Am Bord der Lamb

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Seufzend lehnt Zorro seinen Kopf an seine am Rücken verschränkten Arme an.Ein leichtes Lüftchen weht. Seicht wippt die Lamb hin und her. Und es ist ungewöhnlich still, da die gesamte Strohhutbande ausgeflogen ist - nur er und Sanji nicht. Apropos still.. Der Blonde ist auch ungewöhnlich ruhig...

Nochmal frustriert aufseufzend steht der Grünschopf auf, um nach dem Koch zu sehen.

Warum muss er auch auf Sanji aufpassen? Hätte das nicht jemand anderes machen können?

Er wollte doch viel mehr Chopper retten und diesen Scheißkerl einen reinhauen, der ihn entführt hatte. Sanji war bei der Entführung dabei gewesen, aber der Blonde hatte nichts ausrichten können. Stattdessen hat er sich nur schwere Verletzungen zugezogen...

Der Koch war einfach Unfähig, aber im Moment vor allen Dingen hilflos.

Genervt steigt Zorro, sich die Haare raufend, die Treppen runter.

Was auch höchste Zeit wurde, denn schon mitten auf dem Weg nach unten, kommen ihm Flüche entgegen geflogen und ein recht lauter Knall. Ebenfalls fluchend rennt Zorro in die Kabine in der Sanji eigentlich im Bett liegen sollte. Die Betonung liegt auf eigentlich.

„Sanji? Warum liegst du auf dem Boden?"

„Was interessiert dich das, Spinatschädel?!" Bemüht sich nicht provozieren zu lassen, setzt Zorro zur Antwort an. In den Zustand, wie sich der Blonde befand, konnte er ja schlecht 'nen Streit vom Hocker reißen.

„Jetzt hör mal zu, du dämlicher Koch! - Da du nicht demolierter als vorher sein solltest, wenn die anderen zurück kommen, muss ich dir wohl oder übel helfen! Dafür muss ich wissen, was du machst und was du machen willst! - Verstanden?!"

„Jaaa-aaa" antwortet Sanji böse Zorro an schmollend. Seine Arme verschränken konnte, er ja nicht mehr.

„Und warum liegst du jetzt auf dem Boden?"

„Wenn du mir aufhelfen würdest, würde ich auch nicht mehr hier rum liegen" Jetzt schaut er ihn aber wirklich böse an und Zorro fällt es nun erst wieder ein, das der Blonde sich ja nicht von selbst rühren konnte.

Mit zwei gebrochenen Armen und Beinen ist das schon ein recht schwieriges Unterfangen. Auch wenn Zorro es immer noch nicht fassen konnte, dass jemand Sanji so zurichten und ihm dazu noch Chopper abluchzen konnte.

Der Blonde ist nämlich eigentlich recht stark.Wenn er nur nicht mit so vielen gebrochenen Knochen immer noch auf den Dielen rumliegen würde.

„Wird's bald, Kaktusrübe?! Ich hab keine Lust mehr hier dumm rum zu liegen." meldet der Koch sich laut zu Wort. „Wenn das mit dir so weiter geht, glaub ich bald wirklich, dass bei dir im Kopf statt Gehirn nur Moos wächst..."

„Ja.. Ja.! Ich mach ja schon" Nach seiner Antwort, beugt sich der Grünschopf zu Sanji runter. Seine Arme schlingen sich fest um Sanjis Bauch, um ihn dann mit den Armen unter den Achsel hochzuheben. Ein leises Ächzen kommt von Zorro, als er seinen Patienten anhebt.

„Man... Bist du schwer!"

„Ich kann ja wohl nichts dafür, dass ich vier Gipsklötze mit mir herum schleppe" meckert der Blonde zurück. Das Gesicht leidend verziehend, legt Zorro Sanji auf's Bett ab. Dann holt er sich schweigend einen Stuhl heran, um sich drauf zu setzen.

„Warum hast du überhaupt versucht aufzustehen?" Ganz rot angelaufen antwortet Sanji verärgert: „Das...! Das geht dich gar nichts an!"

„So wie du aussiehst, ja doch. Vergiss nicht, ich muss mich um dich kümmern" Jetzt hätte der Koch gerne seine Arme beleidigt verschränkt, aber er kann ja nicht.

Dafür kommt ihm jetzt Zorro um einiges näher, als er eigentlich sollte. Sanji versucht entsetzt von ihm weg zu rücken, was aber ebenso wenig klappt wie das Armeverschänken von vorhin.

„Wenn du nicht reden willst, dann bleibe ich den ganzen restlichen Tag so!" Drohend rückt Zorro ihm noch mehr auf die Pelle.

„A-also! Langsam reicht es echt, du blöder Schwertkämpfer Marimo!" versucht sich Sanji zu verteidigen. Vergeblich. Der Grünschopf kommt ihm wieder etwas näher, wodurch er errötet.

Es kann doch einfach nicht wahr sein, dass er sich so wenig wehren kann.

„Nun sag es schon endlich! - oder soll ich dir noch näher kommen?" Zorro sieht ihm skeptisch an.

„N-ein..! Natürlich nicht!"

„Na siehste, und warum sagst du dann nichts?" Mit den Worten nähert sich der Schwertkämpfer dem Koch noch ein Stückchen mehr. Sanft stoßen ihre Nasen aneinander.

Es folgt ein Moment in welcher sich die Umgebung verändert. Die Luft um sie herum fängt an geheimnisvoll zu knistern, während sie sich tief in die Augen sehen.

Zorro, welcher nun nicht mehr ganz so gefühlsnüchtern ist als vorher, beugt sich noch weiter vor und stoppt kurz vor Sanjis zitterten Lippen.

„Willst du immer noch nichts sagen...?" Fragt seine Stimme ungewöhnlich rau und ein kleiner Rotschimmer liegt nun auch auf seinen Wangen. Sanji schüttelt nur stumm die blonden Haare.

„Okay..." Zorro überbrückt die letzten Zentimeter, welche ihm von den Mund des Koches trennen.

Unsicher liegen ihre Münder aufeinander. Beide spüren die ausgehende Wärme des anderen und ihre Scheu.

Zorro beginnt seine Lippen seicht gegen Sanjis zu bewegen, wodurch der Blonde erschrocken zusammen zuckt. Sofort löst Zorro die Verbindung zwischen ihnen auf.

Zerknirscht schaut er auf das Shirt unter sich. Er weiß wirklich nicht welches Pferd gerade mit ihm durch gegangen ist. Der Schwertkämpfer weiß nur, dass das nicht hätte passieren sollen.

„Tut mir leid...." Sanji betrachtet ihn mit Schrecken, aber auch mit Interesse.

„Nicht schlimm..." Antwortet er leise, was den Grünschopf fassungslos in sein Gesicht blicken lässt.

„Wie...?"

„Ich sagte: nicht schlimm" errötet erwidert Sanji den immer noch verblüfften Blick von Zorro. Nach einiger Zeit hält es Sanji nicht mehr aus. Diese seltsame Stimmung hier im Raum ist einfach zu viel für ihn. Kurzentschlossen hebt er seinen Kopf und küsst Zorro abermals. Dieser geht überrascht drauf ein.

Scheu, fast ängstlich, bewegen sich die Lippen gegen die des anderen. Zärtlich berühren sich ihre Münder. Lassen sie fühlen, wie sie noch nie gefühlt hatten. Der Schwertkämpfer legt langsam, weil er den Koch nicht verschrecken will, seine Hand in dessen Haar und fängt an leicht mit einer Haarsträhne zu spielen.

Das zaghafte Spiel der beiden würde wohl erst in weiter Zukunft enden. Schon seit zehn Minuten teilen die zwei ihre Liebkosungen miteinander und es ist noch kein Ende in Sicht.

Aber plötzlich hören sie über sich laute Stimmen und Schuhsohlen über dem Boden klacken. Erschrocken fahren Sie auseinander.

„Mist!" flucht Zorro mit einen Seitenblick auf Sanji. „Ich wollte dir eigentlich noch etwas sagen...."

„Kannst du doch immer noch machen, es dauert etwas bis die runter kommen" Der Schwertkämpfer sieht ihn überrascht an, doch er fasst sich schnell wieder.

„Na ja.... Ich will dir sagen das..."

„Jaaaa?" Fragend hebt Sanji seine schöne Schnörkel-Augenbraue.

„Ähm... Also... Danke! Dafür dass du Chopper verteidigt hast" Schritte, welche sich rasch nähern, hört man die Treppe runter kommen. Einige Momente bevor die Tür aufgeknallt wird, flüstert der Blonde eilig zu den Grünschopf: „Und ich musste auf Toilette, aber ich wollte nicht, dass du mich dorthin zehrst und mir zusiehst, wie ich pisse... Deswegen habe ich lieber geschwiegen..."

„ZORROOOO!!!! SANJIIIII!!!! Wir haben Chopper wieder zurück geholt!!!!" Schreit Ruffy durch den Raum und während die anderen sich ebenfalls in Raum tummeln, beobachtet Zorro, wie Chopper zu Sanji trabt und ihn wegträgt, damit das kleine Rentier den Blonden eingehend medizinisch behandelt kann.

Danach starrt Zorro verblüfft auf seine Hand, die grad eben noch in den blonden Haaren des Koches lag. Er kann es nicht fassen, was gerade eben passiert ist. Aber es ist passiert und es wird auch immer passiert bleiben.

Wenn die Mannschaft vom Schiff ist {ONE SHOT}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt