Schritt für Schritt nach Haus

29 7 4
                                    

„Gewürze aus dem fernen Zhynar". „Perfekt für jeden Eintopf oder Braten". Die kleine Zwergin lief über den großen Marktplatz der Stadt. Überall waren Stände mit bunten Schildern, exotischen Waren und laut herumschreienden Händlern. Es gab alles: Schmuck, Kleidung, Waffen und noch viele andere Dinge, die Andraga jedoch nicht identifizieren konnte. Faulon wurde sicher nicht ohne Grund die Handelsstadt Sandurons genannt. „Edlen Schmuck, für edle Damen". „Kommt und bestaunt mein Sortiment". Sie lief gerade an einem Schmuckhändler vorbei, der sich die Seele aus dem Leibe zu schreien schien. Er trug eine bunte, schief sitzende Mütze, und hatte einen kleinen Spitzbart. Obwohl er so brüllte schien sein Stand gut besucht. Die Mitte des Platzes wurde von einem großen Steinbrunnen geschmückt. Eiserne Verschnörkelungen verliefen rechts und links in einem Bogen zueinander. An der Spitze ragte das Stadtwappen in die Höhe. Ein bronzefarbenes Oval, auf dem ein kleiner Lederbeutel abgebildet war und mit goldenen Mustern verziert wurde. Die Zwergin war schnellen Schrittes auf dem Weg nach Hause, bis ihr ein Stand die Aufmerksamkeit raubte. „Leder, gut verarbeitetes Leder". „Ob vom Rind, Hirsch oder Talphares, hier bekommt ihr alles was das Herz begehrt". Sie neigte den Kopf in die Richtung des kleinen Standes. Er war etwas abseits des ganzen Trubels und vollgehangen mit verschiedenen Ledern und Pelzen. Sie änderte ihre Richtung und lief geradewegs auf den Stand zu. „Leder, das trifft sich gut", dachte sie, „Schließlich brauche ich langsam mal einen neuen Geldbeutel so gern ich meinen Alten auch habe, aber ein Geldbeutel mit Rissen ist keineswegs vorteilhalft". Dort angekommen starrten zwei kleine, dunkle Augen auf sie herab. „Schönen Tag junge Damen", sagte der in grün gekleidete Mann, „Wie wäre es mit ein paar Wildlederstiefeln? Perfekt für stämmige, kleine Beine". „Wer ist hier stämmig!?", antwortete Andraga mit einem Grummeln. „ Ähm, also ist die junge Dame nicht wegen ein paar Lederstiefeln hier,- was habt ihr dann für ein Verlangen?", versuchte er sich aus der Situation zu retten. „Ich habe gehört ihr verkauft auch Talphares Leder?". „Oh ja meine Liebe, dies ist korrekt, Talphares Leder, reißt nicht und kann nicht verbleichen". „Perfekt ich brauche nämlich einen neuen Geldbeutel und war schon lange auf der Suche nach einem aus besagtem Leder", entgegnete Andraga mit einem leichten lächeln. Offensichtlich war der Mann froh darüber, dass sie nicht weiter auf die Sache mit den stämmigen Beinen eingegangen war und fing schnell an zu reden. „Ja ich habe hier ein paar wunderschöne Beutel mit Schnürung oder eigenstanzten Wappen Faulons". „Ich brauche einfach einen mittelgroßen mit Schnürung". „Gewiss meine junge Dame, ist euch dieses Exemplar recht?", fragte er die Zwergin und reichte ihr einen apfelgroßen, ledrigen Beutel. Sie nahm ihn schnell entgegen und musterte ihn eine Weile. Während sie den Beutel von allen Seiten betrachtete, spürte sie den ungeduldigen Blick des Verkäufers auf sich ruhen. „Ja der ist gut, den nehme ich", antwortete sie zufrieden. Sie bezahlte den Händler und machte sich wieder auf den Weg nach Hause, entlang dem vollbesuchten Hafen der Stadt. Sie schaute auf einen großen Kutter der gerade anlegte als sie plötzlich gegen eine blonde Frau lief. „Herrgott Mädchen kannst du nicht mal aufpassen?", raunzte sie Andraga an. "Bei Xolgorims Bart, ihr seid doch gegen mich gelaufen!", antwortete die Zwergin und schenkte ihrem Gegenüber einen hasserfüllten Blick. Die Frau schüttelte nur den Kopf und ging weiter ihres Weges. Andraga war endlich zu Hause angekommen und hatte das Gefühl der Weg zu ihrer Behausung war stressiger als der Arbeitstag den sie hinter sich hatte. Sie zog ihre Stiefel aus, hängte die Schürze ihres Kleides über eine Stuhllehne und ließ sich in einen alten Sessel fallen. Ihre Füße, hatte sie gen Kamin gestreckt und die Arme auf den Sessellehnen platziert. Ihr Blick ruhte auf dem Feuer. Es war die einzige Lichtquelle in dem Raum und knisterte leise vor sich hin. Die Wärme die es spendete, hatte sich überall im Raum verbreitet. Langsam überkam die Müdigkeit die kleine Zwergin und sie musste sich bemühen die Augenlieder oben zu halten. Ein Flackern, noch eines, dann Schwärze. Sie war eingeschlafen. Während sie leise vor sich hin schnarchte verging die Zeit, und die dunkle Nacht verschluckte den bis eben noch hellen Tag.

------------------------------------------------------------------------------------------------

Mit einem kurzen Halloo und einem kleinen Dankeschön fürs Lesen verabschiede ich mich auch schon wieder.

Bis hoffentlich zum nächsten Mal! :)

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 28, 2017 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Bei meiner StreitaxtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt