Hunderttausend Meilen.

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Ich knie vor ihm. Er schläft und doch ist er wach. Er sieht und hört mich. Ich sehe ihn und höre ihn nicht. Dennoch spüre ich ihn. Dicht an mir. Ich hole eine Schachtel Kippen aus meiner Jacke und lege sie ihm auf seine Brust. Ich schließe meine Augen. Eine Träne läuft meine Wange hinunter. Sie schmeckt salzig. Dennoch fällt sie auf sein Gesicht. Und es zuckt. "D-Das kann nicht.. Tim..?!", flüsterte ich. Ich bekam keine Antwort. Ich hatte mich geirrt. Ich höre Atemzüge und werde panisch. Ich suche hektisch nach dem Handy, für Licht, dennoch finde ich es nicht. Ich nehme meinen Schlüssel in die Hand. Dann, schweige ich. "Nur Hunderttausend Meilen", höre ich leise, aber dicht an mir. Verdammt, wieso musste ich Nachts auch in die Kirche?! In der Hysterie fange ich an zu schreien und herumzu fuchteln, bis mich etwas an meine Schulter fasst. Ich war jedoch alleine. Alles rauscht an mir vorbei, meine Erinnerungen und diese mit ihm dauern besonders lange. Ich sah schwarz.

---Zeitsprung---

Ich wachte verschwitzt auf, und sortierte mich. Langsam realisierte ich das ich in einem Krankenhaus lag. Auf dem Tisch neben mir lag eine Zeitung, als Titelbild ich wie ich dort liege. Mit blutigem Hemd und verletztem Kopf. Der Titel verwirrte mich: "Rap-Legende Alligatoah (27) tot?!", ich las' mir schockiert den Artikel durch. Die Sanitäter stellten einen Herzinfarkt fest. Ich pfefferte die Zeitung mit aller Kraft gegen die Wand, jedoch wurde sie aufgefangen, von seiner Hand. Von Tim's Hand. Langsam kam er auf mich zu. Ich sah in seine Augen, welche unzählige Tränen beinhalteten, wie meine. Er beugte sich plötzlich zu mir und küsste mich. Mit der größten Leidenschaft und Liebe die ich je spüren durfte. Ich erwiderte zögerlich, genoss es jedoch, ich zog ihn dann letztendlich auf mich, Einzelzimmer haben so seine Vorteile (😋). Als er augenblicklich verblasste fing ich an zu weinen. Er war eine Halluzination, und seitdem sah ich ihn nie wieder. Bis jetzt.

(POV Reporter)

"Wir sind hier live vor dem Bielefelder Krankenhaus, es ist das einzigste in Deutschland welches...", ich erstarrte, denn es stand jemand im Fenster des höchsten Stockwerkes. Er winkte mir zu und lächelte wie ein glücklicher Mensch, aber nicht Psychohaft, sondern.. Normal. Und dann.. tja, dann sprang er. Ohne einen Mucks.
Er prallte auf, es knackte Laut.
Und er starb sofort. Als ich erfuhr wer er war, wünschte ich, ich wäre eingeschritten.

---2 Monate später---

Ich komme täglich bei seinem Grab vorbei, es tut mir leid.. Lukas Strobel...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 10, 2016 ⏰

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