Error

135 21 56
                                    


Ich bin falsch.

Ich bin kaputt.

Niemand braucht mich.

Ich bin unnütz.

Wer braucht schon eine Person die nicht redet. Nicht fühlt. Jemand der nicht mal wirklich am Leben ist.

Jemand der ein Herz aus Eisen und ein Wirrwarr von Kabeln, anstatt von Nervenbahnen?

Ein unfertiges Produkt so wie ich.

Niemand.

Das waren die Gedanken die mir tagtäglich durch den Kopf gingen.

Man hatte mich hier zurückgelassen. In diesem alten, heruntergekommenen Labor.

Wie viele Jahre sind seitdem vergangen? Ein? Zwei?

Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen.

Jeden Tag sitze ich an demselben Platz. Ich kann mich nicht bewegen.

Mir fehlen die Beine und von 2 Händen habe ich auch nur eine.

Mein Verstand ist vollkommen funktionsfähig. Ich kann auch meine restlichen Organe bewegen.

Trotzdem kann ich nicht hier weg.

Ich kann nicht nach Hilfe rufen.

Ich werde hier bleiben. Für immer. Allein.

Ich kann nicht sterben, außer jemand macht mich kaputt.

Jedenfalls noch kaputter, als ich eh schon bin.

Jemand der mich zerstört.

Am besten das Labor gleich mit.

Die Tage vergingen und ich war wie immer allein.

Ich hörte draußen ein Geräusch. Wahrscheinlich ein Tier oder so.

Man konnte ein lautes Rascheln nahe der Tür hören und etwas das nicht nach einem Tier klang.

Ein lautes Knacken und irgendwas brach ein.

Wahrscheinlich die alte Tür.

Man konnte einen leisen Schrei hören.

Wer oder was war das?

War endlich jemand gekommen um mich zu vernichten?

Konnte ich endlich sterben? 

Ich saß weiterhin nur da und wartete. Etwas Anderes konnte ich ja auch kaum tun.

Die Minuten verstrichen und eine Weile lang hörte man nichts.

Plötzlich nahm ich ein paar Schritte wahr, welche nicht weit von mir waren.

Jemand war hier.

Der Schein einer Taschenlampe huschte über die Wände und die Person die hier eingebrochen war, kam immer näher.

Weiter Minuten vergingen.

Der Schein war zwischendurch immer wieder stärker und schwächer geworden, doch nun schien er mir direkt ins Gesicht.

Ich blickte langsam auf und sah hinein.

Der Strahl ging langsam nach unten und dahinter konnte ich die Person erkennen, welche die Taschenlampe hielt.

Es war ein Junge. Vielleicht mein Alter, wenn ich denn eins gehabt hätte.

Er hatte braune Haare die sich leicht lockten und sah etwas erschrocken aus.

ERROR | NeoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt