Bad neighbours? Not a chonce.

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*Harrys Sicht*

Ein leises Weinen reißt mich aus dem Schlaf. Blinzelnd öffne ich meine Augen und bin verwirrt. Weinen. Ich bin der Einzige- Ah, nein, Luisa! Ich finde sie auf meiner Brust liegend, leicht weinend. Ich halte sie fest, während ich mich aufsetze und wiege sie leicht hin und her, keine Ahnung, wie ich sie beruhigen kann. Erstmal gebe ich ihr erneut ein bisschen was von dem Wasser in der Babyflasche. Dann kommt mir eine Idee. Die Tochter meines Nachbarn ist zu Besuch und sie hat gerade ein Baby! Vielleicht kann ich sie überzeugen Luisa heute für kurze Zeit zu nehmen, während ich alles einkaufe und mich bei ihr beraten lassen! Also schnappe ich mir vorsichtig ein paar Klamotten und renne dann in Boxershorts und mit meiner Kleinen auf dem Arm runter ins Wohnzimmer, wo ich Luisa kurz in ihr Körbchen lege und mich anziehe. Als ich sehe, was genau ich trage, muss ich lächeln. Ich habe das Harry loves Louis TShirt an, dass wir mir mal als Gag besorgt haben. Klar, wir wissen um Larry Stylinson Bescheid, aber wir haben nie wirklich drüber geredet. Eigentlich sind wir einfach Seelenverwandte. Ich bin glücklich, wenn er da ist und ich bin glücklich, wenn er mich anlächelt.

Na ja, zurück zum Thema, vorsichtig schnappe ich mir das Körbchen und gehe aus dem Haus. Mich erkennt schon niemand. Schnellen Schrittes laufe ich zum Nachbarshaus und klingle. Noch einmal lächle ich die Kleine liebevoll an, bevor sich die Tür öffnet. Vor mir steht Mr. Jäger, ein eigentlich deutscher, älterer Mann. Eigentlich ist er sehr freundlich, aber wir Jungs haben seine Nerven ein paar mal dezent überstapaziert und jetzt ist er nicht mehr so gut auf mich zu sprechen. "Was?!", murrt er auch gleich, als er mich erkennt. Ich hebe die Hand zum Gruß und meine: "Hi. Ich wollte fragen, ob ihre älteste Tochter noch da ist. Ich bräuchte ihre Hilfe im Thema Baby.". In genau diesem Moment beginnt Luisa wieder zu weinen und ich stelle den Korb ab, um sie heraus zu nehmen und zu trösten. Er starrt mich mit großen braunen Augen an, bis er von einer zierlichen Hand zur Seite gedrückt wird und eine kleine Brünette mit ebenso schokobraunen Augen zum Vorschein kommt. Sie begutachtet mich von oben bis unten, bevor sie ihre Arme nach meiner Tochter ausstreckt und fragt: "Darf ich?". Da ich sie schon ein bisschen kenne, übergebe ich ihr meine Kleine. Die Älteste Frau im Haushalt, nachdem die Frau von Mr. Jäger gestorben ist. er hat noch zwei jüngere Töchter, eine ist jetzt zwanzig, eine dreizehn. Julia Jäger ist 28 Jahre und verheiratet. Zudem Mutter von einem kleinen süßen Jungen. Sie begutachtet Luisa, ihre Arme leicht wiegend und meint dann: "Das Kleine hat Hunger. wo ist denn die Mutter?". Ich zucke die Schultern und antworte: "Sie hat das Baby gestern vor meiner Haustür abgelegt. In dem Brief stand, dass ich ihr wegen des Hauses reich erscheine und dass ich mich gut um ihr Kind kümmern soll, wenn ich kann. Sie sei zu jung. Ich hab keine Ahnung, wer es ist, aber ich will Luisa, so heißt die Kleine hier, aufziehen. Da ich aber nich auf so was vorbereitet bin, wollte ich dich fragen, ob du mir ein paar Tipps geben kannst, was ich brauche und sie für den Vormittag betreuen könntest.". Sie betrachtet mich und schiebt ihren Vater dann zur Seite, um mich rein zu lassen. Ich hebe den Korb auf und betrete das, mir noch fremde Haus. Es ist echt schön eingerichtet. Da wir in einem Flur sind, ziehe ich meine Schuhe aus und folge ihr ins Wohnzimmer. Dort liegt in einem Babybett der kleine Junge in einem niedlichen grünen Strampler. Sobald ich näher komme, schlägt er seine mandelförmigen Augen auf und ich blicke in eine Mischung aus hellblau und grasgrün. Er betrachtet mich, bevor er zu beschließen scheint, dass ich nicht so wichtig bin und wieder einschläft. Als ich mich wieder zu meinem Mädchen und der jungen Frau drehe, lächelt letzere und bedeutet mir, mich zu setzen. "Wissen sie denn, wie alt das Baby ist?", fragt sie gleich darauf. Ich nicke und antworte: "Ja, Luisa ist am 09. 01. 2014 geboren, also jetzt fast zwei Monate. Und duzen sie mich doch. Ich mag es lieber mit Harry angesprochen zu werden.". Sie lächelt und meint: "Okay, aber dann sagst du Jule zu mir und duzt mich auch. Luisa muss noch gestillt werden. Da du das ja nich so kannst, brauchst du heute vor allem künstliche Muttermilch. Wenn du willst, kann ich das jetzt kurz übernehmen, sie hat nämlich echt Hunger.". Ich nicke und sie steht kurz auf und geht in die Küche. Hinter einem Tresen verschwindet sie und ich höre Stoff rascheln. Da ich ihr garantiert nicht folgen werde, wende ich meine Aufmerksamkeit erst Mal dem anderem Baby im Raum zu und beobachte ihn beim Schlafen. Das schaffe ich aber nicht lange, da er nach kurzer Zeit niesen muss und sofort anfängt zu weinen. Schnell versuche ich ihn zu trösten, bis mir ein Kuscheltier auffällt. Es ist eine kleine Katze, komplett in schwarz. Ich schnappe sie mir und wedle damit leicht vor seinem Gesicht rum. Er wird leiser und starrt die Katze mit großen Augen an. Ich tue so, als würde das Spielzeug auf seiner Decke entlang laufen und mache dabei katzenähnliche Geräusche. Dann läuft die Katze auf sein Köpfchen zu und stupst leicht gegen seine Nase. Am Anfang werden seine Augen immer größer und ich befürchte schon das Schlimmste, als der Kleine plötzlich kichert und die Arme hebt, und bei dem Versuch, die Katze zu ergreifen scheitert. Als er es nochmal versucht ziehe ich das Stofftier vorsichtig weg und wir kichern zusammen los. Dieses Fangspiel führen wir nun so lange fort, bis sich hinter mir jemand räuspert und ich erschrocken herumfahre. Jule steht dort und hat die schlafende Luisa auf dem Arm, welche leicht lächelt. Ebenso wie die Frau. Ich gehe auf sie zu und nehme ihr vorsichtig mein Baby ab, welches sich sofort an mich kuschelt, was auch mir automatisch ein Lächeln auf die Lippen zaubert. So setzen wir uns wieder an den Tisch, auf dem schon Zettel und Stift liegen. Beides schnappt sich meine Gegenüber und kritzelt irgendetwas drauf. "Du scheinst dich ja gut mit Alex zu verstehen. Soll Luisa bei dir oder in einem Kinderbett schlafen?". Ich grinse zu dem, schon wieder schlafendem, Baby und zucke dann die Schultern: "Was würdest du mir denn empfehlen?". Sie überlegt kurz, dann antwortet sie: "Also, lass sie am Besten bei dir Schlafen, aber kauf dir auch ein Babybett, genügend Geld hast du ja. Ein Laufgitter für später wär auch nicht schlecht. Dazu brauchst du eine Spieledecke, einiges an Spielzeug, Strampler, ein paar Babyfläschchen, Windeln, ich zeig dir dann gleich, wie man sie wechselt, einen Wickeltisch, einen Kleiderschrank, am besten ein eigenes Zimmer im Haus, Babyklamotten, ein paar Schnuller, Babycreme, einen Kinderwagen, einen Kindersitz fürs Auto, extra Abwaschzeugs, Babygeschirr aus Plastik, normales geht zu schnett kaputt, viel Papier, am besten noch ein Haustier und, ganz wichtig: Hilfe von netten Leuten, die sie dir manchmal abnehmen und sich um sie kümmern, wenn du eine Auszeit brauchst. Warte kurz... So, fertig!". Jule reicht mir den Zetteln, auf den sie während ihres Monologs gekritzelt hat, auf dem in einer überraschend ordentlicher Handschrift alles steht, was sie mir aufgelistet hat. "Ein Haustier?", frage ich sie schmunzelnd. Sie zuckt mit den Schultern und antwortet: "Wir haben drei Katzen. Kann zwar manchmal nervig sein, weil man oft ein wenig mehr Arbeit hat, aber die Dinge, die man erlebt sind das wert. Also nimm am besten einen Hund oder eine Katze. Kaninchen geht auch, aber die sterben so schnell.". Ich lache leicht und Julia steigt ein. Dann steht sie wieder auf, geht zum Kinderbett, hebt Alex hoch und meint: "Und jetzt, mein Herr, das spannendste am Vater sein. Das Windel wechseln. Bitte folgen sie mir!". Gehorsam gehe ich langsam hinter ihr her in ein kleineres Bad, in dem ein Wickeltisch steht. Sie legt Alex dort ab und ich tue es ihr mit Luisa gleich. Und schon beginnt die Wickelstunde.

Einige Blamagen später habe ich eine frisch gewickelte Luisa im Arm, welche auch schon einen grünblauen Strampler an hat, welchen mir Jule geliehen hat. Wir gehen wieder zurück ins Wohnzimmer und legen Alex, welcher übrigens eigentlich Alexander heißt, und Luisa zusammen in das kleine Bettchen. Ich grinse die Ältere noch mal an und will schon zurück gehen, sie hat sich bereit erklärt Luisa erst mal zu nehmen, als plötzlich ein Mädchen, ein Teeny, durch die Tür kommt und sich verschlafen die Augen reibt. Wie es scheint ist sie gerade aufgestanden, denn sie hat auch noch ihren Schlafanzug, bestehend aus einer kurzen rosa Stoffhose und einem weißen Top an. Sie gießt sich ein Glas Wasser ein und dreht sich um. Als sie mich endeckt scheint ihre Sprache verschwunden und sie ist blitzschnell hellwach. "Jule, woher kennst du Harry Styles. Bitte sag nicht, das ihr befreundet seid und du es mir nicht gesagt hast. Sag, dass das kein Traum ist. Oh mein Gott!", fängt sie dann an zu murmeln. Ihre Schwester lacht laut los und antwortet: "Doch doch, Harry und ich sind seit heute befreundet, Lilli. Er brauchte meine Hilfe, deshalb. Du kannst mir ja dann nachher auch helfen.". Ich grinse. Anscheinend ist Lilli, die Jüngste der Schwestern, ein kleiner Directioner. Sie fasst sich an die Stirn und wendet sich dann wieder zu mir, scheint aber nichts sagen zu können. Bis sie sich fasst und fast schon lautlos: "Hi!", sagt. Ich grinse und umarme sie einfach, bis sie sich langsam lockert und vorsichtig zurück umarmt. "Ich bin einfach nur euer Nachbar, und zwar schon seit knapp 3 Jahren. Also keine Angst, ich beiße nicht.", meine ich kichernd. Sie beginnt auch zu lachen und antwortet: "Drei Jahre? Wow, Paps hats mir echt verschwiegen. Aber jetzt bin ich neugierig. Wobei braucht denn der große Star Harry Styles Hilfe von seinen Nachbarn? Ich dachte du hast ein neues Mädchen? Hast du jedenfalls getweetet.". Dieses Mädchen ist also eine von den Hardcore- Directionern, die immer sofort mitbekommen, wenn man etwas macht. "Ich brauche ja gerade Hilfe mit meinem Mädchen. Irgendjemand muss sie ja Babysitten, während ich das Zeug für sie einkaufe.", sage ich gelassen und deute auf das Bett. Verwirrt tritt sie näher und betrachtet Luisa. "Sie wurde gestern vor meiner Tür ausgesetzt, ihre Mutter konnte sich nicht um sie kümmern, da sie erst dreizehn war. Also hab ich jetzt eine Tochter, sie heißt übrigens Luisa, und brauche Babyzeugs und ein Haustier. Hat zumindest deine Schwester gesagt.". Vorwursvoll dreht sich Lilli zu Jule um und sagt: „Ein Haustier? Ist zwar gut für schöne Momente, aber wo soll das bitte während der Tour sein? Das kann ja keine Weltreisen mitmachen!". Das bringt mich zum nachdenken. „Das ist ein Argument. Aber vielleicht könnte ich es meiner Schwester geben, wenn ich auf Tour bin.", antworte ich ihr. Sie beginnt zu lächeln: „Oder du kaufst dir ein Schaf und eine Katze und ich passe darauf auf.". „Ein Schaf?", frage ich verwirrt. Sie nickt wie wild und meint: „Schafe sind wundervoll! Flauschig, alles!". Ich lächle leicht, schüttle aber den Kopf: „Ich glaube mir reicht dann eine Katze. Aber auf die kannst du auch gerne aufpassen, wenn du willst.". Sie lächelt und nickt: „Ein Versuch wars wert. Eine Frage, bin ich bisher der einzige Fan, der von Luisa weiß?". „Jup, bist du. Und ich würde es gerne noch so lassen, bis die Jungs von ihr wissen. Geht das okay für dich?", frage ich. „Klar. Keine Angst. Ich bin ganz still.", antwortet sie sofort. Also nicke ich erneut, trete dann noch mal ans Kinderbett und gebe Luisa einen Kuss auf die Stirn, bevor ich das Haus verlasse und mich auf den Weg ins Einkaufszentrum mache. Shopping angesagt...

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Heyho Leuts. Ich melde mich auch mal wieder. Hatte in letzter Zeit auch ein bisschen zu tun und hab mit noch einer Geschichte angefangen. Aber hier ist das neue Kapi. Hoffe es hat euch gefallen!

Liebe Grüße, ein Schaf.


Saving- H. S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt