Kälte. Puls. Schmerz.
Bei jedem Schritt den ich auf den kalten Erdboden setze, beben meine Atemwege. Die Schwerkraft zieht vielleicht meinen Körper, jedoch nicht meine innere Unruhe. Die lange Straße, welche ich schon seit mehreren Minuten entlang gehe, findet einfach kein Ende, sodass ich gezwungen bin immer weiter zu gehen. Mein Trieb setzt sich meinen Gedanken entgegen und ich wiedergebe mich Ihnen. Die Blicke der anderen haften auf mich und ich spüre wie Menschen meinen Körper durch ihre Eindringlichkeit erobern. Ein kühler Herbsttag neigt sich dem Ende zu, da die Abenddämmerung eintritt und die neben anstehenden Laternen zu leuchten beginnen. Und ich? Ich bin immer noch nicht am Ziel angekommen. Ich blicke nach rechts, links, schaue zwischenzeitlich gerade aus, entgegen und nun habe ich sie entdeckt. Bei jedem Schritt beginne ich noch unregelmäßiger zu atmen als ich es schon tue. Die Aufregung sowie die Angst überholen kurzzeitig meinen Mut, doch ich sage mir immer wieder, dass dies der Ort ist, der für all meine Probleme eine Lösung hat. Dieser Gedanke lässt mich mit Hoffnung in die bevorstehende Zukunft blicken. Nun stehe ich davor. Da ich meine Aufregung nicht mit meinen Gedanken kontrollieren kann, versuche ich an meinen Lippen zu kauen, mit der Hoffnung, dass meine Gefühle sich in eine andere Richtung begehen. Ich erlebte einen kurzen Rückblick. Jeder Mensch hat eine Geschichte, doch die Gemeinsamkeit ist, dass jeder eine geschriebene Geschichte lebt. Diese Lebensart ist wiederum ein Unterschied, denn dass ist nämlich dem Menschen überlassen, in welcher Hinsicht sie ihre Geschichte gestalten oder auch verunstalten. Es ist schwer zu sagen von was das alles abhängt, denn wir haben viele Faktoren, die einen Einfluss darauf haben, wie zum Beispiel die Gesellschaft, dein sozialer Umkreis, deine Gefühle, die Medien und solche Dinge, die eigentlich nicht der materiellen und auch nicht der emotionalen Ebene angehören. Der wichtigste Punkt hierbei ist allerdings: deine Interpretation vom Leben. Gehe in dich hinein und schließe deine Augen und frage dich, was für dich leben bedeutet und wann das Leben für dich gelungen ist. Nach dieser Frage orientiert sich nun meine Einstellung, denn ich habe in letzter Zeit erfahren müssen, dass alles vergänglich ist. Alles ist vergänglich und deswegen sollte man sich nie an etwas gewöhnen. Dennoch weiß ich nun auch, dass nicht nur die Zeiten, in denen man keine Sorgen und Probleme hat vergänglich ist, sondern auch genau diese Phase, die wir als "schlecht" bezeichnen. Folgend sind wir uns aber nicht bewusst, dass wir genau aus diesen "schlechten" Phasen viel mehr für unser eigentliches Leben lernen und dadurch viel reifer und stärker werden als wir es je mit den "guten" Zeiten werden würden. Dank diesen Phasen, die wir hassen oder gar fluchen, lernen wir mit Konflikten, die wir uns selbst erschaffen um zugehen. Nun stehe ich davor, aber noch überzeugter. Ich bin mir sicher, dass ich dadurch diese Zeit schneller aber auch dankbarer überwinden werde, denn ich befinde mich in Gottes Haus. Du bist nun hier, alles hat sein erstes Mal. Schäm dich nicht, geh und heb dein Kopf hoch, sodass du selber siehst, dass du dein Inneres besiegt hast. Daran siehst du wie stark du eigentlich bist, denn nicht jeder kann das tun, was du gerade getan hast. Egal wie alt du bist, wie viele Sünden du schon begangen hast, wie wenig Wissen du mitbringst, es ist nie zu spät um das zu tun. Ich gehe nun hinein und bewege mich schrittweise, da ich jeden Moment genießen möchte, indem ich Gott näher komme. Dieser scheinbar langer Weg, den ich anfangs gegangen bin,
ist das Spiegelbild unseres Lebens, denn am Ende ist die Endstation immer bei Gott. Der Unterschied ist, dass unser Leben kein gerade verlaufender Weg ist, sondern ein Weg mit Steinen und Kurven dazwischen, welches unsere Höhen und Tiefen darstellen.
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Verfall der Seele
RomanceNun, wir befinden uns in einer Gesellschaft in der keine Persönlichkeit zählt, sondern nur noch das Aussehen eines Menschen dominiert. Unsere Verhaltensweisen sind intuitiv, aber nicht falsch. Wir folgen der Masse, wobei wir die Masse nicht definier...