Fehler

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Wir alle machen Fehler. Niemand will zugeben, dass man was Falsches gemacht hat oder ist einfach nur stur und behagt auf seiner Meinung oder auf seine Tat. Fehler wollen wir nicht eingestehen. Und so habe ich auch einen Fehler gemacht. Einen wirklich großen Fehler. Und ich habe absolut keine Ahnung wie das passieren konnte, jedoch erzähle ich nun davon.

Ich liege abends im Bett, es ist 23:00 Uhr, und ich kann mal wieder nicht einschlafen. Der Husten plagt mich herum. Er ist so schlimm, dass ich immer wieder wach werde, wenn er auftritt. Krank bin ich schon seit 2 1/2 Wochen und bis jetzt zeigt sich noch keine Besserung. Ich nehme Hustensaft, homöopathische Mittel und Tabletten. Die anfangs nur leichte Erkältung, die sich nun zu einer wirklichen Krankheit verwandelte, will nicht weggehen. Und ich mache mir schon Sorgen, was ich habe und wie ich es wegbekommen kann. Zum Arzt will ich nicht. Dann müssen Tabletten, die man ohne Rezept bekommt und Hustenstiller hinhalten.

23:30. Ich schaue auf mein Handy und realisiere, dass ich nun jetzt schon seit über 30 Minuten hier liege, versuche einzuschlafen. 

Ich murmele: » Ich sterbe heute! «. Sofort danach habe ich es zurückgenommen und habe gesagt, dass ich natürlich nicht sterben will und, dass das ja nur Spaß sei. Falsch gedacht. Das war ein großer Fehler. Und tatsächlich so passiert.

3:40 in der Nacht. Ich wache plötzlich auf und ich bekomme keine Luft mehr. Ich versuche irgendwie Luft zu atmen, es kommt aber nichts in die Lungen und in den Brustkorb. Ich springe aus dem Bett auf und renne zur Tür, öffne sie und schlage sie gegen die Wand, renne die Treppe runter, immer noch schnappatmend, und gehe ins Bad. Meine Eltern kommen sofort aus dem Zimmer raus und fragen mich:

» Was ist los, Luca? «

»Scheiße!«

[...] 

Ich bekomme natürlich keine Luft mehr und kann deshalb auch nicht antworten. Meine Eltern schreien förmlich, jedoch höre ich immer weniger, was sie tatsächlich sagen. Meine Versuche, Luft aufzuschnappen, werden immer weniger und irgendwann atme ich gar nicht mehr. Das Einzige, was ich noch weiß, ist, dass meine Eltern mich aufrecht hingestellt habe,sodassdie Luft besser in mein Brustkorb gelangen kann - was ja offensichtlich nicht funktioniert hat. Ich werde ohnmächtig. Jetzt ist es vorbei, dachte ich. Wo ist das Licht, von dem immer alle gesprochen haben? 

3:50. Ich wache auf. Noch ganz aufgeregt sitze ich jetzt am Fenster, es ist geöffnet, und versuche Luft zu schnappen. Meine Eltern waren gerade dabei den Notarzt zu holen, was ich aber nicht wollte, weil ich Krankenhäuser hasse. Außerdem bin ich der Meinung, dass es schon langsam ginge, ich muss nur lange am Fenster sitzen, damit ich wieder relativ frei atmen konnte. Also gut, kein Krankenwagen, kein Krankenhaus. Nur um 4 Uhr am Fenster sitzen und atmen. Atmen. Das ist das Wichtigste in dem Moment. Das Gespräch zwischen meinen Eltern verstehe ich nicht, ich schirme mich ab und konzentriere mich voll und ganz auf meine Atmung. Endlich wieder ein bisschen atmen können. 

Langsam denke ich aber darüber nach, wie das alles möglich ist...Scheiße! Was war das? Ich hab noch gesagt, dass ich sterbe und jetzt das. Das kann doch nicht sein! Wie ist das möglich? Wenn man sich etwas wünscht, oder wenn man etwas behauptet und daran, im Unterbewusstsein, fest glaubt, geht es dann in Erfüllung? Oder ist das von Geistern und Gott bestimmt worden. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall macht mir der Gedanken daran Angst und ich konzentriere mich nun wieder auf meine Atmung.

4:10. Ich inhaliere nun Penicillin. Langsam wird es besser. Und ich kann wieder normal atmen. Jetzt stell dir doch mal vor, wenn meine Eltern nicht zu Hause gewesen wäre, wüsste ich nicht, was ich hätte machen sollen. Keine Ahnung! Ich wäre wahrscheinlich so ratlos gewesen und hätte so wenig Zeit, wahrscheinlich ist das auch unwahrscheinlich, dass ich im Internet irgendwas googlen hätte können. Ich wäre einfach tot umgefallen. 

4:25. Ich liege nun wieder im Bett, in der Hoffnung, dass ich noch etwas schlafen kann. Ich habe nun etwas besser husten können, damit sich der Schleim löst. Mir geht estrotzdem dreckig. Husten mit Auswurf ist echt unschön. Mein "Kotzeimer" neben mir, zur Sicherheit. Mein Magen grummelt und ich spüre, wie die Säure langsam zum Hals hoch läuft. Nichtsdestotrotz muss ich noch etwas schlafen. Und langsam, sehr langsam fallen meine Augenlider zu und ich schlafe ein. 

basiert auf einer wahren geschichte



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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 26, 2016 ⏰

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