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Mia

Vor ihrem Zimmer stand Kate. Ich stellte mich zu ihr: „Hallo Kate, haben sie sich wieder beruhigt?" Sie lächelte mir müde zu: „Ja die Krankenschwestern haben mir Beruhigungsmittel gegeben", sie gähnte, „jetzt bin in zwar müde aber es geht mir besser. Wolltest du etwas Mia?" „Ja ich wollte mich nur verabschieden, ich sollte mich langsam wieder auf den Weg nach Hause machen...", sagte ich. „Ach okay, soll Manuel, also mein Mann, dich fahren?", sie lächelte, ich konnte sehen das es ein ehrliches Lächeln war auch wenn ihre Augen Trauer ausstrahlten. „Nein danke, bleiben sie beide lieber hier, ich fahr mit dem Bus.", wir verabschiedeten uns voneinander und ich machte mich wieder auf den Weg nach draußen und von da aus dann zur nächsten Bushaltestelle. Dort angekommen suchte ich nach Geld, natürlich hatte ich keins dabei...
Genervt stellte ich fest das ich dann wohl nach Hause laufen müsste... Also machte ich mich auf den Weg, keine Ahnung wie lange ich gebraucht hatte um nach Hause zu kommen aber schließlich stand ich vor meiner Tür, schloss ich sie auf und ging rein. Erschöpft ließ ich mich aufs Sofa fallen und atmete erleichtert aus. Dieser Tag war echt zu ereignisreich. Aber sehen wir es mal positiv, Sahra lebt und ich war mal wieder draußen gewesen! ... Und das waren dann auch schon die positiven Dinge. Ich beschloss kurz etwas zu essen und dann noch zu duschen. Müde lief ich in die Küche und holte mir einen Jogurt, auf etwas aufwendigeres hatte ich nicht wirklich Lust... Nachdem ich diesen gegessen hatte warf ich den Becher noch schnell in den Müll und ging dann auch schon, samt Handy, ins Bad.

Ich ließ mir ein heißes Schaumbad ein und machte Musik an, zog mich aus und schmiss die Sachen in die Wäsche. Dann stieg ich in das angenehm warme Wasser und seufzte zufrieden. Das tat nach diesem anstrengenden Tag gut...

Als das Wasser nach einer Stunde kalt geworden war musste ich wohl oder übel aus der Wanne. Ich trocknete mich mit einem Handtuch ab und föhnte mir die Haare, ja ich musste eindeutig nachfärben. Von dem kräftigen Lila waren nur noch matte und verblasste Überreste da. Ich machte den Föhn aus und legte ihn weg, dann lief ich mit dem Handtuch um mich in mein Zimmer wo ich mir aus meinem Schrank einen Pyjama holte und diesen dann schnell anzog. Leicht genervt stellte ich fest das ich mein Handy im Bad liegen gelassen hatte und musste so noch einmal zurück gehen. Nachdem ich mein Handy hatte guckte ich auf dessen Uhr 19:27. Ich beschloss noch etwas zu lesen und dann schon ins Bett zu gehen. Auf das Buch konnte ich mich aber nicht wirklich konzentrieren, meine Gedanken schweiften immer wieder zu Sahra ab, wann sie wohl aufwachen würde?

Am nächsten Morgen wachte ich auf als mein Handy klingelte. Verschlafen guckte ich auf das Display und wurde erst einmal geblendet. Mit zusammengekniffenen Augen machte ich die Display Helligkeit niedriger und guckte dann was oder wer mich aus dem Schlaf gerissen hatte.

Lena hatte mir geschrieben. Sie fragte ob sie, wenn ich wieder vor hätte ins Krankenhaus zu gehen, mitkommen könnte. Da ich eh vorhatte Sahra heute wieder zu besuchen sagte ich Lena zu und wir verabredeten uns für 15 Uhr an der Bushaltestelle in der Nähe von mir. Müde setzte ich mich auf und erhob mich dann langsam von meinem Bett. Ich ging in die Küche wo ich mir ein Müsli machte und dieses dann aß. Als ich fertig war, war es bereits 7:40, oder mit anderen Worten: Ich würde zu spät zur ersten Stunde kommen.

Schnell packte ich meine Tasche, zog mir Schuhe an und schnappte meine Jacke. Normalerweise würde ich jetzt mit Sahra zur Schule rennen...aber sie war ja nicht da. Der Gedanken an sie machte mich traurig, hoffentlich war sie schon wieder wach, wenn ich sie mit Lena besuchte.

Mit Kopfhörern in den Ohren rannte ich zur Schule. Als ich außer Puste ankam war die Eingangshalle schon nahezu leer.

Nur ein paar Schüler saßen noch rum, und die hatten wahrscheinlich eine Freistunde oder so. Da ich jetzt als erstes Chemie hatte machte ich mich logischerweise auf den Weg zu den Chemieräumen. Am richtigen Raum angekommen klopfte ich an und wartete bis mir aufgemacht wurde. Der der die Tür öffnete war Mike, als er mich erkannte wurde sein Gesichtsausdruck sofort besorgt. Ich nuschelte ein „Hi." und erklärte unserer Lehrerin das ich verschlafen hatte und das Sahra krank war. Vor der gesamten Klasse wollte ich nicht wirklich erzählen das sie im Krankenhaus lag, irgendjemand würde dann sicher fragen wieso... Und das wollte ich erst recht nicht beantworten. Meine Lehrerin schüttelte seufzend den Kopf und notierte sich etwas. Schnell setzte ich mich zu Mike und Lena in die letzte Reihe. „Geht's dir gut?", flüsterte Lena mit besorgter Miene. Ich nickte einfach und versuchte mich so gut wie möglich auf den Unterricht zu konzentrieren, jetzt noch mal schlecht aufzufallen konnte ich mir echt nicht erlauben. Ich guckte die ganze Zeit nach vorne, obwohl ich absolut nicht verstand was unsere Lehrerin dort versuchte zu erklären. Irgendwas mit Stoffen...und im nächsten Moment meckerte sie schon wieder jemanden an.

This Girl (GirlxGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt