Chapter 1

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„Wer zuerst am Tor ist!", rufe ich und renne los

„Das ist unfair Ava!!Du hast geschummelt!!Du bist viel früher losgelaufen!!" beschwert sich mein älterer Bruder Ben.

Ich mein ernsthaft was will er?Vonwegen ich hab geschummelt, er hat viel längere Beine als ich.

Wir sehen wahrscheinlich grade aus wie zwei psychisch Gestörte die aus der Klapse geflohen sind, da wir beide rennen und unsere Koffer hinter uns herziehen. Zusätzlich hab ich auch noch einen Rucksack auf den Schultern, der ständig hoch und runter hüpft und mir in den Rücken knallt. Wirklich seeehr schmerzhaft. Wobei eigentlich nicht....

Ben und ich kommen fast gleichzeitig an dem Haupttor von unserem neuen Internat an. Unsere Eltern haben uns hierher geschickt da sie geschäftlich nach Singapur ziehen müssen und uns nicht mitnehmen wollten, außerdem geht ein Freund von uns beiden auch hier ins Internat, Sammy, er hat meinem Bruder erzählt, dass es hier haufenweise heiße Mädchen gibt. Da wollte mein Bruder natürlich auch sofort hier auf die Schule gehen. Ehrlich Jungs sind in dem Alter ziemlich schwanzgesteuert, wenn ihr mich fragt.Nachdem also Ben beschlossen hatte hier aus Internat zu wechseln, bin ich mitgegangen, denn alleine mit meinen Eltern wollte ich erst recht nicht nach Singapur ziehen.

„Na dann bis später beim Essen, Kleines"

„Ja bis nachher, Brüderchen"

Wir umarmen uns, ich gehe zum Mädchenschlaftrakt und er zum Jungentrakt. Unsere Zimmernummern haben wir schon in einem Brief mitgeteilt bekommen.

Also mach ich mich auf den Weg zum Zimmer 306.

Ich klopfe kurz und öffne dann die Tür. Insgesamt stehen vier Betten in dem Zimmer, demnach auch vier Kleiderschränke, allerdings nur zwei Schreibtische. Fragt mich jetzt nicht warum das so ist.

An den Betten hängen so Vorhänge, die man beim schlafen zuziehen kann, damit nicht jeder sehen kann wie du auf dein Bettkissen sabberst. Echt von mir gibt es haufenweise solcher Bilder. Nicht schön, gar nicht schön....

Auf drei der vier Betten liegen schon Koffer, also schnappe ich mir das direkt neben der Tür, die wahrscheinlich zum Badezimmer führt. Zum Glück, ich hasse Gemeinschaftsduschen da wird einem ständig das Shampoo, dein Handtuch oder deine Klamotten geklaut.

An der einen Wand hängt ein großer Spiegel, wo ich welch Wunder mich sehen kann.Ich bin ca. 1,70m groß, hab grau grfärbte schulterlange haare, grün-braune Augen und eine sportliche Figur.

Während ich mich so im Spiegel begutachte, höre ich wie die Tür auf geht und meine Mitbewohnerinnen hereinkommen.

„Hey du bist bestimmt Ava, oder? Ich bin Robyn, das sind Freya und Summer.Wir freuen uns voll das wir endlich auch mal eine neue Zimmergenossin haben. Immer wenn die anderen eine Neue ins Zimmer bekommen ist das richtig witzig und die werden dann immer super Freundinnen und..."

„Hey Robyn, du verschreckst Ava voll, wenn du so viel brabbelst!!!"

„Nee ich bin nicht so leicht zu verschrecken", werfe ich grinsend ein, „Naja, also ich bin Ava, wie ihr anscheinend schon wisst, ich bin extrem chaotisch und schusselig, ich hasse Strumpfhosen und High Heels. Wenn ich die anhabe dann flieg ich jedes mal auf die Fresse! Und Robyn deine Haare sind ja mal der Oberhammer!!"

„Danke"

Ihre wildgelockten Haare sind am Ansatz pastellrosa, verlaufen dann in ein paselllila und die Spitzen sind Mintgrün. Summer hat blonde Haare die ihr bis zur Taille reichen und blaue Augen. Freya ist ziemlich zierlich, sie hat braune Haare die ihr glatt über die Schultern fallen.

„Ja also ich fang dann mal an auszupacken und einzuräumen", die anderen nicken bloß und fangen auch an auszupacken. Ich geb mir nicht wirklich Mühe alles schön einzuräumen, da innerhalb der nächsten drei Tage sowieso wieder alles am Boden rumliegen wird.

Als ich endlich fertig bin mit auspacken, mache ich mich auf den Weg zu Ben.Ich komme an seiner Tür an und ich will unbedingt einen affengeilen Auftritt hinlegen, damit seine Mitbewohner gleich von Anfang an richtig geflasht von mir sind.

Ich richte meine Haare, klopfe kurz an um dann mit Schwung die Tür aufzureißen und hineinzustolzieren. In meiner Vorstellung hat das auch geklappt und sah auch echt richtig gut aus, aber in Realität öffne ich die Tür und flieg knallhart auf die Fresse. Naja immerhin habe ich es geschafft einen Auftritt hinzulegen, den wahrscheinlich niemand hier in dem Zimmer vergisst.

Das hast du ja mal wieder SUPER hingekriegt, man beachte die Ironie

Ja, dessen bin ich mir bewusst

Total Blamage, echt. Ich bin stolz auf dich

Toll jetzt liege ich hier auf dem Boden und unterhalte mich mit meiner inneren Stimme, die übrigens Tusnelda heißt. Ich hasse sie.

Ich rappel mich auf um zu sehen das drei Augenpaare mich mit einer Mischung aus Verwirrtheit, Entgeisterung und Belustigung begutachten. Nur mein ach so toller Bruder hat gerade den Lachflash seines Lebens und bekommt sich überhaupt nicht mehr ein.

So habe ich genug Zeit die drei anderen Personen zu begutachten und heilige Scheiße, das wird hier echt immer peinlicher.....



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