Prolog

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Es sollte mein letzter Tag sein. Jack saß an meinem Bett und weinte. Er hielt meine Hand. Niemals hätte er gedacht dass diese Sache so enden würde. Er und seine Freunde hatten lediglich etwas Spannendes tun wollen.
Aber wenn man dem Mädchen dass man liebt die Pulsader aufschneidet um herauszufinden ob ihr Blut die gleiche Farbe wie das eigene hat, ist das nicht spannend.
Es klopfte an die Tür. "Ja?" fragte Jack mit schwacher Stimme und Harry und Adam traten in das von Neonleuchten erhellte Krankenzimmer, welches mit seinen kühlen Farben so leer und ausgelöscht wirkte wie Jack sich fühlte. "Hi" sagte Adam "Ja, hi, wie geht es ihr?" ergänzte Harry... "Wie soll es ihr schon gehen?! gab Jack aufgebracht zurück, "Sie hat dank uns literweise Blut verloren, das übrigens genauso rot ist wie Blut sein sollte!" "Es tut uns leid..." flehte Adam aber Harry schnellte dazwischen: "Wir haben uns doch oft genug entschuldigt!" "Oft genug?!" Jack schluchzte "Wer legt fest wie oft man sich entschuldigen muss wenn man verantwortlich dafür ist dass ein Mädchen ins Koma fällt? Fuck man! Ich hab auch noch mitgemacht! Scheiße!" Jetzt sah er nicht mehr traurig aus, auch die Besorgnis war aus seinem Gesicht verschwunden. In seine Augen trat Hass, großer Hass auf seine besten Freunde...
und auf sich selbst.
Er hatte mir erzählt, dass sie sich schon seid der ersten Klasse kannten, sie hatten alles zusammen gemacht, sie hatten auch viel Mist gebaut. Aber an jenem Abend als sie beschlossen mich zu der Hausparty einzuladen, die sie zum Sieg einer Football-Partie veranstalteten, mich mit Alkohol abfüllten und dann diese Sache taten, waren sie zu weit gegangen. Wir alle dachten ein kleiner Schnitt am Handgelenk würde nicht so weh tun... Falsch gedacht! Die Rasierklinge war doch schärfer als angenommen und der Druck den Harry beim Schneiden aufbaute, drückte die Klinge tief in mein Fleisch wobei die Pulsader komplett durchtrennt wurde wie die Ärzte später sagten. Der Notarzt wurde letzten Endes von Adams Mutter gerufen die von ihrem Freund nach Hause kam weil sie sich gestritten hatten. Sie rief sofort den Krankenwagen. Der kämpfte sich durch die auch Nachts überfüllten Straßen Londons und brachte mich auf direktem Weg in die Intensivstation des Royal Free Hospitals.
Dort lag ich nun seit ungefähr einem Tag und sieben Stunden. Jack hatte sich nur einmal mit Gewalt von mir wegziehen lassen und hatte sich ein Sandwich in den Mund zwängen lassen. Dann war er zurück gestürmt- zu mir und hielt meine Hand. Oh Gott! Ich liebe ihn wirklich abgöttisch!
Nun saß er da, bleich wie die Decke mit der ich zugedeckt war, der blanke Zorn in sein Gesicht geschrieben. "Hey Jack..." sagte Harry, "ich bin doch genauso wenig Schuld wie du dass das passiert ist..." "Nein! Du bist bloß auf diese bescheuerte Idee gekommen!" In diesem Moment spürte ich mich selber zucken und das Piepen der Maschinen wurde unregelmäßig. Helles Licht schien durch meine geschlossenen Lider und Ärzte stürmten herbei. Dann wurde es wieder dunkel. Das nächste das ich war nahm war die zarten Finger von Jack die über mein Gesicht strichen. Ich versuchte etwas zu sagen aber es kam nur ein kleiner Laut raus. "Shhh, ist gut ich bin da" flüsterte Jack und ich sackte wieder weg.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 19, 2021 ⏰

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Black Blood- warum ich mir Gedanken über meine Adern machen sollteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt