So, meine erste Veröffentlichung auf dieser Seite. Ich hoffe euch gefällt mein kleiner One Shot über den lieben Manu. Zu finden ist dieser ebenfalls auf FF.de
Liebe Grüße
LuaShay
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[e/c] = Augenfarbe
[y/fn] = dein Familienname
[y/n] = dein Name
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Wenn dich etwas an Arztbesuchen stört, dann sind es nicht die ganzen kranken Leute, die anscheinend noch nie etwas von „Hand vorm Mund, wenn du hustest!" gehört haben oder eventuelle Spritzen, die man verabreicht bekommt, sondern die langen Wartezeiten.
Termin um halb drei und rangekommen um kurz nach fünf. So läuft es jedes mal. Und jedes mal weißt du nicht, wie du dich am besten beschäftigen kannst.
Spiele auf dem Handy sind schon alle durch und für neue reicht der Speicher nicht. Ein interessantes Buch zum lesen hast du momentan auch nicht und in den Zeitschriften steht sowieso immer nur der gleiche langweilige Kram.
Genervt pustest du dir eine Strähne aus dem Gesicht. Du liegst mehr im Stuhl, als das du sitzt. Deine Mutter neben dir blättert durch die Apothekenumschau und scheint dein Klagen gar nicht wahrzunehmen. Warum du mitkommen musstest, ist dir eh ein Rätsel. Schließlich hat sie doch die Grippe und nicht du!
„Bitte einmal im Wartebereich platz nehmen.", hörst du die Arzthelferin sagen.
Ein junger Mann betritt den Raum und setzt sich dir gegenüber. Du schaust kurz auf und ihn an, wendest den Blick aber dann wieder ab. Stattdessen legst du den Kopf in den Nacken und schließt die Augen.
„Nicht einschlafen.", mahnt dich deine Mutter neckisch.
„Ja ja.", antwortest du genervt. „Ich versteh sowieso nicht, warum ich mitkommen musste.".
„Das ist mein erster freier Tag seit zwei Wochen, ich dachte da können wir doch endlich wieder was zusammen machen.", sagt deine Mutter und zuckt mit den Schultern.
Du sagst dazu nichts, sondern guckst deine Mutter nur zweifelnd von der Seite an.
Dein Blick geht wieder grade aus und trifft genau die Augen deines Gegenübers. Grün trifft auf [e/c]. Eure Augen verweilen in dieser Position, bis er sich aus der Starre losreißt. Sein Blick gleitet nach unten, deiner verharrt auf ihn. Verwirrt blinzelst du.
„Frau [y/fn], bitte ins Zimmer 2!", wird deine Mutter aufgerufen.
„Komm.", sagt sie und deutet dir zu folgen.
Mit einen leisen Seufzer stehst du auf und folgst deiner Mutter.
Zwei Wochen sind seit dem Arztbesuch vergangen. Deiner Mutter geht's wieder blendend, allerdings hast du jetzt die Grippe am Hals. Wiedereinmal findest du dich also in diesen elenden Wartebereich wieder und hoffst, dass du dieses mal keine Ewigkeit und drei Tage hier sitzen musst. Zur absoluten Not hast du dir den 3DS deines Vaters mitgenommen. Der ist in seinen Inneren noch immer Kind geblieben und hatte sich diesen vor ein paar Jahren zu Weihnachten gewünscht.
Du schaltest also das Gerät an und schaust erst einmal, was es denn alles zu spielen gibt. Schließlich bleibst du bei „Legend of Zelda" hängen und startest eben dieses Spiel.
Während du vor dich hin daddelst, füllt sich der Raum immer mehr und nach kürzester Zeit ist der Warteraum voll. Einzig neben dir ist noch Platz. Jedoch setzt sich genau in diesen Moment jemand neben dich. Kurz schaust du auf. Braune lange Haare und grüne Augen. Kommt dir bekannt vor, jedoch kümmert es dich nicht weiter. Stattdessen bist du viel zu eingenommen von dem Spiel.
Was du nicht bemerkst, ist, dass der junge Mann neben dir immer mal wieder rüberschielt.
„Oh man!", stöhnst du leise und genervt vor dich her. Seit gefühlten Stunden hängst du an einer Stelle fest. Jedes mal wirst du an der selben Stelle gekillt und könntest fast heulen.
Als du mal wieder abgekratzt bist, haust du frustriert deinen Hinterkopf gegen die Wand hinter dir. Den Kopf langsam zur Seite drehend bemerkst du, dass der Typ neben dir sich ein Grinsen verkneifen muss. Wütend verdrehst du die Augen und machst das Spiel einfach aus. Du überschlägst deinen Beine und verschränkst die Arme. Verarschen konntest du dich schließlich selber!
„[y/n]? Kannst du bitte mal kommen?", ruft deine Mutter dich. Du gehst in den Flur und siehst, wie dein Papa sich seine Jacke und Schuhe anzieht.
„Kannst du bitte mit Papa zum Arzt. Ich glaub jetzt ist die Familie endlich durch mit der Grippe.", fragt dich deine Mutter.
„Wieso fährst du nicht mit ihm?"
„Weil ich noch den Kuchen für den Dorit fertig machen muss."
„Alles klar...", ergibst du dich, schnappst dir die Autoschlüssel und deine Jacke, schlüpfst in deine Schuhe und fährst los zum Arzt.
„Einfach in den Warteraum setzen bitte.", sagt die Arzthelferin vorne und schickt dich und deinen Vater in diesen elenden Raum.
Natürlich ist dieser zum brechen voll und ihr beiden könnt nicht mal nebeneinander sitzen. Stattdessen setzt sich dein Vater zwischen einen alten Herren und einer jungen Mutter und für dich bleibst der Platz zwischen einer alten Dame und einen jungen Mann. Der Mann von deinen letzten Arztbesuchen wie du gleich bemerkst.
Er sieht hoch und dich kurz an. Auch er scheint dich wiederzuerkennen und nickt dir kurz mit einen kleinen Grinsen zu. Auch du ringst dir ein kleines Lächeln ab und wendest dich dann deinem Handy zu.
„Ich hab's jetzt übrigens durch.", gibst du leise von dir. Du hattest das Gefühl es unbedingt loswerden zu müssen.
Der junge Mann jedenfalls scheint es gehört zu haben und Blickt dich verwirrt an.
„Das Spiel. „Legend of Blablabla". Wo ich das letzte mal so ein Pech hatte.", hilfst du ihm auf die Sprünge.
Er scheint zu verstehen und lächelt dich kurz an.
„Ja, dass war definitiv Pech.", gibt er nur von sich.
An seinen Ton erkennst du denn Sarkasmus und verdrehst die Augen.
Für eine Weile sagt wieder keiner was. Er schaut auf sein Handy und du dich im Raum um. Jedoch huschen deine Augen immer wieder zu ihm.
„Darf ich dich was fragen?", durchbrichst du die Stille.
„Kann ich dich davon abhalten?", stellt er die Gegenfrage, ohne aufzublicken.
„Weswegen bist du eigentlich hier? Du scheinst ja Dauergast hier zu sein. Darf ich fragen was du hast?".
Er scheint kurz in Gedanken, als ob er abwägen würde, ob er dir antworten solle oder nicht.
„Alles.", ist schließlich seine Antwort.
„...Wie „Alles"?", fragst du ihn verwirrt.
„Na alles halt. Allergisch gegen alles was es gibt, diverse körperliche Krankheiten-... Alles eben.".
In ihm scheint eine seltsame Mischung aus Selbstvertrauen und Zweifel zu sein. Als debattiere er mit sich selber, ob er das wirklich alles hätte sagen sollen.
„Oh, tut mir Leid.", ist deine einzige Antwort.
Du weist nicht wirklich, wie du darauf reagieren sollst. Er winkt nur ab.
„Und wie lebt es sich so damit? Also mit den Allergien?", fragst du ehrlich interessiert. Du hattest keine und auch niemand in deiner Familie soweit du wusstest.
„Naja, ich kann halt bestimmte Sachen nicht essen. Oder besonders schlimm ist es im Frühjahr, wenn die Birkenpollen fliegen. Dann geht bei mir gar nichts.", antwortet er.
Er fühlt sich deutlich unwohl, aber dir fällt das nicht auf.
„Ist bestimmt voll blöd oder? Wenn man zum Beispiel kein Obst oder so essen kann?".
„Ich hab's ja schon mein Leben lang. Dementsprechend musste ich nie verzichten, weil ich es nie probiert habe.", erklärt er.
„Achso.".
„...".
Wieder herrscht ein peinliches Schweigen zwischen euch.
„Ich heiße übrigens [y/n].", stellst du dich vor. Hauptsächlich um die Stille zu durchbrechen.
„Manuel.", gibt er knapp zurück.
Du lächelst ihn einfach nur an. Er tut sich zwar augenscheinlich erst schwer damit, lächelt dich aber dann auch leicht an.
„Ich schätze mal, du hast schon öfter das Spiel gespielt, oder?", greifst du das erste Thema wieder auf.
„Fast alle Teile der Reihe und auch alle durchgespielt.", gibt er, leicht stolz, als Antwort.
„Mein Papa zwingt mich jetzt dazu ein paar Teile zu spielen, nachdem ich letztendliches doch ganz schön am suchten war.", grinst du ihn an. „Vielleicht kannst du mich ja trainieren.", setzt du scherzend hinterher.
„Bei dir ist doch alle Mühe verloren, wenn ich mich ans Letzte mal erinnere.", neckt er dich.
„Ey!".
„Herr Büttinger bitte in Zimmer 3.", tönt es von vorne.
Manuel steht auf, lächelt dich noch einmal kurz an und macht sich auf den Weg.
„In zwei Wochen wieder hier? Gleicher Ort, gleiche Zeit?", grinst du ihn an, was ihm ein leises Lachen entlockt.
Kurz siehst du ihm nach und machst dich dann wieder lächelnd an deinem Handy zu schaffen.
Zu Hause angekommen verkrümelst du dich gleich in dein Zimmer und schmeißt dich in gemütliche Klamotten.
„Heute zum ersten mal ein Arztbesuch, der nicht scheiße langweilig war. Warten war zum ersten mal interessant.", twitterst du. Schon kurze Zeit später macht sich dein Handy bemerkbar.
GermanLetsPlay gefällt dein Tweet.
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"Legend of Blablabla"
FanfictionGermanLetsPlayxReader | Seit Wochen sitzt du einmal die Woche im Wartezimmer deines Arztes. Jedes mal könntest du sterben vor Langeweile. Doch seit neuesten scheinst du einen Leidgenossen gefunden zu haben.