Hamsterbacke

3.

Ein neuer Tag begann und Hamsterbacke war immer noch alleine in seinem Käfig. Er lag in seinem gemütlichen Bettchen, hörte aber gar keine Stimmen. Wo waren seine Besitzer? Er kroch aus seinem Bettchen und schaute eine Runde aus dem Hamsterkäfig. Doch niemand war zu sehen. Hätten sie ihn alleine gelassen? Würden sie ihn ersetzen?
Er wartete und wartete und wartete...
Stunden verging, keiner da.

Plötzlich hörte Hamsterbacke ein aufgehendes Schloss. Irgendwer würde hereinkommen. Waren das seine Besitzer? Gespannt schaute er aus seinem Käfig und langsam sah er eine Hand, danach einen Fuß und noch ein bisschen später den restlichen Körper.
Es waren seine Besitzer!
Und sie hatten eine kleine Box dabei, in der er auch am Anfang saß. Hatten sie ihn etwas mitgebracht? Vielleicht, einen Spielpartner?
Die Besitzer gingen Richtung Käfig und setzten die Box danach vorsichtig hinein.
Sie machten die Box auf und es kam tatsächlich ein zweiter Hamster heraus!
Hamsterbacke freute sich sehr und sprang herum wie ein kleiner Gummiball!
Sofort wollte er seinen neuen Spielkameraden kennenlernen, doch umso nähe er trat, desto besser erkannte er, dass sein Spielkamerad eigentlich eine Spielkameradin war.
Er wurde langsamer und näherte sich nun vorsichtiger an.
Als er schlussendlich neben seiner neuen Mitbewohnerin stand, starrte er sie erst einmal lange an. Nett sah sie aus.
Irgendwann kam es dann zu den ersten Worten .
"Ich bin Lea und wer bist du?"
"Hamsterbacke", antwortete er ohne ein Wort mehr rauszubringen.
Der erste Eindruck schien ganz gut zu sein, dachte sich Hamsterbacke. Er zeigte ihr den ganzen Käfig und sie spielten den restlichen Tag.
Hamsterbacke war so glücklich. Endlich hatte er eine Spielkameradin! Lea war so ein lieber Hamster, jetzt würde sein Leben besser werden!
Jeden Tag weckte einer den anderen liebevoll auf und freute sich schon darauf mit seinem Hamsterfreund spielen zu können. Ihr Lieblingsspiel war verstecken, was sie meistens auch des ganzen Tag spielten. Von Tag zu Tag vertrugen sich immer besser.
An einem Tag wachten Lea und Hamsterbacke zufälligerweise gleichzeitig auf und beschlossen gleich danach etwas essen zu gehen.
Hamsterbacke stellte sich zu seinem Fressnapf und wollte gerade anfangen zu fressen, bis Lea plötzlich her gestürmt kam, ihn wegschubste und schrie "NEIN! STOP! Es heißt Ladys first und du isst erst dann wenn ich es dir erlaube!"
Hamsterbacke dachte sich, dass Lea schon recht haben würde, sie war ja schließlich älter als er, also ließ er ihr den Vortritt. Trotzdem aber, tat ihm sein Bauch weh, wo Lea ihn traf als sie ihn wegschubste.
Lea fraß und fraß. Hamsterbacke fragte sich ob sie heute überhaupt noch fertig werden würde doch er wartete geduldig weiter.
Irgendwann kam es dann auch dazu das Lea weg ging und Hamsterbacke nun zum Fressnapf konnte. Gerade wollte er anfangen zum fressen, als Lea plötzlich zu ihm her gerannt kam und auf ihn zuschnappte.
"Wer sagte das ich fertig bin!?", fragte Lea eingebildet.
Hamsterbacke entschuldigte sich und ging wieder hungrig zu seinem Platz an dem er schon die ganze Zeit gewartet hatte.
Ihm kam es vor wie wenn er Luft wäre, aber nicht nur weil Lea ihn ignorierte, sondern auch weil er so großen Hunger hatte. Außerdem fragte er sich was mit Lea los wäre. Wäre sie nur so drauf weil sie Hunger hatte? Oder gab es eine eigene "Hamsterkinder-werden-Erwachsen-und-sind-deswegen-kompliziert-Zeit"? Oder lag es einfach daran, dass Lea ein Hamstermädchen war?
Wie auch immer, auf jeden Fall hatte Hamsterbacke jetzt schon einen riesigen  Hunger!
"So jetzt kannst du essen, ich bin fertig", sagte Lea.
Voller Freude rannte Hamsterbacke zu dem Fressnapf. Doch kurz vorher blieb er mit offenen Mund stehen.
Es war nichts mehr darin! Nichts! Kein Happen! Nicht mal ein Bissen!
"Du hast mir doch gar nichts überlassen!"
"Tja, dann hättest du mir sagen sollen, dass ich dir etwas überlassen sollte. Aber das hast du ja nicht!", keifte Lea zurück.
"Okeyy...", antwortete Hamsterbacke und latschte traurig in sein Bettchen zurück. Doch nicht einmal das wollte Lea mehr teilen.
Also blieb ihn nichts anderes übrig als in einem Eck zu übernachten.