Habt ihr euch jemals sicher gefühlt?
Vollkommen sicher? Ich meine, so, als ob niemand euch etwas antun könnte. Keine Sorgen, keine trübsinnigen Gedanken oder Berfürchtungen?
Nein? Ich auch nicht. Keine einzige Sekunde in meinem Leben.
Mein Leben ist ein Käfig. Und ich bin so wild darauf auszubrechen und frei, frei, frei zu sein. Ich möchte doch nur Freiheit. Nichts anderes. Ist Freiheit etwa zu viel verlangt? Viele würden sagen, nein, Freiheit ist ganz selbstverständlich.
Aber so läuft das nicht. Freiheit ist keine meiner Möglichkeiten. Wir sind alle gefangen und werden von unseren Wärtern angespuckt aus einem einfachen Grund.
Deshalb weil sie es können. Denn wir sind hilfslos. Sie haben die Schlüssel zu unserem Verlies, sie sind die, die eines Tages einfach beschließen könnten, dass wir es nicht wert ist, unseren Schlüssel an ihrem überfülltem Bund zu tragen.
Wenn ich die Chance hätte, zu fliehen, ich würde sie ergreifen. Ich würde alles tun, um dem hier zu entfliehen.
Wären da nicht ein paar Leute, die mir am Herzen liegen.
Wenn man das so sagt „am Herzen liegen“, hört es sich so unecht an. Es gibt keine Worte dafür, wenn man eine Person vor allem beschützen würde, mit dem eigenen Leben und mit mehr.
Wenn ich könnte, würde ich fliehen und all das hinter mir lassen. Aber ich bin nicht allein. Wenn ich es wäre, wäre ich schon lange nicht mehr hier. Aber es ist nicht so und deshalb bin ich an diesen Ort gebunden. Versteht das nicht falsch, ich liebe meine Familie. Ich liebe sie alle. Dass ich hier bin und sie versorge, beschütze und alles tue, damit es ihnen gut geht, beweist das eindeutig. Und was ich fühle, wenn ich sie angucke.
Wenn ich Rorys Haare aus seiner Stirn streiche oder Mom darauf hinweise, dass ihre Hände wieder röter geworden sind. Wenn ich ihr anbiete zu Katniss' Mutter zu gehen, dammit sie nicht so sehr unter ihren Schmerzen leiden muss.
Mom ist die stärkste Frau, die ich kenne. Sie hat eine vierköpfige Familie allein großgezoegn, nachdem mein Vater in den Minen verunglückt ist. Sie hat sich aufgerafft und hat ihre Trauer für uns, ihre Kinder weggesteckt, damit wqir eine Chance haben.
Es geht nicht um Körperkraft oder Muskeln.
Es geht darum, wie es in dem Herzen des Menschen aussieht. Es geht um Entschlossenheit, Durchsetzungsvermögen, Liebe und Unbeirrtheit. Es geht darum, wie es in einem selber aussieht.
Was helfen einem die größten Kräfte, wenn man ein Herz hat, das sich bei Zärtlichkeit abkapselt und einfach den Körper die Kontrolle überlässt? Wenn man im Leben keine Liebe spürt, fehlt etwas. Etwas großes und Mächtiges. Etwas Wesentliches.
Liebe.
Das ist der Schlüssel.
Zuversicht.
Nein, wenn man zuversichtlich ist, macht man sich etwas vor, dass auf keinen Fall eintreten kann. Zuversicht ist naiv und dumm. Stempelt mich nicht als hartherzig ab, nur weil ich es für schlecht halte, zu sagen, dass alles gut wird und die Welt doch sowieso schon wunderschön ist. Sich etwas vorzumachen zögert die Enttäuschung nur weiter hinaus. Und was soll das bitte bringen?
Hoffnung ist etwas anderes. Hoffnung ist ein tief verwurzeltes Gefühl, das man nicht abschalten kann. Es kommt darauf an, auf was man hofft.
Wenn ich darauf hoffen würde, dass das Kapitol es sich anders überlegen würde und ihnen auffallen würde, was für eine Grausamkeit die Hungerspiele doch sind, wäre es das gleiche, als wenn ich sagen würde, dass ich schon immer fand, dass die Spiele eine faszinierende Erfindung wären. Ich würde mir selbst in die Tasche lügen. Ich mache mir nichts vor. Ich konfrontiere mich mit der Wahrheit. Alles andere zählt nicht.
Wenn ich darauf hoffen würde, dass Katniss mich endlich sieht, wäre es etwas anderes. Es wäre möglich. Es ist wahrscheinlich. Ich müsste ihr nur meine Gefühle einfach nur... Wie soll ich Katniss etwas sagen, von dem ich keine Ahnung habe wie stark es ist oder wie ich es in Worte fassen soll. Ich weiß nur, dass es sehr stark ist und ich es nie im Leben gegen etwas anderes eintauschen würde.
Eigentlich kann ich sehr gut mit Worten umgehen, ich weiß immer, wie ich mich rechtfertigen soll, wie ich meine Geschwister beruhigen soll, wenn sie plötzlich anfangen zu weinen, weil die Welt so trostlos ist und sogar kleine Kinder das mitbekommen.
Aber manche Sachen kann man nicht in Worte fassen. Das ist einfach so. man könnte es versuchen, aber man würde kläglich scheitern oder ein paar Worte finden, die es gar nicht wert wären, so etwas komplitziertes zu verkörpern.
Ich habe keine Angst.
Ich werde von Wut angtrieben.
Es ist undenkbar, dass so ein System wie Panem überhaupt Bestand findet. Am Anfange könnten sie alle guten Absichten der Welt gehabt haben, aber wenn es so war, dann sind sie ziemlich weit von ihren Idealen abgewichen.
So menschenverachtend, so grausam und brutal...
Überhaupt unglaublich, dass man sich als Mensch so etwas gefallen lassen kann.
Und auch dazu gibt es eine Antwort.
Angst. Panische Angst. Unendlich große Angst.
Angst lässt einen viele Dinge machen, die... an die man nie im Leben denken würde. Und Ehrgeiz. Ich meine, wie kann es sein, dass sich Jugendlich darum reissen, in die Arena gebracht zu werden? Ein bisschen Verstand wird man doch wohl besitzen?
Ich werde mich nie zufrieden geben und sagen, na, dann lassen wir es uns doch gefallen, weil es einfacher ist, als sich anzustrengen um für seine Ziele und Rechte zu kämpfen.
Ich werde nie aufgeben.
Und wenn ich es je tun sollte, dann bin ich es nicht, der da aufgibt. Dann hat sich meine Seele von meinem Körper verabschiedet. Wenn es tatsächlich eintreten sollte...
Ich werde etwas derartiges nie geschehen lassen.
Niemals.
Lieber würde ich sterben.
Ich heiße Gale Hawthorne, lebe in Distrikt 12 und werde mich niemals, niemals, dem Willen des Kapitols beugen. Darauf habt ihr mein Wort.
OMG, jetzt hab ichs geschrieben... ich hoffe es gefällt euch (mir schon ... :)))
Ich würde mich natürlich tierisch darüber freuen, wenn ihr weiterlesen würdet und mir Feedback geben würdet ;D
Es hat einfach ne Weile gedauert, bis ichs geschafft habe...
Auf jeden Fall nochmal ein dickes DANKE an alle, die kommentiert, gevotet oder gelesen haben, ihr seid echt toll!!!
♥ scarlett_13 ♥
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Der Jäger in den Spielen
FanfictionWas wäre, wenn Katniss sich nicht freiwillig gemeldet hätte, weil Prim gar nicht gezogen wurde? Was, wenn Peeta Mellarks Zettel nicht in Effie Trinkets Hand gelandet wäre? Was, wenn eine andere Person in die Hungerspiele hätte ziehen müssen? Was, w...