Man braucht kein Glück, um glücklich zu sein.

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Ich saß seit gefühlten 3 Stunden hier. In diesem Wartezimmer, auf diesem Platz und rührte mich kein Stück. Viel zu sehr hatte ich Angst vor dem Ergebnis. Was wäre wenn? Schwebte mir durch den Kopf. Was wäre wenn ich tatsächlich Leukämie hätte? Was würde ich tun? Würden meine Freunde bei mir bleiben? Zu viele Fragen, Seo-yun. Was feststand war jedoch, dass wenn ich Leukämie hätte ich mein "normales Leben" erst mal vergessen könnte. Ich müsste eine Chemotherapie durchlaufen und- "Seo-yun Lee bitte" ertönte die Stimme einer Krankenschwester. Ich stand auf. "Soll ich mein Zeug schon mitnehmen?" Fragte ich. Ich bekam keine Antwort. Stattdessen drehte die Krankenschwester mir den Rücken zu und lief den Gang entlang. Kurzerhand schnappte ich mir meine Lederjacke und meine Tasche und lief ihr hinterher. Sie blieb vor einer weißen Tür stehen. Weiße Tür war eigentlich eine ziemlich schlechte Beschreibung. Alles hier war weiß. Alles wirkte steril. Ich hasste Krankenhäuser. Wir betraten das Zimmer. Hier war es nicht gerade schöner. Herr. Kwon, mein Arzt, hatte anscheinend schon auf uns gewartet. Die Krankenschwester verließ den Raum und es herrschte eine unangenehme Stille. "Also." Begann er " Ich muss dir jetzt leider mitteilen, dass die Tests, die wir gemacht haben positiv waren. Du hast Leukämie. Glücklicherweise noch nicht so aus geprägt. Wir beginnen am Montag mit der Chemotherapie." Innerlich brach für mich gerade eine Welt zusammen. "Ist alles okay?" "NATÜRLICH IST ALLES OKAY! ES IST JA NICHT SO ALS HÄTTE ICH GERADE ERFAHREN, DASS ICH LEUKÄMIE HABE!" Schrie mein Kopf, doch ich brachte nur ein leises "Ja" heraus. Ich wollte mich gerade umdrehen und gehen, als seine Stimme ein weiteres Mal ertönte. "wann könntest du denn am Montag kommen?" "Nach der Uni. Also um 16:45 Uhr." "Okay. Gut." Wir verabschiedeten uns und ich verließ so schnell es ging das Krankenhaus. Ich lief die Straße entlang. Durch Tausende Menschen und fühlte mich trotzdem allein. Ich überlegte was wohl nächstes passieren würde, während auf meinen Kopfhörern Jay Park lief. Mein erster Stop war eine Bank, bei der ich Geld abhob um zum nächst gelegenen DM zu gehen und mir einen Rasierer zu kaufen. Meine Haare würden bei der Chemotherapie so oder so ausfallen, also warum nicht gleich abrasieren? Als ich zu Hause ankam führte mein erster Weg in mein Zimmer. Alles abwerfen und meinen Rasierer nehmen. Jedoch stand ich noch 20 Minuten vor dem Spiegel im Bad und überlegte. Sollte ich es wirklich tun? Ich meine sie würden eh ausfallen, aber ich liebte meine Haare. Sie waren pechschwarz und gingen mir bis kurz über meine Schultern. Es war schon schwer sie bis dahin abzuschneiden, aber eine Glatze? "Doch" sagte ich zu mir selbst. "Es muss sein." Ich schaltete so laut es ging Loser von Big Bang an und startet den Rasierer. "Und los geht's." Murmelte ich. Der Rasierer bahnte sich seinen Weg über meinen Kopf und von Haar zu Haar wurde ich erleichterter. Ich würde es irgendwie schaffen. Ich würde alles irgendwie auf die Reihe bekommen. Irgendwie

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