"E-Es tut mir leid, V-Vater." Er schlug noch immer mit seinem Fuß mich, obwohl ich schon am Boden lag und weinte. Seine Schläge wurden stärker. Es tat von Sekunde, zu Sekunde mehr weh.
"Nächstes mal musst du besser werden!",schrie er und ließ von mir ab. Ich sah zu ihm hoch und nickte schnell. Er ging aus dem Zimmer und ließ mich alleine auf dem Boden.
Ein Dienstmädchen kam rein gerannt und sah mich geschockt an. Sie kniete sich zu mir hin. "Du armes Ding." Sie wollte mir hoch helfen, aber ich riss mich von ihr los und sah sie wütend an. "B-Bitte, geh einfach..",bittete ich sie leise. "Aber..",fing sie an zu sprechen, ich unterbrach sie aber. "Ich will kein Mitleid! Geh doch einfach!",schrie ich sie an. Sie sagte nichts. Sie ging einfach ohne etwas zu sagen, sah mich ein letztes Mal kurz an und schloss die Tür hinter sich.
Wenn sie so nett zu mir ist, wieso hat sie mir nicht geholfen, als ich weinend auf dem Boden lag? Diesen Mitleid Getue kann sie sich sparen! Sie hätte mir lieber helfen sollen, anstatt nur abzuwarten, dass er aus dem Raum ist.
"Ich hasse solche Menschen!",sagte ich zu mir selbst und stand mit wackligen Beinen auf. ,,Sie konnte mir auch helfen. Sie hat nur zu gesehen." Ich öffnete die Tür zum Badezimmer und stütze mich kurz an der Tür ab, da ich für einige Sekunden nur schwarz sah.
Ich lief direkt in die Dusche, da ich ja schon nackt war und mich nicht ausziehen musste. Er hat mich ausgezogen. Mein Vater hat mich so gesehen...
Als ich daran dachte biss ich mir auf die Unterlippe und sah nach unten auf din schwarzen Fließen im Badezimmer. Ich will nicht daran denken. Es ist einfach...traurig, wie mein ganzes Leben.
Ich ließ das kalte Wasser auf meinen Körper prasseln und schloss meine dunkelbraunen Augen. Das kalte Wasser ist einfach so erfrischend und tut gut, nach so einem beschissen Tag.
Ich ging dann aus der Dusche und nahm ein Tuch, das ich um mich wickelte. Ich ging dann zum großen Spiegel und sah mich an. Ich faste mir, mit meinen dünen Fingern, mein blasses Gesicht an.
Meine Lippe war aufgeplatzt, ich hatte blaue Flecken am Hals und an meinem Gesicht. Ich ließ meinen Handtuch fallen und sah mir meinen Körper an, der mich nur noch anwiederte.
Ich finde einfach mein Körper ekelhaft. Ich hasse meinen Körper. Ich fühle mich nicht wohl in diesem Körper, seid er mich angefasst hat. Jedes Mal, wenn mich jemand berührt, denke ich an ihn, wie er mit seiner Hand meinen Körper entlang fährt. Widerlich.
Ich sehe nur ein schwaches Mädchen vor mir, nicht mehr das Mädchen, dass vor 5 Monaten noch mit ihren Freunden gelacht hat, nicht mehr dass Mädchen das Ich früher kannte.
Ich ging aus dem Bad und lief zu meinem Schrank. Ich nahm mir meinen weiß-schwarzen Pyjama und zog ihn mir an, mit meiner schwarzen Unterwäsche. Meine blonden, langen Haare band ich zu einem lockeren Zopf. Ich legte mich auf mein Himmelbett hin.
Ich ließ dann alles raus. Ich weinte. Jede Träne ist ein Zeichen der Schwäche, aber auch ein Zeichen, dass man leidet.
Nicht jeder der lächelt ist glücklich.
Mit diesen Gedanken schlief letzten Endes ein.
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Kurzgeschichten
Short StoryHier kommen ein paar Kurzgeschichten oder ein paar Kapitel zu einer neuen Geschichte, die ich im Kopf habe und vielleicht, ganz kleines vielleicht, werde ich sie veröffentlichen. :) Ich freu mich immer über Kritik &' Verbesserungsvorschläge.♡