1. Die Flucht

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Sophie Pov.

Der Hahn krähte und weckte mich damit auf. Langsam zog ich mich hoch. Es war gerade mal 5 Uhr morgens. Draußen war es noch dunkel weswegen ich meine kleine Solarlampe anschaltete. Ich zog mir mein lieblings Kleid an. Es war rot, ging bis kurz über die Knie und hatte Spagettiträger. Oh... ich hatte ja ganz vergessen mich vorzustellen. Mein Name ist Sophie, ich bin 18 Jahre alt. Meine Augenfarbe ist braun. Ich wohne hier bei meinem Onkel auf Hawaii. Er behandelt mich zwar wie einen wertlosen Nichtsnutz der all seine Arbeiten erledigen muss, aber trotzdem hab ich ihn lieb... naja irgendwie.
Hüpfend lief ich Barfuß aus dem Stall in Richtung Haus. Vor der Terrasentür blieb ich stehen und holte aus der Topfpflanze die neben der Tür stand den Schlüssel. Ich ging in die Küche und fing erstmal an alles rauszuräumen was ich zum Frühstück machen brauchte. Ich holte den Hafer raus und füllte damit eine kleine Schüssel, dann ging ich wieder zum Stall und machte das große Tor auf. Ich warf den Hafer verteilt auf den Boden und die Hühner machten sich gleich darüber her. Nachdem ich damit fertig war ging ich wieder rein und drückte auf einen Knopf der alle Rollos hochrollte. Mein Onkel sollte in einer Viertelstunde unten sein und dann muss schon Frühstück vorhanden sein. Ich sah auf die Uhr: 5:46 Uhr. Ein bisschen Zeit hatte ich noch.
Punkt 6:00 Uhr. Ich hörte ihn schon die Treppe runter kommen. Ich stellte noch schnell den Kaffee auf den Tisch. Ich hatte Rührei mit Butter toast gemacht. Mir nahm ich einen Apfel und ein Glas Orangensaft. Er setzte sich an den Tisch und sah skeptisch auf meine Mahlzeit. " Was hast du zuerst gemacht? " fragt er mich. " Dein Essen! " gab ich schnell als Antwort.
" Aha! Was hat länger gedauert? " " Deins! " " Gut! Du weißt doch, nicht zu selbstsüchtig sein! " meinte er lächelnd. So ging das jeden morgen. Ich setzte mich an den Tisch und fing an zu essen, aber nur bis 6:10 Uhr. Ich stand auf und ging an die Haustür und holte die Zeitung rein. Ich gab sie meinem Onkel. Nachdem ich fertig war räumte ich alles ab und stellte mich vor ihn hin. Denn jetzt sagte er mir immer was ich zu tun hab. " Also, Staubsaugen, einkaufen, den Hof putzen, meine Steuern erledigen, das Bad oben putzen, mein Zimmer aufräumen und ein Huhn schlachten fürs Abendessen aber erstmal duschen ich möchte nicht das du stinkst! " " Natürlich ... was möchtest du zu Mittag essen ? " fragte ich vorsichtig. " Ich bin zum Mittagessen nicht da und joggen fällt auch aus ich bin spät dran! " " Okay! " ich zwang mir ein Lächeln auf, das kann ja heiter werden.

Zeitsprung: zum Abend

Es war schon dunkel. Mindestens halb elf. Ich zog mir gerade mein Nachthemd an, da ging die Stalltür auf. Unsere Nachbarin Mrs. Harper kam rein. " Guten Abend Sophie " fing sie an " Was wollen sie " hackte ich nach. " Ich möchte dir helfen " sprach sie weiter. " Wobei? " " Bei deiner Flucht! Ich habe hier eine Tasche für dich wo du all deine Sachen rein tun kannst " sie gab mir eine lilafarbene Reisetasche " und hier noch Geld " sie drückte mir 150€ in die Hand. " Wofür das alles " fragte sichtlich verwirrt. " Für deinen Flug nach LA " antwortete sie. " Welchen Flug? " " Ich habe dir ein Flugticket gekauft damit du von deinem Onkel fliehen kannst " " Aber wenn ich in LA bin bringt mir das auch nichts weil ich nirgends wohnen kann " " Pack jetzt einfach deine Sachen und zieh dich an, ich erklär dir alles weitere im Auto" . Also packte ich all meine Sachen, zog mich wieder an und setzte mich zu ihr ins Auto. Schon der Gedanke von hier weg zu gehen ist toll, aber zu wissen das man dies wirklich kann ist unbeschreiblich fantastisch. Als wir auf der Autobahn waren und gerade mein Lieblingslied im Radio lief, fing ich an. " Also... wie läuft das jetzt alles ab?" Mrs. Harper lachte " ich habe schon lange darüber nachgedacht dich da raus zu holen, wusste aber nie wie. Bis mich eine alte Freundin vom Collage angerufen hat und ich raus gefunden habe das sie und ihr Mann damals als deine Eltern gestorben sind, deine Schwester aufgenommen haben. "
"Ich habe eine Schwester? " unterbrach ich sie. " Ja hast du und zwar eine Zwillingsschwester! " " Wie heißt sie ?! " fragte ich begeistert. " Hope! Darf ich jetzt weiterreden? " "Klar " " Nagut! Wie schon gesagt hab ich mit ihnen telefoniert und sie haben gesagt sie würden dich sehr gerne kennenlernen. Ich hatte aber eine bessere Idee, ich hab vorgeschlagen das du bei ihnen einziehst um ein normales Leben zu führen. Und sie haben gesagt das wäre das schönste was ihnen passieren könnte. Ich habe gesagt das ich dich heute zu ihnen bringen werde. Du hast ein Flugticket, 150€ und ich werd dir noch einen Zettel mit ihrem Kennzeichen geben. Es ist für alles gesorgt. Oh und bevor ich es vergesse, sie haben gesagt das sie ein Willkommensgeschenk für dich haben! " " Wofür sind die 150€ ? " " Die sind dafür da das du dir ein Handy kaufen kannst! " "Wissen sie überhaubt wie ich aussehe?" "Aber natürlich. Immerhin bist du Hope's Zwillingsschwester! " " Oh... stimmt ja! " meinte ich verlegen. Mrs. Harper lachte " Ich habe ihnen aber trotzdem ein Bild geschickt, weil Hope unbedingt wissen wollte wie du aussiehst. Sie hat wohl auch nicht bedacht das du ihr Zwilling bist. " In mir machte sich gerade ein richtiges Gefühlschaos breit. Sollte ich nun fröhlich oder traurig sein. Oder wütend weil mein Onkel mir nie gesagt hat, dass ich eine Schwester habe. Ich wusste es nicht, das einzige was ich wusste ist, dass total aufgeregt war.
So langsam kamen wir am Flughafen an. Ich stieg aus. " Danke Mrs. Harper" bedankte ich mich bei ihr als wir am Schalter standen. "Nichts zu danken. Und Emily" "Wiebitte?! " " Mein Name ist Emily " ich lachte. Ich umarmte sie noch schnell und wollte gehen als sie mich festhielt " Fast hätt ichs vergessen. Hinter dem Schalter wartet meine Cousine auf dich, sie ist Stewardess. Sie wird dir dein Flugticket geben, dich bis zu deinem Sitzplatz begleiten und wenn ihr in LA angekommen seit wird sie dich erst zu deinem Gepäck und dann zum Parkplatz bringen. " sie krammte einen Umschlag aus ihrer Jackentasche "Hier! Da ist ein Zettel drin auf dem das Kennzeichen drauf steht und da ist noch ein Bild von deinen zukünftigen Eltern und von deiner Schwester mitdrin. " sie zwinkerte mir zu "Danke, für alles " .
Und dann ging ich zum Schalter als ich bemerkte das ich keinen Pass und nichts hatte. Ich wollte zurück gehen als mich die Frau am Check In-Schalter fragte "Sophie Kennedy? " "Äh ja!" "Sie können durch, Mrs. Harper hat schon alles geregelt" ich zuckte mit den Schultern gab meine Tasche ab und ging durch wo mich schon eine Stewardess erwartete. "Hi, ich bin Cindy. Du musst Sophie sein. Hier ist dein Flugticket und hier noch ein Päckchen von Emily. Komm, wir müssen zum Flieger oder hast du Hunger? " "Hunger nicht, mir ist nur ein bisschen kalt! " gab ich offen zu. "Natürlich! " sie zog aus ihrer Handtasche eine graue Flißjacke "Hier, die ist für dich! " dankend zog ich sie an und wir gingen in Richtung Flieger. "Du darfst schon früher rein weil ich früher als die Passanten im Flugzeug sein muss. " ich nickte und wir gingen zum nächsten Schalter wo wir nur unsere Tickets abgeben mussten. Als wir drin waren begleitete mich Cindy noch zu meinem Platz "Dort ist dein Platz. Er ist 1. Klasse. Du bist alleine dort. Falls was ist, ruf mich einfach. " ich nickte und setzte mich ans Fenster. Mir fiel das Päckchen von Emily ein. Ich nahm es und packte es aus. Es war eine silberne Armbanduhr drin und ein Zettel:
Liebe Sophie,
ich finde es so schön das du beschlossen hast ein neues Leben anzufangen. Ich habe dir diese Uhr gekauft damit du immer sehen kannst wie viel Uhr es hat. Die Uhr stellt sich selbst um, egal wo du hingehst. Ob es nun Alaska oder Frankreich ist, dieses neue Modell stellt sich von selbst um. (Hab ich mir ausgedacht) Du kannst mich jederzeit anrufen egal was ist.
0178 222 7683/ meine Handynummer
Ich wünsche dir viel Glück in dieser neuen Welt!
LG
Emily :-)

Ich schaute auf die Uhr. Es war gerade mal 00:32 Uhr. So langsam kamen auch die anderen Fluggäste.
Eine Stewardess kam und zeigte die Sicherheitsregeln.
Der Flieger fuhr los und ich schaute raus. So langsam wurde er schneller und schneller... bis er abhob. Es war ein tolles Gefühl... es war ein Gefühl von Freiheit. Von all meinen Sorgen und Ängsten wegfliegen zu können. Nachdem wir die Wolkendecke durchbrochen haben, sah ich den kompletten Sternenhimmel... es war atemberaubend schön. " Vielen Dank das sie mit Amarikan Air fliegen. (Hab ich mir ausgedacht ) Der Flug wird mindestens 5-6 Stunden dauern. Es ist Sonntag früh um 00:50 Uhr. Haben sie einen schönen Flug. " halte die Stimme einer Stewardess durch das Flugzeug. Ich holte den Umschlag aus meiner Jackentasche und machte ihn auf. Ich holte das Bild raus und packte den Umschlag wieder weg. Auf dem Foto sah ich sofort meine Schwester. Tränen kamen mir in die Augen, sie sah mir wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten. Ihre braunen Haare waren wie bei mir Brust lang. Sie hatte die gleiche Augenfarbe wie ich. Und Oh mein Gott war war ihr Lächeln schön. Nach der Zeit wurde ich müde und schlief ein. Ich wurde von einem Rütteln des Flugzeuges geweckt. " Meine Damen und Heeren, wir begeben uns in den Landeanflug bitte schnallen sie sich dafür an. Ich hoffe der Flug war sehr angenehm für sie!? Pilot und Crew bedanken sich das sie mit uns geflogen sind. " sprach der Kopilot in das Mikro. Ich sah auf die Uhr: 06:10 Uhr. Da heute Sonntag war, würde es mein Onkel nicht so schnell herausfinden das ich weg bin da Sonntags immer mein freier Tag war.

Die letzte Rettung!  [PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt