Weihnachten in diesen Zeiten

Weihnachten und Lichterglanz,

Engelshaar und Firlefranz.

Grüne Tannen - rote Herzen,

Glöckchenklang und viele Kerzen.

Der Weihnachtsmann am Nachbarhaus-

die Kinder freut's - mir ist's ein Graus.

Harmonie und Ehekrach –

tote Frau im kalten Bach.

Jingle Bells und Stille Nacht

X-mas Hits yeah- bis es kracht.

Kaufrausch und Konsumgetöse

Länger noch und ich werd böse.

Angebote und Geschenke,

dass jeder an die Liebsten denke.

An Weihnachten, nur jetzt, echt war??

Ich mach das doch das ganze Jahr.

König Mammon protzt, lärmt und lacht-

was habt ihr nur aus diesem Fest gemacht ?

Viele ham genug davon,

darum, das versteh' ich schon.

Am Weihnachtsmarkt die Glühweinleichen –

ein Suffkopf macht das Friedenszeichen.

Oh bitte, nichts wie weg von hier-

Dort drüben gibt's jetzt Weihnachtsbier !

Schon vom Geruch werd ich besoffen –

Wenn das mal gut geht, ich will's hoffen.

Der Geist der Weihnacht ging verloren

vor vielen Jahren kalt erfroren.

Langsam schleich ich durch die Straßen,

hell erleuchtet jedes Haus.

Zur Kirche strömen nun die Massen

alles sieht so festlich aus.

Aus den Fenstern riecht der Braten

Lichterketten sind im Garten.

Durch die Bäume weht der Wind –

Wann kommt denn nun das Christuskind??

Langsam drücken mich die Schuhe –

ach Leute –

ich will nur noch meine Ruhe!

Ich geh durch meine Gartentür

und lass

den Wahnsinn

hinter mir.

Hoch oben leuchtet hell der Mond –

Ob wohl dort das Christkind wohnt?

Nein, ich will noch nicht nach Hause,

irgendwas zieht mich hier weg.

Ich kenn 'nen Ort wie eine Klause,

ein heilsam magisch guter Fleck.

Eine Vision – eine Idee; schwach nur, doch ich habe eine Ahnung.

Ich steige auf mein Fahrrad – werde zum Ritter.

Mein Ross aus Stahl, mein schwarzer Rappen,

bring mich dort hin wo meine Seele wohnt.