„Holt die Bücher heraus und schlagt die Seite 95 auf!", rief der Mathelehrer, Herr Domspatz, eine kleiner bebrillter Mann mit lichtem Haar in seinen Fünfzigern eher rüde statt ermunternd der Klasse zu. Alle in der Klasse gehorchten widerwillig und öffneten die Bücher, alle bis auf eine. Anna-Lena-Laura hatte wie so oft nicht zugehört, weil sie mit ihren Gedanken wirr bei ihrem Lieblingsthema war, ihrem Schwarm Lukas Rieger. Die anderen Mitschüler, besonders die vierköpfige Mädchen-Clique um Celina, machten wieder ihre gewohnt abfälligen Bemerkungen.
„Die dumme Nuss ist doch schon wieder in Träumereien vertieft.", sagte verächtlich Celina und die anderen der Clique nickten zustimmend mit ihren Köpfen, während Emma, die älteste aus der Clique dabei noch eine kleine Blase mit ihrem ausgekauten Kaugummi blies, die gleich wieder zerplatzte und ihre Oberlippe und einen kleine Teil ihrer krummen Nase zudeckte.
„Oh Lukas! Mein Schatz!", rief laut Celina in die Klasse und machte theatralische Bewegungen mit ihren Armen um ihren Hohn und Spot noch mehr Ausdruck zu verleihen. Laut lachten augenblicklich die meisten anderen in der Klasse los. Anna-Lena-Laura war in einer Millisekunde wieder im Hier und lief rot im Gesicht an. Mit der Zeit hatte sie sich an die Gehässigkeiten einiger anderen Mädchen gewöhnt und sich an ihnen abgestumpft. Doch hin und wieder taten sie ihr weh. Aber heute nicht. Soll die hässliche Celina doch sich aufblasen wie sie möchte, dachte sich Anna-Lena-Laura.
„Schluss jetzt. Jetzt herrscht Mathe in diesem Klassenraum und ich dulde keine weitere Unterbrechung.", sagte bestimmend Herr Domspatz.
„Seite 95.", sagte Ben zu Anna-Lena-Laura mit einem leicht schüchternen Lächeln, der eine Reihe vor ihr sitzt und sich kurz zu ihr umgedreht hatte, während die anderen noch mit Lachen und Kichern beschäftigt waren.
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Mein magisches Smartphone (Ein modernes Märchen)
Teen FictionAnna-Lena-Laura ist ein liebevolles, oftmals verträumtes Mädchen, voll von gewöhnlichen Wünschen und alltäglichen Sorgen eines Teenagers. Sie möchte einfach von anderen Menschen und Mitschülern akzeptiert werden, so wie sie ist. Doch leider meinen e...