"Julia, geh mal bitte raus und hole Holz, für den Kamin!", rief meine Mutter aus der Küche. "Aber es ist arschkalt draußen?!" sagte ich.
"ja das stimmt, aber wenn du jetzt kein Holz holst, ist es hier drin auch kalt..."
Ich stand genervt von der Couch auf, zog mir eine Jacke, einen Schal und Handschuhe an und ging raus. Es schneite, alles war weiß, alles war still, so ist es auf dem Dorf- ruhig, nie ist etwas los. Ich schaute mich um, ein kurzer Blick zu den Nachbarhäusern, überall hingen kleine, fette Weihnachtsmänner in den Fenstern. Nochmal ein Blick zum unseren Nachbarn, links neben uns. OH ein Umzugswagen, neue Nachbarn? Bäh ne, bitte nicht, wenn die genau so lästig sind, wie die davor- dann tschüss, nicht mit mir. Ich ging in unseren Garten zum Holzstapel und nahm die Kiste und packte ein paar Holzstücke hinein und ging zurück ins Haus. Mein kleiner Bruder kam mir mit einem seiner vielen Traktoren entgegen. Ich rief meiner Mama zu, dass wir wahrscheinlich neue Nachbarn haben. Sie antwortete mir :" Wow so schnell? Zubtschicks sind doch erst letzte Woche ausgezogen, das ging ziemlich flott. Naja es wollen halt viele Leute aufs Dorf, schön ruhig." Ja das wird's sein, dachte ich mir. Ich ging hoch in mein Zimmer, nahm meine Gitarre und spielte ein paar Stücke, ich nahm sie und setzte mich ans Fenster und schaut zum Haus neben uns. Auf ein Mal ging in einem Zimmer ein Licht an, ich wollte erkennen wer es war. Ich bin kurzsichtig, also holte ich schnell meine Brille, aber als ich wieder rausschaute, war niemand mehr im Zimmer. Mein Vater kam in mein Zimmer und gab mir bescheid, dass es nun Essen gäbe und dass ich doch bitte runterkommen sollte. So ging ich also runter und setzte mich an unseren Küchentisch aus Holz und fing an zu essen. Währenddessen unterhielten sich meine Eltern über die neuen Nachbarn und hatten die *wundervolle* Idee, dass wir sie morgen ja mal begrüßen könnten. Ich erwiderte darauf, dass sie das gerne machen könnten, aber ohne mich. Sie meinten, wenn ich nicht mitkomme, würden sie mir meine Gitarre wegnehmen. Ich schaute sie entsetzt an "Das ist grotesk!", also musste ich wohl oder übel mit. Ich war so genervt, also ging ich ins Bett und schaute dann noch etwas auf Netflix. Dann schlief ich ein.
Es ist Sonntag, das heißt, ich darf ausschlafen. Ich stand erst 14.00 Uhr auf und sah aus wie ein Waschbär auf Drogen. Kaum war ich im Bad, kam meine Mum und sagte, dass ich noch bis 15.00 Uhr zeit hätte um zu duschen und allen anderen Kram. Ich sprang schnell unter die Dusche, föhnte danach meine haare, zog mir meinen Vanshoodie, eine zerrissene Jeans, meine ziemlich zerlatschten Vans und meine grauen Mantel an. Dann band ich mit meine Haare noch schnell zu einem Messy-dutt. Und schon kam meine Mutter mit einem Kuchen an :" Schau mal, ich habe Kuchen gebacken!", ich schaute sie ungläubig an und sagte nur:" Das ist klischeehaft...". Sie schüttelte nur den Kopf, machte dir Tür auf, schob mich raus und rief meinen Vater und meinen Bruder, dass sie sich doch mal beeilen sollten. Nachdem die beiden endlich fertig waren gingen wir rüber. Mein Bruder klingelte und ich schämte mich jetzt schon. Ein Frau mit kurzen braunen Haaren öffnete die Tür, sie sah überrascht aus- das wäre ich auch. Hinter ihr, im Flur standen viele Kartons und sämtliches anderes Zeug. Nun meldete sich mein Papa zu Wort:" Hey und willkommen in der Nachbarschaft, wir sind ihre Nachbarn." Die Frau lächelte und fragte uns ob wir nicht reinkommen wollen, da es draußen kalt war. Meine Familie willigte ein, als wir im Flur standen hörte ich wie jemand Gitarre spielte und das ziemlich gut, ich war begeistert. Die Frau bat uns, doch schonmal in die Stube zu gehen, es war anscheinend der einzige Raum der schon voll eingerichtet war. Wir setzten uns an einen großen Tisch, die Frau kam wieder mit Kaffee und Kuchen und setzte sich zu uns. Hinter ihr kam jemand her, ein Junge, er hatte genauso braune Haare wie sie und eine Brille. Er schaute uns irritiert an und setzte sich mit an den Tisch. Meine Mutter schaute mich mit so einem Blick an "beginn-ein-gespräch", also fing ich an.
Julia=J Mutter=F Vater=A Frau=K Junge=N Bruder=L
J:" Und was führt sie hierher?"
K:"Wir kommen eigentlich aus Berlin, aber wir brauchen Abstand von dem ganzen Trubel."
M:"Wie heißen sie denn eigentlich, entschuldigen sie?"
Die Frau schaute den Jungen an, dass er doch auch mal was sagen solle.
N:"Ähmm...ja...also ich heiße Noah, Noah-Levi und meine Mutter heißt..."
K:"...Katharina und sie?"
V:"Also ich heiße Andreas, meine Frau..."
M:"...Friederike"
V:"meine Tochter ..."
J:"...Julia,hey"
V:" und mein Sohn Ludwig, er ist im Oktober 4 geworden."
Katharina fragte uns ob wir etwas Kuchen möchte, ich lehnte ab, Noah auch. Meine Mum meinte:"wenn ihr beide nicht möchtet könntet ihr euch etwas besser kennenlernen.". Wir schauten unsere Eltern verzweifelt an, aber Katharina meinte nur:" Noah zeig ihr dachmal deine Gitarren!" Was? Gitarren, hier? Ich fing an zu lächeln, er sagte nur :" Okay..." und sah immer noch verunsichert aus, er machte nur noch eine Handbewegung, dass ich mitkommen soll. Ich folgte ihm in sein Zimmer, an der wand hingen 4 oder 5 Gitarren, ich fühlte mich wie zu hause. Ich startete einen Versuch ein Gespräch zu beginnen und fragte ihn wie lange er schon spielt. Seine Antwort hätte nicht mehr Informationen enthalten können :" Schon ein paar Jahre.". An dem Punkt dachte ich mir "okay du hältst lieber dein maul", ich fragte ihn noch ob ich mich setzen könnte, er meinte es sei kein Problem. Ich schaute mich im Zimmer um und an der Wand hing ein Bild, ich kannte es irgendwoher. Ich stand auf um es mir genauer anzusehen, dann fiel es mir ein, ich hatte dieses Bild mal gemalt vor 3 Jahren. Jetzt wusste ich auch warum er mir so bekannt vorkam. Damals, als ich 12 war, fand ich Noah-Levi total klasse...unglaublich! Er fragte mich:" Ist alles okay bei dir?" Ich antwortete ihm:" Ich habe das Bild damals gemalt, aber ich hatte das alles schon komplett vergessen. Das ist gerade voll peinlich!" ich lachte. Noah lachte auch etwas und meinte:"Wie alt bist du jetzt, das war vor 3 Jahren?"
Noah=N Julia=J
J:"15, du bist 16, oder?"
N:"Ja stimmt, aber da warst du einfach 12...ein kleines Fangirl!" er lachte.
J:"Eyy, das ist nicht lustig!"
N:" Oh doch das ist lustig, für mich zumindest..."
J:"Na toll!"
---------------
Diese Geschichte ist schon ewig in meinem Kopf, obwohl meine Noah-Levi-Fangirl-zeit schon eine weile vorbei ist, musste ich diese Geschichte einfach aufschreiben. Lasst mir ein paar Kommentare da, falls es euch gefällt und es weitergehen soll! ;D