Die Sonne

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Tage sind vergangen. Ich hatte keine Zeit an ihn zu denke. Mein Tag ist voller Kontrolle, da kann ich keine echten Emotionen zulassen. Ich liebe die Kontrolle. Sie ist echt und ich kann sie spüren. 

"Die Nacht ist es". Es spukt durch meinen Kopf. Es ist wie eine Droge, immer und immer wieder muss ich mir diesen Satz sagen. Ich verstehe ihn, den Satz, doch weiß ich nicht ob ER das gleiche versteht. Wir sind uns so ähnlich, das wir schon fast eine Person sind. es könnte seien das wir das gleiche verstehen, doch würde es mich zerstören wenn wir es nicht so wäre. 

"Die Nacht ist es". Was ist denn die Nacht? Es ist die Nacht die das Beste, aber auch das Schlimmste aus mir rausholen kann. Sie lässt all meine Dämonen aufleben, denn auch diese lieben die Dunkelheit. Doch gleichzeitig fühle ich mich wohl und geborgen. Die Nacht umschmiegt mich, bettet mich ein, sie würde mich nie wieder freigeben, wäre da nicht die Sonne. Sie reißt mich raus! Ich will es nicht, aber freue mich so sehr auf das Helle, auf welche meine Dämonen wie auf Weihwasser reagieren. Ich liebe die Nacht da ich sie verstehe, ich fühle mich wohl und es ist einfach. Meine Dämonen bekommen in der Dunkelheit die Oberhand und ich wehre mich nicht. Doch die Sonne, ich weiß das sie noch viel besser ist, als die Nacht. Sie ist warm und echt und hält dich am Leben. Aber sie ist auch voller Arbeit, deshalb meiden die meisten, wie auch ich, den Tag. Doch weiß ich genau, da wo die Sonne ist, ist auch ein besseres Leben. 

Er, er ist meine Sonne. Ich weiß, bei ihm kann ich mich nicht einfach gehen lassen. Ich will ihn besiegen und er mich. Als würden wir uns darum streiten, wem es besser geht in der Sonne. Wer es länger in der Hitze aushält, die alles versucht um uns verglühen zu lassen. 

Nun sehen wir uns wieder. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist. Es könnten Jahrhunderte gewesen sein. Ich merke, als ich ihn sehe, dass dieses mal die Sonne uns nur Zwang holen wird. Es wird eine harte Nacht. Er sitzt unter einem Baum, welcher so aussieht als müsste er all seine Kraft in seine Wurzeln schicken, damit er seine Last tragen kann. Auch ich muss all meine Kraft in meine Füße lenken. Alles in mir schreit: Lauf! Lauf um dein Leben! Doch weiß ich das er genau das gleiche denkt und wir uns doch beide einfach nur wünschen das einfach mal jemand bleibt. Es aushält mit uns. 

Ich sitze neben ihm. Der Baum bricht fast zusammen. Zu viel Leid, Hass und Angst muss er tragen. Lange schon sitzen wir hier, da fängt er auf einmal an zu reden. Er erzählt mir alles was ihm widerfahren ist, als müsste er sich rechtfertigen. Doch ich höre nicht zu. Es interessiert mich einfach nicht. Als er fertig ist, sieht er mich erwartungsvoll an. "Ist mir egal", sage ich. Ich sehe in seinen Augen, dass er versteht was ich meine. "Mir auch", sagt er und ich weiß sofort das er nicht seine sondern meine Geschichte meint. 

"Mir auch" sind die schönsten Worte die ich je gehört habe! 

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⏰ Last updated: Nov 20, 2016 ⏰

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Die Geschichte zweier MenschenWhere stories live. Discover now