Die Clique

4.

"Louis Georg Morgan kann es sein, dass du ein bisschen, nur ein ganz kleines bisschen eifersüchtig bist?"

Verdammt, war das so offensichtlich? Damit hatte Lil ins Schwarze getroffen, und zwar so richtig. "Ähhmmmm..... . Wie kommst du denn darauf?" Ich war nicht wirklich gut im Lügen. Lil fing an zu lachen. Laut und glockenhell. Sie lachte und lachte und für mich war es das gleich Gefühl als würde sie mich küssen. Ich nahm nichts mehr um mich herum war. Es war wie ein Tunnelblick. Ich sah nur Lil und hörte nur Lil. Es war ein kleiner und kurzer Moment, aber ich fühlte mich so frei wie noch nie. Es war wie als würde Brause durch meine Adern fließen. Es kribbelte und war so unglaublich befreiend. Als sie endlich aufhörte strich sie mir über die Wange und gab mir ein kleines Küsschen. Plötzlich stand sie auf und lief auf die Tanzfläche. Sie blickte noch einmal zurück, lächelte, dann wurde sie von der Meng verschluckt.

Wir tanzten und lachten den ganzen Abend...und tranken einiges. Aber es war befreiend. Lil und Cat hatten jetzt eine wichtige Matheklausur hinter sich und in einer Woche hatten wir endlich Weihnachtsferien. Wir beschlossen über die Feiertage nach Österreich zu fahren. Cat's Tante hatte in der Nähe von Innsbruck bzw. in Seefeld ein hübsches Hotel. Sie hatte ihre Nichte eingeladen sie wieder einmal zu besuchen. Wir waren schon vor zwei Jahren alle zusammen dort gewesen, daher kannte sie uns und hatte Lil, Mat und mich herzlich eingeladen, auch mitzukommen. 

Wir feierten und gaben uns so richtig die Kannte. So um drei wurde es uns langweilig und wir zogen los zum nächsten Supermarkt. "Wodka, Jägermeister oder beides?", kreischte Cat quer durch den Laden. "Beides!", kicherte Lil. "Was wollen wir denn mit zwei Flaschen? Die sind doch schon lehr bevor wir überhaupt am alten Spielplatz ankommen!", johlte Mat. Cat und Lil schauten ihn mit großen Augen an, bevor sie anfangen zu gackern und noch ein paar weitere Flaschen aus dem Regal nahmen. Als wir das Geschäft verließen waren wir beladen mit Flaschen und alle total angetrunken. Mit der Straßenbahn erreichten wir schließlich den alten Spielplatz. Wir saßen auf der Tischtennisplatte und lehrten eine Flasche nach der anderen. Später stieß dann noch meine Schwester Leonie mit ihrem besten Freund Alex zu uns. "Loouu! Duuu has..hiks..t doch bes..hiks.. bestimmt die Nummer von David ..hiks.., oder?" Leonie war nicht nur angetrunken sonder auch noch verliebt...na toll. "Ich geb sie dir morgen!", versprach ich ihr. Leonie grinste. "Da..hik..nke!" "Okay, wer hat Lust auf Wahrheit oder Pflicht?", kreischte Cat. Okay ... das wird noch eine lange Nacht. 

Ich öffnete die Augen,...und machte sie gleich wieder zu. Mein Kopf fühlte sich an, als wäre er aus Betton und irgendjemand würde jetzt mit einem Hammer darauf donnern. Ich starte noch einen Versuch. ... Nein, das geht nicht, das Licht ist viel zu grell. Wartet mal...da war was. Das ist klar und deutlich... Lil. Niemand schnarcht und hört sich dabei so süß an. Langsam dreh ich den Kopf und blinzle erst mal gegen das grelle Licht an. Und sie sah auch so verdammt süß dabei aus. Ihr Haar war total verwuschelt und ihr Mund stand leicht offen. Ich strich ihr eine Sträne aus dem Gesicht. Meine Lil. Moment mal. Was macht sie in meinem Bett. Ich versuchte mich and gestern zu erinnern, aber da war alles total verschwommen. Scheiße,...was wenn... . Ich hob die Decke hoch. Puuhh... Ich hatte meine Boxershorts an. "Wir haben nich mit einander geschlafen, keine Sorge!" Lil's Morgenstimme war verdammt sexy. "Dazu wären wir gestern sowieso zu besoffen gewesen.", schmunzelte sie. Ich atmete erleichtert auf. "Wo sind die anderen?", wollte ich dann von ihr wissen. "Ähhmm... Mat liegt auf euerer Kücheninsel und Cat ist gestern noch mit Alex mit." Wow, wie konnte Lil eigentlich immer einen so klaren Kopf bewahren. "Okay, dann lass uns doch was frühstücken!"