Verbindung

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Ich wache auf. Es ist dunkel. Ich sehe auf den Wecker. "03:40" flüstere ich verschlafen. Während ich mich aufrichte höre ich eine, mir nur zu bekannte, Mädchenstimme kichern und sehe mich hektisch um. Ich bin allein. Mir wird schwindelig und ich falle wieder zurück aufs Bett. Ich haue mir mit den Handballen gegen die Schläfe. "So lustig ist das nicht" sage ich laut. Das Kichern wird tiefer, männlich, und passt sich meiner Stimme an. "Aww, raube ich dir den Schlaf?" Ich brummel irgendwas vor mich hin das wie "Du raubst ihn uns beiden" klingt. Ich fühle sein Grinsen. "Ich dachte nur ich sag dir bescheid wenn SIE hier ist" Sofort bin ich hellwach.
Wir leben auf einem Grundstück weit abgelegen von irgendwelchen Städten, in einem großen Haus, mit zwei Agenten, die extra dafür ausgebildet wurden um mit SEINEN "besonderheiten" fertig zu werden. Aber gegen SIE... "Wo ist sie?"
Ich spreche laut in den Raum und stehe auf. In dem Moment höre ich das quietschen meiner Türklinke und starre wie gebannt auf den sich langsam öffnenden Spalt. Licht flutet den dunklen Raum und gibt die sicht auf all die abgedeckten Spiegel frei. Es ist Gilbert.
Er lebt, seit wir hier sind mit uns. Obwohl der blinde Agent nichts sieht, findet er sich ausgezeichnet zurecht und hat seinem Alter zum Trotz unglaublich gute Reflexe.
Gilbert streckt seinen Kopf in den Raum und seine weissen Augen starren grob in meine Richtung. "Komm" mehr sagt er nicht aber der alte Agent klingt so ernst, dass ich mich sofort anziehe und ihm hinterherlaufe. Während wir die Gänge entlanglaufen achte ich auf jedes noch so kleine Geräusch und selbst ER konzentriert sich ausschließlich auf die Umgebung. "Gilbert, es wäre besser wenn ER jetzt hier ist" Der Agent dreht sich ruckartig um und packt mich am Arm. "Auf gar keinen Fall" sogar in seinen toten Augen ist die Angst zu sehen "wenn du jetzt fällst weiß SIE genau wo wir sind" sein ernster Gesichtsausdruck weicht purem Entsetzen. Ein schmerzvolles Stöhnen entweicht aus seinem halboffenen Mund und kaum eine Sekunde später ist alles was noch vor mir liegt ein Haufen Asche.

"Aber das weiß ich doch schon"

Mir weicht jede Farbe aus dem Gesicht. Alles in mir will sich umdrehen und wegrennen. Ich gehe langsam rückwärts und stoße gegen eine kahle Betonwand. Der Gang aus dem ich kam ist verschwunden. SIE steht einfach nur am Ende des Flurs und sieht mich belustigt an. "Was willst du!?" höre ich IHN in meinem Kopf fragen. Binnen eines Blinzelns steht sie plötzluch direkt vor mir "Ich habe dich gesucht, süßer" sie legt mir ihren Zeigefinger auf die Stirn.
Ich falle.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 04, 2018 ⏰

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