Kapitel 1. Ein ganz normaler Schultag

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                                                    Kapitel 1.

„ Nämlich die Schule an der man  natürlich Hebräisch lernen konnte!“ Die langweilige, schnarchende Stimme meines Lehrers hallte durch den Klassenraum. Doch dies interessierte mich und meine Mitschüler herzlich wenig. Denn unser Deutschlehrer, der bei uns leider auch Politik, Musik und Geschichte unterrichtete, war eine wandelnde Schlaftablette. Er war nichts anderes als ein ekelerregender Langweiler. Seine von Schuppen nur so stehende Haut und Haare, sein beflecktes, zerknittertes lachsfarbenes Hemd, sein Übelkeit hervorbringender Mundgeruch und seine langen, vor Dreck stehende Fingernägel ließ uns alle die Galle hochkommen. Aber unsere Klasse hatte sich mittlerweile daran gewöhnt die stark hervorgerufene Müdigkeit und Übelkeit zu unterdrücken; Die Jungs und zwei Mädchen waren an ihrem Handy und stalkten- im Fall der Mädchen- den Twitter- und Facebookaccount von One Direction, spielten Ballerspiele- die Jungs- und schrieben sich gegenseitig Whatsappnachrichten.

Und ich? Tja ich versuchte, trotz Übelkeit und dem dringendem Wunsch den Kopf auf die Tischplatte zu legen und zu schlafen, dem nervtötendem Gelaber meines Lehrers zu folgen. Doch dies war gelinde gesagt hoffnungslos. Ich war doch nicht WonderWoman. Sondern nur ein ganz normales  

14 jähriges Mädchen. Man konnte dem als normaler Mensch nicht zuhören es war einfach viel zu langweilig.

Also zog ich ein Löschblatt aus meinem Deutschheft und kritzelte ein „Ich hab kein Bock“  drauf. Danach schob ich den Zettel rüber zu meiner  Freundin Mira. Mira war meine beste Freundin in der Klasse. Sie hatte lange Cappuccinofarbende Haare und haselnussbraune Augen. Sie hatte einen zierliche Figur und einen eleganten Gang. Mira grinste breit, als sie meine Nachricht lass. Sie zückte, mit einem breiten Lächeln im Gesicht, ihren Druckbleistift und kritzelte etwas auf das Blatt, was sie daraufhin auch wieder zu mir zurück schob. Und so begann ein sehr interessanter Schlagabtausch auf kosten unseres Lehrers:

Mira: Ich auch nicht.

Ich: Der nervt mich noch zu Tode.

Mira: Mich auch R.I.P.

Ich: Er ist bestimmt schon mehrfacher Mörder.

Mira: Was meinst du warum er keine Kinder hat?!

Ich: Sind etwa alle schon tot-seinetwegen. Oder er hatte nie welche weil es keine Frau länger als 

        5min. bei ihm aushält.

Mira: Er hat eine Frau :O

Ich: WHAT?? Das ist nen Scherz oder?

Mira. Nope sorry Lyn ist leider war.

Ich: Die arme. Sie hat mein Beileid.

Mira: Mein Beileid hat sie auch

Ich: Wir können ihr Blumen schicken:D

Mira: LOL:P Ok, lass bringen :D

Ich: Was für welche?

Mira wollte gerade ihren Stift ansetzten als eine laute, nervtötende Stimme, die langweilige Stille unterbrach: „Das geht zu weit!“ Herr Lachs gestikulierte wild mit den Armen, so dass die erste Tischreihe in Deckung ging- unteranderem Mira und ich- da es anfing Schuppen zu regnen. „Ihr habt ja gar keine Erziehung. Niklas Müller setzt dich sofort hier hin!“ Er zeigte auf die große, nagelneue Beatbox. Daraufhin erhob sich Micklas und setzte sich nur sehr wiederwillig auf die Box. Denn Micklas war ein Fachmann in allem was auch nur ansatzweise mit Technik zu tun hatte und sich einfach so ohne jeden Grund auf so eine Prachtmaschine zu setzten, war für ihn als Leidenschaftlichen Techniker sehr schmerzvoll. Micky- so wurde er von uns Schülern genannt- warf einen bösen Blick in Richtung Herr Lachs und sagte: „Und nur so zur Info ich heiße Micklas ich hoffe sie haben das jetzt endlich kapiert Herr Dachs!“ Die Schlaftablette brodelte vor Wut, eins war klar; wir hatten es mal wieder geschafft, diesem Nichtsnutz zu zeigen wie viel er in dieser Klasse zu sagen hatte. Nämlich gar nichts!

EisliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt