Wägelchen, auf dem sich Berge von Süssigkeiten türmen.

„Al, sieh nur, Hogwarts!", rufe ich aufgeregt und falle beinahe vom Sitz. Doch zu meiner Verwunderung bleibt er auf seinem Sitz und wirft mir bloss ein angestrengtes Lächeln zu. Besorgt blicke ich ihn an. „Was ist denn bloss los mit dir?" Als er „Nichts" murmelt, blickt er konzentriert auf ein imaginäres Muster auf dem Boden. Doch so einfach würde ich nicht locker lassen. Sanft drücke ich seine Hand und warte darauf, dass er bereit ist, zu reden. Als er seinen Blick hebt, verspüre ich einen Stich im Herzen, denn in seinen Augen liegt eine unglaubliche Verzweiflung und Angst flackert in ihnen auf. „Al, was ist los?", flüstere ich eindringlich. „I-ich
", verlegen verstummt er mitten im Satz. „Du?", frage ich um einen aufmunternden Ton bemüht. Beschämt wendet er seinen Blick wieder dem Fussboden zu und murmelt beinahe unhörbar: „Verdammt Rosie, ich habe Angst." „Angst?", frage ich verblüfft. „Aber wieso?" Er antwortet nicht gleich und ich fürchte schon, dass ich falsch reagiert habe und er nun nicht mehr weiterreden wollte. „Ich habe Angst, dass ich alle enttäusche", murmelt er ganz kleinlaut. „Aber wieso solltest du alle enttäuschen?", fragte ich ihn verwirrt. Er zögert, fasst sich dann aber doch noch ein Herz: „Meine Grosseltern, meine Eltern und sogar James waren alle Gryffindors. Ich habe Angst, dass ich nicht mutig genug bin und in ein anderes Haus gesteckt werde, " gesteht er mir mit Tränen in den Augenwinkeln. Von Zuneigung überwältigt drücke ich ihn sanft. „Ach Al", seufze ich, „es ist doch nicht wichtig in welchem Haus man landet. Wir alle werden an unseren Handlungen gemessen, " schwadroniere ich altklug und muss kichern, weil das so sehr nach meiner Mutter klingt. Nach einer Weile stimmt Albus in mein Kichern ein und erleichtert stelle ich fest, dass die Verzweiflung und Angst aus seinen Augen verschwunden sind. „Ausserdem kann sich der sprechende Hut auch irren, oder was denkst du, wieso es James nach Gryffindor geschafft hat? Erinnerst du dich noch, wie er gekreischt hat, als wir die Plastikschlange in seinem Bett versteckt haben?", lache ich. Die Erinnerung an jenen legendären Nachmittag lässt uns beide lauthals losprusten. Als ich sanft die Hand meines besten Freundes drücke, schwöre ich mir, dass ich niemals zulassen würde, dass ihm jemand oder etwas wehtun würde.

Rose Weasley - Folge deinem Herzen (Scorpius Malfoy FF ❤️)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt