Gold Sickel für die Kellnerin

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Leise trällerte die fröhliche Ziehharmonika Musik durch die nur schwach erleuchtete Taverne. Das Licht der Kerzen ließ die Gäste große, langgezogene Schatten an die Wände werfen. Jeder lachte, sang oder war so betrunken, dass weiteres als schlafen nicht mehr möglich war. Bloß ein, zwei stumme Gestalten Reisender, die zu erschöpft waren um bei dem ganzen Gejaule mitzuhalten. „Lasst's euch schmecken Jungs", sagte die zwergische Kellnerin und hievte zwei große Krüge hochprozentiger Fauloner auf einen vollbesetzten Tisch. Dabei schwappte ein wenig des Bieres auf ihre Hände. Das störte sie nicht weiter und sie wischte sich die Hände an der Schürze ihres Kleides ab. „Ach Andraga, komm setz dich zu uns und leiste uns ein bisschen Gesellschafft, es gibt ja sonst nichts Interessantes hier", sagte einer der am Tisch sitzenden. Er sah ziemlich geschafft und müde aus, vermutlich hatte er den ganzen Tag über gearbeitet und kam nun in die Taverne um sich seine Müdigkeit und die schlechte Laune wegzutrinken. „Albor", grinste sie ihn an, nahm ein leeren Bierkrug in die Hand und schlug ihn mit Wucht auf den Tisch, was ein lautes Geräusch erzeugte. Der Mann namens Albor zuckte ruckartig zusammen. " Hör mal mein Lieber, das ist heute schon dein drittes Bier und auch von vorgestern hast du noch ne Rechnung offen ich möchte jetzt mal ein paar Gold Sickel kullern sehen oder wir kriegen ein Problem". Jeder Gast, der davor noch mit singen und reden beschäftigt war, schwieg nun. Die Anspannung im Raum war fast greifbar und jeder hatte sein Kopf auf die Zwergin und den Mann gerichtet. „Hey hey ganz langsam Kurze ", sagte er in einem verlegenen Ton. „Wir können die Sache sicher...ääh...ohne Streitereien klären. "Sein Blick wanderte unruhig durch den Raum bis er wieder auf ihr ruhte. Ihr Gesicht verdunkelte sich, ein paar Strähnen ihres rotbraunen Haares fielen ihr ins Gesicht und sie sah für eine kleine Frau von nicht mal 1,45 nun sehr bedrohlich aus. „Niemand nennt mich KURZE, nicht mal du betrunkener Rotz eines Bärenhäuters hast du das verstanden!?" Seine Augen weiteten sich, Albor stutzte und seine Hand griff langsam zu einem kleinen Lederbeutel, der locker an seinem Gürtel befestigt war. Andraga sah ihm noch immer mit bedrohlichem Blick in die Augen. Er zog seine geschlossene Hand zurück, öffnete seine Faust über dem Tisch und heraus kullerten 4 kleine, goldene Münzen. „Na geht doch.", sagte die Zwergin in einem zufriedenen Ton und schenkte dem noch immer verschreckten Mann ein warmes Lächeln. Sie griff nach den Münzen, drehte sich um und lief wieder in Richtung Theke. Die Zwergin konnte noch ein paar stammelnde Worte Albors wahrnehmen bevor sie komplett von der Musik verschluckt wurden, die wieder angefangen hatte zu spielen. „Mensch Andraga, was würde der Tanzende Hocker nur ohne dich machen meine Liebe?", lachte der alte Wirt und nahm einen kleinen Schluck seines Bieres. Zum Tanzenden Hocker, das war der Name der kleinen, aber dennoch gut besuchten Taverne, der Handelsstadt Faulon. Sie war ein Reiseziel für viele Wanderer und auch für die tatkräftigen Arbeiter der Stadt gab es immer ein "Helles" und gute Unterhaltung. Sei es der Barde oder die Witze die man sich gegenseitig ins Ohr krakelte bis jeder sie auswendig konnte. Und dort arbeitete eine kleine, nicht zu unterschätzende Zwergin.

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Hallöchen und danke fürs lesen meines ersten Kapitels. Nun ja eigentlich war eine Horror Story geplant und was wurde daraus...richtig eine Fantasy Story. Oh man trotzdem danke fürs lesen :)

Bis hoffentlich zum nächsten Kapitel!

Bei meiner StreitaxtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt