Halt dich an mir fest (Niam)

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POV Liam

Schweigend saß der kleine Ire neben mir auf der Couch. Er war in eine dicke Decke eingekuschelt und lehnte sich gegen meine Schulter. Wir sahen einen Film bzw. ich sah den Film. Niall starrte nur emotionslos auf seine Decke. Ich strich ihm sanft mit meinen Fingern über die Brust, doch auch das half nicht.

So ging das schon mehrere Tage, aber immer wenn ich mit ihm reden wollte, blockte er ab. Auch aß er weniger. Essen war normalerweise seine Lieblingsbeschäftigung, wenn er damit mal aufhört dann muss es was schlimmes sein.

Ich machte mir echt große Sorgen. Normalerweise erzählte er mir alles. Ich musste gar nicht fragen. Nun sagte er immer, dass es ihm gut ginge, aber jeder der Niall kennt, merkt das das gelogen ist.

Ich hab ihn die letzten Tage immer versucht abzulenken, jedoch hatte er zu nichts mehr Lust. Er verschanzte sich regelrecht. Ich war mir jedoch relativ sicher, dass es nicht an mir liegen kann, denn er suchte oft Körperkontakt, umarmte mich öfter unerwartet- wobei er auch manchmal anfängt zu weinen-, oder zeigte mir in anderer Weise Zuneigung.

Es müsste doch irgendwann vorbei sein. Ich will nicht das er daran kaputt geht, was auch immer es ist. Ich hasse es wenn es ihm nicht gut geht. Und es ging ihm ganz offensichtlich scheiße.

Bei dem Gedanken daran, merkte ich wie mir die Tränen kamen und schon während die erste Träne meine Wange herunter kullerte, spürte ich wie ebenfalls etwas nasses auf meine Hand tropfte, mit welcher ich noch immer Niall streichelte.
Verwundert sah ich zu ihm herunter. Tatsächlich liefen auch ihm Tränen über das Gesicht.

Wortlos zog ich ihn näher an mich und auf meinen Schoß.

"Niall, bitte weine nicht." flehte ich unter Tränen.

Mein Freund sah mit geröteten Augen zu mir hoch. Er schien grade erst meine Tränen zu bemerken. Er verzog kurz schmerzhaft das Gesicht und vergrub es dann schluchzend in meiner Brust.

"Bitte rede mit mir..." flüsterte ich verzweifelt.

"Ich... ich.. " fing Niall an, wurde jedoch von einem weiteren Heulkrampf unterbrochen. So saßen wir da, aneinandergekuschelt, still weinend. Bis Niall wieder versuchte zu sprechen.

"Ich.. b-bin so ein ... Id-diot.." schluchzte er.

Geschockt sah ich ihn an. Wie konnte es sowas sagen. Niall, war der wunderbarste Mensch im ganzen Universum. Er hatte doch nichts angestellt.

"Was? Du bist k-"

"Doch, Liam! Es geht dir wegen mir nicht gut. Du weinst wegen mir..." unterbrach er mich.

Würde ich wissen warum es ihm so schlecht ging, würde ich jetzt wahrscheinlich auch die richtigen Worte finden, aber das war ja nunmal nicht der Fall. Also, brachte ich nichts raus, schwieg nur, nahm seine Hand und drückte sie leicht.

"Warum möchtest du mir nicht sagen was los ist?" krächzte ich. Ich räusperte mich und sprach dann weiter. "Du hast mir sonst immer alles gesagt."

Niall sah zu mir herauf. Eine einzelne Träne lief über seine Wange.

"Ich ... du.. es ist einfach so sinnlos. Es ist so dumm. Ich bin so dumm." schniefte er und vergrub seinen Kopf wieder in meinem Pulli. Er setzte noch einmal an zu sprechen, jedoch verstand man nicht mehr als sinnloses gebrabbel.

"Pscht... Ich bin doch da... Halt dich einfach an mir fest." flüsterte ich und strich ihm leise über den Rücken. Er hörte auch auf mich und krallte sich an mich.

Das brachte mich auf eine Idee. Ich ging in Gedanken den Text durch, nur um sicherzugehen das es nicht schief geht.
Dann fing ich leise an zu singen.

"Du hast mich lang nicht mehr so angesehenen. Hast mir lang nichts mehr erzählt...."

Niall lies etwas locker und schien mir aufmerksam zuzuhören. Das ganze Lied über blieb er still in meinen Armen. Nur bei den letzten Zeilen des Liedes sah er zu mir hoch.

"Halt dich an mir fest, wenn das alles ist was bleibt...." beendete ich das Lied.

"Ich liebe dich, Liam. Das war toll." sagte er und ich konnte neue Tränen in seinen Augen glänzen sehen.

"Ich liebe dich auch. Aber ich möchte dich nicht so traurig sehen. Bitte sag mir was los ist..." bettelte ich.

Niall setzte sich etwas auf und legte kurz, aber trotzdem sanft und liebevoll seine Lippen auf meine. Danach setzte er sich wieder normal neben mir auf Sofa. Ich drehe mich ein wenig um ihn gegenüber zu sitzen.

"Aber lach mich nicht aus, ja?" sagte Niall leise und sah verlegen auf seine Hände.

"Das würde ich niemals tun." erklärte ich ihm aufrichtig.

"Sei ganz ehrlich ja. Findest du mich dick?"

Ok, lass mich verarbeiten. Mein Niall, dieser perfekte Junge vor mir denkt er wäre dick?

"Ich.... Niall.. " ich musste mich erstmal fassen. "Nein, definitiv nicht. Wie kommst du denn darauf?" ich sah ihn verständnislos an.

"Naja, ehm..." verlegen sah er auf die Decke. " ihr alle, also Harry, Louis, Zayn und du ihr seid,.... ihr seid alle so hübsch und trainiert und.... und ich bin ... hässlich."

Jetzt musste ich wirklich schlucken. Wie konnte er sowas denken. Der kleine zuckersüße Niall, welcher mich immer mehr verzaubert, denkt er wäre hässlich?! Niall ist das heißeste Wesen auf diesem Planeten. Ich hatte jetzt wirklich mit jedem gerechnet, aber nicht damit.

"Niall! Wer hat dir denn diesen Floh ins Ohr gesetzt?"

Er knetete auf seinen Händen herum und sah nach unten. Er tat mir so leid, wie er da so sitzt.
Ich meine Hand auf seine und sah ihn eindringlich an.

"Das haben ein paar Fans gesagt, hm? Obwohl man die ja nicht mehr Fans nennen kann." Ich strich langsam mit meinen Daumen über seinen Handrücken. "Hör bloß nicht auf die. Die haben keine Ahnung. Du bist der schönste junge Mann den ich kenne, Niall. Lass dir von diesen Leuten nichts sagen. Ich weiß es besser. Und du weißt das auch! Ich liebe dich, Niall. Ich liebe alles an dir. Deine überaus weichen, blonden Haare. Ich liebe deine wunderschönen blauen Augen, welche mich immer so schön ehrlich anleuchten. Deine weichen Lippen, welche ich nur zu gerne auf meinen spüre. Und ich liebe diesen heißen Körper, von dem ich echt niemals genug bekomme. Glaub mir Niall. Für mich bist du perfekt und wenn diese Leute das nicht einsehen wollen, dann haben sie selber schuld."

Niall hatte den Mund leicht geöffnet und blinzelte mich ungläubig an. Ich musste schmunzeln, das war so süß.  Dann musste auch er lächeln und fiel mir um den Hals.

"Ich liebe dich! Danke, Danke, Danke! Danke für alles. Danke dafür das du du bist!" lachte er.

Unendliche Freude durchfuhr mich als ich meinen kleinen Iren endlich wieder lachen hörte. Ich hatte es so vermisst. Grinsend drückte ich ihn an mich in der Hoffnung das jetzt wieder alles gut werden würde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 03, 2017 ⏰

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Oneshots (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt