Mein Wecker, er klingelt gegen 06:00 Uhr.
Verträumt stehe ich auf, husche ins Bad und mache mich fertig.
Warum schmink ich mich eigentlich ?
Die Frage stell ich mir jeden Tag.
Ich mein, ich geh nur zur schule und Natürlichkeit ist immer am schönsten.
Mein Opa meint, ohne Schminke bin ich trotzdem wunderschön.
Ich mein, wahrscheinlich sagt er das weil er mein Opa ist.
Na gut dann bin ich an dem Montag mal wieder geschminkt.
Meine Mutter wünscht mir noch einen schönen Tag, dann gehe ich außer Haus.
Richtung s Bahn.Hier wo ich wohne ist kaum was los. Der Fahrradsattel ist kalt, mindestens genau so kalt wie meine Hände.
Der dicke dunkelblaue Mantel schützt mich auf dem Fahrrad nun auch nicht mehr vor der Kälte.
Ich steh an der s Bahn.
Langsam mache ich mir Gedanken über meine Probleme und was ich falsch mache. Das tue ich so gut wie jeden Morgen, wenn ich mit Kopfhörer an der s Bahn stehe.
Schließlich krame ich in meiner Tasche nach Zigaretten.
Scheisse nur noch zwei.
Die morgenkippe schmeckt nicht, aber das ganze ist schon so zu sagen ein Ritual geworden.Die ersten flüchtigen Blicke treffen mich. Ich beobachte gerne Menschen, schaue Ihnen gern in die Augen.
Ich möchte wissen was sie fühlen.
Glaubt mir, die Augen sind der Spiegel zur Seele.Der Mann der gerade vor mir sitzt, schaute jede Minute sehnsüchtig raus.
Seine Augen waren glasig, ich denke nicht das er geweint hat.
Er dachte nach, über Sachen über die er sonst nicht nach denkt.
Schon steigt er aus.
Ich fahr jeden tag die selbe Strecke und ständig neue Gesichter.
Das Mädchen das jede Sekunde flüchtig in ihr Handy schaut, sich mindestens schon zwei mal die Haare gebürstet hat auf der Fahrt, ist wirklich wunderschön.
Sie glaubt nicht daran das sie wunderschön ist.
Ich frag mich für wen sie sich so schick macht.
Man sieht Verzweiflung, Angst in ihren Augen.Beobachtet Leute, macht euch euer Bild und geht mit offenen Augen durch die Welt.