Kapitel 2

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Ich wusste nicht mehr was ich machen oder was ich sagen sollte. Entweder werde ich verrückt oder er steht grade wirklich hinter mir. Nach so vielen Monaten steht er hinter mir ! Das ist unmöglich. Er .... er ist doch wieder in Los Angeles. Er kann einfach nicht hier sein.

Langsam und ängstlich zugleich drehte ich mich um und erblickte niemanden. Da war einfach keiner. Ich ... ich meine ... hatte ich mir das eingebildet. War sowas wirklich möglich ? Oh mein Gott ich drehe durch. Ich gehöre eingesperrt. Genauso wie zu Hause füllten sich meine Augen mit Tränen. Ich konnte sie nicht zurückhalten. Vielleicht hatte ich heute einfach viel zu oft an ihn gedacht. Die Erinnerungen kamen wieder hoch.

Flaschback

"Komm schon Babe, ich möchte das du nur ein einziges Kleid anprobierst " schmollte er.

"Nein Sean ich will aber nicht. Außerdem haben wir auch keine Zeit mehr. " entgegnete ich und versuchte ihn umzustimmen.

"Bitteee...." er küsste mich gefühlte tausendmal ununterbrochen auf die Wange.

"Okay. Aber wirklich nur ein Kleid " seufzte ich genervt.

Er lächelte nur und zog mich in den Laden. Er hatte ein Kleid im Schaufenster gesehen , was ich unbedingt anziehen sollte. Jetzt suchte er die passende Größe , doch plötzlich hörte er auf . Er schaute in eine bestimmte Richtung , weshalb ich auch dorthin sah. Es war die Parfumabteilung. Bevor ich ihn irgendetwas fragen konnte , schnappte er meine Hand und zog mich dorthin.

"Wir suchen dir jetzt ein Parfum aus" grinste er mich an.

"Aber du wolltest doch .... " er unterbrach mich. "Ich weiß Amy aber im Moment möchte ich einfach diese Düfte an dir riechen. "

Ich sagte nichts. Musste sogar lachen. Er war einfach so ein spontaner , lustiger und aktiver Mensch. Einfach unberechenbar. Und genau deshalb war ich so unsterblich in ihn verliebt.

Immer wieder sprühte er irgendein Duft auf seine Hand aber keins davon gefällte ihm. Enttäuscht schlang er seine Arme von hinten um meine Taille und küsste sanft meine Halsbeuge " nichts davon riecht so wunderbar wie du. Ich liebe deinen Duft. " flüsterte er in mein  Ohr , was mich zum schmunzeln brachte.

Flaschback Ende

Ich musste noch mehr weinen. Ich fing schon fast an zu schluchzen. Es tat so weh an ihn zu denken. Auch wenn ich es nicht zugeben wollte , ich hatte ihn vermisst. Wahrscheinlich habe ich deshalb Tagträume. Tja , innerlich hätte ich mir wohl wirklich gewünscht das er da wäre.

"Amy , wo bist du ? " ertönte die Stimme von Leonie , weshalb ich mir sofort die Tränen wegwischte. Ich wollte nicht das sie mich so sah. Sie würde mich wieder bemitleiden und das wollte ich definitiv verhindern.

"Ich komme ... " rief ich ihr zu und atmete noch kurz durch , bevor ich zu ihr zurück lief.

"Bin da " sagte ich , während ich versuchte das beste Lächeln zustande zu bringen , das ich konnte.

Sobald sie sich zu mir gedreht hatte , wurden ihre Gesichtszüge ernster. "Hast du geweint ? " fragte sie mich leicht aufgebracht. "N-nein , wieso sollte ich weinen ? Alles ist in Ordnung. " warum konnte sie nicht aufhören solch unangenehme Fragen zu stellen. "Und das Kleid steht dir super " fügte ich hinzu , um das Thema zu wechseln. Sie sagte nichts mehr sah mich nur noch ein paar Sekunden traurig an und lief in die Kabine zurück. Ich atmete erleichtert aus. Ich hatte schon befürchtet das sie wieder anfangen wird über Sean zu reden. Das war das letzte was ich wollte.

Ich wollte ihn vergessen. Einfach aus meinem Leben streichen. So tun als ob es ihn nie gegeben hätte. Das war natürlich leichter gesagt als getan.

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Eine Stunde später war ich auch endlich zu Hause angekommen. Leonie hatte anscheinend keine Lust mehr mit mir zu shoppen , weil ich die ganze Zeit über nicht sprach und ihr nicht wirklich eine große Hilfe war. Außerdem war sie genauso bedrückt wie ich gewesen.

Ich lag also erneut auf meinem Bett und starrte die Decke an. Ich könnte das stundenlang machen. Wie gesagt meine ganze Lebenslust war wie weggeblasen. Ich hatte einfach keine Lust auf nichts.

Meine Gedanken spielten verrückt. Immer wieder musste ich an alte Zeiten denken. In letzter Zeit weine ich so oft. Ich kann aber nichts dafür. Manchmal kann man die Tränen nicht mehr zurückhalten. Man ist einfach nur noch traurig.

Traurigkeit. Ja das ist ein sehr tiefgründiges Wort. Traurigkeit ist, wenn es sich anfühlt als würde man fallen und du siehst nicht wie tief. Es fühlt sich an wie Leere, obwohl das Gefühl einen völlig ausfüllt.Das Lachen der Menschen schief klingt und falsch. Traurigkeit ist als würde man in einer Glasglocke stehen und alles mitbekommen und sehen, aber nichts kommt wirklich an einen ran, weil das Glas einen abschottet und davor bewahrt etwas anderes zu fühlen als diese tiefe trauer. Es ist wie ersticken, ein leichter beständiger Schwindel, ein ziehen an der Seele.

Ach Gott. Ich glaube ich leide unter Depressionen. Eine andere Erklärung für meine Gedanken und für mein Verhalten finde ich nicht. Dabei wollte ich doch eigentlich wieder glücklich werden. Obwohl ich nicht genau weiß wie. Es fällt mir schwer loszulassen. Wahrscheinlich hat er mich schon längst vergessen. Ich bezweifle sogar das er mich je wirklich geliebt hat. Es war einfach zu schön um wahr zu sein. Er war ein perfekter Mensch. Also das dachte ich bevor ich sein 'wahres ich' kennenlernen durfte.

Seit dem ersten Tag an dem wir zusammen gekommen waren hatten wir uns gestritten. Manchmal hatte ich ihn sogar geschlagen. Wir gingen beide zu weit. Aber ... aber nach ein paar Stunden war alles wieder vergessen. Ich hatte mich so sehr an diesen Ablauf gewöhnt , dass ich nach einer Zeit noch nicht einmal wusste warum wir uns gestritten hatten. Es musste einfach nur sein , weil es immer so war. Unsere Streitigkeiten waren sowas wie essen und trinken. Ein Grundbedürfniss. Klingt zwar schwachsinnig aber so war es nunmal.

Hope you like it 😊👍💕

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 21, 2017 ⏰

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