Zwischen uns stehen sie

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Ich Summe vor mich hin als ich auf dem Weg zur Bahn bin. Nein, es sind keine Ferien und ja, ich habe Schule aber wir machen heute einen Ausflug. Ausflüge sind immer entspannt. Und der Lehrer mit dem wir den Ausflug machen ist auch Mega cool. Er macht Späße mit uns und ist ernst. Warum kann nicht jeder Lehrer so sein. Das wäre für alle Schüler angenehmer.

An der Haltestelle die zur Bahn führt steige ich aus. Ich komme aber nicht einfach so zum Treffpunkt sondern bekomme von Jungs um die achtzehn Jahre alt sind und Mädchen die vielleicht in der fünften Klasse sind seltsame Blicke zugeworfen. Das ist nichts neues. Jeder und jede, die er-/sie selbst ist, haben solche Probleme. Und das regt mich tatsächlich manchmal auf aber ich kann daran ja auch nichts ändern. Ich wünschte mir nur ab und zu das die Menschen sich auch auf Fremdes, egal ob Stilrichtung oder Menschen, einlassen würden. Was wäre wenn es anders herum wäre? Wie hätten sie sich dann gefühlt und gehandelt? Aber darüber zu diskutieren bringt jetzt eh nichts.

Als ich am genannten Treffpunkt ankomme stehen schon einige meiner Mitschüler da. Aber ich, wie glaube ich jeder andere auch, zu seinen/ihren Freunden/Freundinnen, und begrüße diese. Und wie soll es nicht anders sein, wir unterhalten uns darüber was gestern noch passiert ist, über Themen die wir mögen und einfach dieses typische Zeug was glaube ich jeder macht.

Als unser Lehrer dann kommt, (übrigens alle Schüler waren pünktlich, der Lehrer ist zu spät gekommen) sich für sein zu spät kommen nicht mal entschuldigt hat, (was für diesen Lehrer typisch ist aber er hat Glück das uns das nichts ausmacht) gehen wir auch schon zu unserem Bahngleis. Und als dann die Bahn kommt, die uns zu unserem Ziel bringen wird, steigen wir in diese.

Da es eine relativ lange Fahrt ist habe ich auch die unterschiedlichsten Dinge gemacht. Anfangs habe ich mich noch mit meinen Freundinnen unterhalten. Doch irgendwann haben wir alle angefangen unser eigenes Ding zu machen. Ich für meinen Teil habe mir meine Kopfhörer aufgesetzt, Musik angemacht, mir meinen 3DS rausgeholt und eine Weile gespielt. Und als es mir dann irgendwann langweilig wurde habe ich den 3DS ausgemacht und einfach aus dem Fenster geschaut. Das selbe mache ich auch auf langen Autofahrten. Wenn man lange fährt und Musik hört finde ich kann man am besten seinen Gedanken nachgehen und einfach vor sich hin träumen. Doch was wäre eine so schöne Fahrt ohne mindestens einen negativen Gedanken? Wäre doch Langweilig, oder?

Ich bin froh als mich eine Freundin anspricht und mich somit von meinen Gedanken ablenkt. Es war kein neuer negative Aspekt. Tatsächlich war das sogar einer meiner häufigsten, doch wie schlimm ich mich hineinsteigere ist immer unterschiedlich.

Irgendwann nimmt auch die schönste Zugfahrt ihren Lauf und wir sind an unserem Ziel angekommen. Meine Klasse und ich steigen aus und warten darauf das der Lehrer eine Anweisung gibt wohin wir müssen. Nur damit ihr es wisst es ist ein Ausflug der zwar schön und entspannt wird aber auch ein wenig was mit lernen zu tun hat. Nicht einfach nur ein Ausflug zum reinen Vergnügen.

Wir gehen zu unserem geplanten Ziel. Und ich gehen meinem Plan nach: stur, lächeln und winken. Denn sobald du anders aussiehst sehen dich manche Menschen seltsam an. Du musst sie einfach anlächeln und vielleicht Lächeln einige zurück. Aber ich habe nicht vor die angepisst oder wütend anzusehen. Das würde nicht mir entsprechen ich bin nämlich ehr ein friedvoller Mensch. Auch wenn das nicht so aussieht. Ich will keine Menschen in Schubladen stecken aber wir alle machen es trotzdem immer. So sind wir nunmal. So ist diese Menschheit.

Wir verlangen von anderen immer etwas. Wir haben Vorstellungen wie jemand oder etwas zu sein hat und wenn es nicht so ist dann sind wir unzufrieden. Heutzutage brauchen wir alles perfekt. Vor allem wir selbst müsse perfekt sein. Und dabei merken wir vieles nicht mehr. Das wir Fehler machen. Diese Fehler können andere verletzen aber eine Person wird immer verletzt. Und zwar man selbst. Wir zerstören uns um für andere perfekt zu sein.

Ich war so in Gedanken vertieft das ich beinah über die rote Ampel gelaufen wäre, hätte meine Freundin mich nicht aufgehalten. Ich bedankte mich für die "Rettung" bei ihr. Auf dem restlichen Weg zu unserem Ziel unterhielt ich mich dann mit ihr.

Als wir auf dem Rückweg in der Bahn saßen dachte ich über den Tag nach. Es war ein schöner Ausflug. Lehrreich und lustig. Leider gibt es nicht viele Lehrer die das können. Es ist als würden solche Lehrer vom aussterben bedroht sein. Oder sie verstecken sich so wie legendäre Pokemon. Egal was, es ist schade das es sie nicht so häufig gibt.

Ich grüble noch eine Weile u.a. über die Menschen und die Liebe. Wie kaputt wir doch sind. Wie toll und gleichzeitig wie scheiße wir doch sein können. Tja, willkommen in der Menschheit wenn du auf sowas nicht stehest rate ich abzuhauen. Plötzlich kam mir eine Idee. Ich nahm einen Zettel und einen Stift aus meiner Tasche. Ich wusste das die Idee seltsam war und ich nichtmal wusste, ob diesen Brief überhaupt jemand findet aber ich wollte es machen. Ich würde ihn nachher einfach an einen Luftballon binden oder in eine Flasche stecken oder irgendwo aufhängen. Das würde ich dann sehen aber erstmal schrieb ich.

Lieber Unbekannter!
Ich weiß das du mich nicht kennst. Und ich kenne dich auch nicht. Aber ich wollte diesen Brief schreiben. Ohne zu wissen wer ihn ließt und es die Person überhaupt interessiert. Doch ich wollte meine Gedanken einfach mal mit jemandem teilen bei dem ich nicht weiß wie er oder sie darüber denkt.

Ich bin ein Mädchen. Ich bin ich. Ich bin verrückt. Ich habe meine Geheimnisse. Meine eigenen Gedanken und Probleme. Und so wie viele sage ich nicht was ich denke. Daher bist du wahrscheinlich eine der Personen die etwas mehr von mir erfahren und ich kennst du mich nicht. Eine lustige Vorstellung findest du nicht auch?

Hast du jemals darüber nachgedacht das heute irgendwer Geburtstag hat und keiner Happy Birthday für die Person singt? Oder über die Frage: "wenn in einem Wald ein Baum umfällt, macht er dann ein Geräusch?" Philosophiert? Oder dir die Zeit genommen um zu atmen? Ich schon. Und es gibt so viel mehr was ich tue. Aber ich bin nicht die einzige die über Dinge nachdenkt worauf andere nie kommen würden.

Wie denkst du über Ängste? Ich finde sie natürlich. Liegt vielleicht daran, dass ich viele Ängste habe. Wusstest du ich gehe noch zur Schule aber habe unglaubliche Angst vor dem Tod. Ich finde wir sollten die Ängste unserer Mitmenschen respektieren anstatt sie deswegen zu mobben. Wir haben und die Ängste nicht selber ausgesucht.

Was tust du eigentlich gerade? Klar du liest wenn du bis hierhin gekommen bist meinen Brief (und dafür Respekt) aber was tust du nebenbei? Machst du überhaupt was nebenbei? Also ich siezte gerade in der Bahn, weil ich von einem Ausflug mit meiner Klasse zurückkommen. Während ich schreibe schaue ich aus dem Fenster und betrachte die vorbeiziehende Gegend. Dazu höre ich seit einer Weile Musik.

Was denkst du über Musik? Ich finde Musik klasse. Ich bin der Meinung Musik passt sich an. Sie spiegelt deinen Charakter wieder oder deine Situation. Sie hilft egal in welcher Lage.

Was denkst du über Menschen mit ihren eigenen Stil? Ich habe kein Problem damit. Immerhin gehöre ich zu diesem Personen. Eigentlich sollte man Menschen die das so durchziehen wie einige bewundern. Doch die werden gemobbt. Nur, weil sie die selbst sind. Ist das schlimm? Eigentlich nicht. Denn die die einen mobben sind doch aus sie selbst oder nicht?

Was denkst du über die Liebe? Hattest du jemals einen Freund oder eine Freundin? Ich nicht. Aber das ist ok. Wartest du auf eine oder einen Seelenverwandten? Doch wer sagt das wir diesen jemals finden? Wir zwei sind immerhin nicht die einzigen auf der Welt. Es sind noch Milliarden anderer Menschen auf der Welt. Aber so ist das Leben. Wir suchen die eine Person und doch sollen wir nicht suchen. Andere Menschen stellen sich uns in den Weg, weil sie der Meinung sind das wir nicht zusammengehören. Und wir versuchen erweiset die zu überzeugen oder geben auf. Dabei könnte das genau diese eine Person sein. Und wir könnten es bereuen wenn wir es nicht versucht hätten. Aber so sind die Menschen nunmal. Sie stellen sich zwischen uns.

Zwischen uns stehen sie!

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