~Oneshot~

1K 76 6
                                    

"John!"
"Was?"
"Komm her!"
"Warum?"
"Bitte!"

Das Jaulen des Detektivs ließ John's Alarmglocken sofort läuten, auch wenn es ihm selbst nicht sonderlich gefiel. Trotzdem machte er sich auf den Weg, die Treppen hinab, um sich dann - unerwartet - direkt vor Sherlock wiederzufinden.

"Was wollen Sie? Sie haben mich aufgeweckt!", knurrte John nur und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.

Tatsächlich war es mitten in der Nacht - John hatte geschlafen und sich nur schwer aufrappeln können, als der Dunkelhaarige nach ihm rief. Doch was tut man nicht alles für einen guten Freund?

"Mir ist langweilig, John."
"Und deshalb rufen Sie nach mir?"

John's Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, wobei seine Stirn - in Sherlock's Augen niedliche - Falten warf. Allerdings bekam er nichts außer ein Nicken des Detektivs als Antwort, was ihm ein leises und genervtes Seufzen abverlangte.

"Langeweile...", wiederholte John nur ungern und rieb sich den Nacken. Erneut bekam er nichts außer ein Nicken von Sherlock. Diesmal jedoch lag zusätzlich ein gewisser Schimmer in dessen Augen.
John knirschte kurz mit den Zähnen, ehe er mit den Schultern zuckte und sich auf den Fersen wieder umdrehte.

"Nun gut, das ist einzig und allein Ihr Problem, Sherlock.", gab er noch mürrisch von sich, dann setzte er zum ersten Schritt an, um sich wieder unter der warmen Bettdecke zu verkrümeln.
Doch der Abgewiesene war schneller und setzte sich vor John, um diesen mit einem beherzten Tatscher an die Brust dazu zu bringen wieder stehen zu bleiben.

Der Blick des Arztes wanderte von Sherlock's Gesicht herab zu dessen Schulter, an seinem Arm entlang und stoppte letztendlich an der Hand des großgewachsenen Mannes, welche noch immer auf John's Brust ruhte.

"Ehrm, Sherlock, was wird das?"
"Das?", sofort zog er die Hand wieder weg - und schon wieder hatte er dieses Schimmern in den Augen. "Nichts. Was dachten Sie denn? Mir ist langweilig und ich dulde nicht, dass Sie wieder schlafen gehen."

Weiterhin war John die Verwirrung anzusehen. Sicher, er wusste bereits, dass Sherlock sonderbar war, doch nun befanden sie sich auf der Spitze des Eisbergs des Sonderbaren...

Langsam neigte sich Sherlock nach vorne, gerade so weit, dass sich seine und John's Nase fast berührten.

"Zumindest nicht ohne mich.", fügte er zu seiner Bemerkung flüsternd hinzu, ehe er sich wieder aufrichtete und John - welcher mehr als nur überfordert mit der Situation war - mit einem kecken und entschlossenem Blick ansah.

John wusste sich nicht anders zu helfen, mit den Händen gestikulierte er einige Sekunden hilflos umher, bis er plötzlich erstarrte.

Hatte er das gerade wirklich gesagt? War das sein voller Ernst, oder spielte er wieder nur?, schoss er ihm durch den Kopf. Eigentlich war es das, was er immer hören wollte, doch nun, wo es tatsächlich dazu kam, wusste er nicht damit umzugehen. Vor allem, dass Sherlock den ersten Schritt gewagt hatte, überforderte ihn. Sherlock, von dem er doch immer dachte, dass dieser nichts mit Romantik und Liebe anfangen konnte...

Doch er bewies das Gegenteil. Offensichtlich konnte Sherlock sehr wohl etwas damit anfangen.
Er ließ John den Moment, um diese plötzliche Forderung zu verdauen, dann griff er ihn an den Schultern und zog ihn an sich heran. Auf Grund des Größenunterschieds musste John sich auf die Zehenspitzen stellen, dann setzte Sherlock zu einem leidenschaftlichen Kuss an, wobei er John nicht losließ.

Erneut brauchte dieser einen Moment, doch dann gab er sich dem Detektiv hin und legte die Arme um dessen Rücken, damit er den Kuss leichter erwidern konnte.

Und dabei hatte sich Miss Hudson doch gerade erst damit zurechtgefunden, dass John und Sherlock kein Paar waren

~Fin~

🎉 Du hast Mitternachtslangeweile || Sherlock | Johnlock | Oneshot || fertig gelesen 🎉
Mitternachtslangeweile || Sherlock | Johnlock | Oneshot ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt