"Sitzt meine Fliege, Bates?"
Ein junger, sehr großer, Mann stand vor einem goldenen Spiegel.
Er sah sehr gut aus.
Ein älterer Mann putzte permanent an ihm herum.
"Aber natürlich, Mylord.", antwortete der Ältere unterwürfig.
"Und wie sehe ich aus?"
"Bezaubernd, Lord. Sie werden alle in ihren Bann ziehen.
Die Frauen werden Ihnen hinterher seufzen.", versicherte Bates.
"Nun, wie Sie wissen, interessieren mich Frauen nicht im geringsten.", antwortete der Lord geringschätzig.
"Natürlich, Mylord, natürlich."
"Ziehen Sie sich zurück, Bates.", befahl der Schönere.
Bates ging mit einer Verbeugung.
Nun hatte er endlich Zeit sich voll und ganz seinem Äußeren zu widmen.
Er betrachtete sich im Spiegel.
Sein langes, braunes Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden und mit einem dunkelgrünen Band fixiert.
Er trug ein dunkelgrünes Kostüm.
Selbstzufrieden nickte er seinem Spiegelbild zu.Der Lord stieg in die Kutsche ein, die draußen wartete.
Er hätte auch mit einem Auto fahren können, reich genug war er.
Doch er zog es vor etwas altmodischer zu leben.
Die Kutsche setzte sich in Bewegung.
"Ich wünsche Ihnen viel Freude, mein Lord.", sagte der Kutscher, als die Kutsche zum Stehen kam.
Angesprochener nickte ihm zu, stieg aus der Kutsche aus und lief schnellen Schrittes auf das Schloss zu, das sich vor ihm auftat.
Die Flügeltüren wurden geöffnet, als er sich ihnen näherte.
Sein Weg führte ihn in den großen Saal, in dem auch andere Personen ihren Platz gefunden hatten.
Eine Feier sollte heute in diesem Schloss stattfinden.
"Guten Abend, Lord Winchester.", begrüßte ihn der Hausherr.
"Bitte. Nennen Sie mich doch Sam.", antwortete der Lord mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen.
Der rundliche Mann vor ihm verbeugte sich und lud ihn in den Mittelpunkt des Trubels ein.
"Ich habe gehört, sie haben jemanden auserkoren an ihrer Seite zu sein?", fragte der Hausherr, als sie ein wenig umherspazierten.
"Diese Annahme ist korrekt.", antwortete Sam.
Daraufhin lächelte der Rundlichere nur.
"Wir bangten schon alle, Mylord."
"Jeder bangt immer um irgendwas."
Sam lächelte ihn provokant an und ließ ihn dann einfach stehen.
Er schob sich in die Menge.
"Dürfte ich Sie zum Tanze auffordern, Mylord?", fragte ihn dann plötzliche eine sehr aufgetakelte Dame.
Sam musterte sie geringschätzig.
"Ich denke, ich bin des Tanzes nicht Herr.", sagte er dann schließlich und wollte weitergehen.
Doch die Dame hielt ihn fest.
"Dann zeige ich es Ihnen."
"Kein Bedarf." Sam wand sich aus ihrem Griff und ging wortlos weiter.
Die meisten der anwesenden Frauen im Saal schauten ihm seufzend hinterher.
Ganz wie Bates es prophezeit hatte.
Doch er drückte sich immer geschickt vor dem Tanze oder dem Gespräch.
Er war nur auf diese Feier gekommen, um ein wenig Abstand von allem zu bekommen.
Doch dies war wohl nicht die beste Wahl gewesen.
Er setzte sich schließlich in den Garten des Schlosses.
Dort war es sehr ruhig und er war ungestört.
Er musste nachdenken. Über vieles. Über alles.
Doch er sollte nicht lang allein bleiben.
Ein in einen beigen Trenchcoat gekleideter Mann erschien hinter ihm.
"Guten Tag.", sagte dieser.
Sam stand sofort auf. "Wer sind Sie?", fragte er harsch.
"Castiel ist mein Name."
"Ein schöner Name zu einem ebenso schönen Mann.", lächelte Sam mit einem gewissen Charme in der Stimme.
Er trat näher an den Mann heran.
Hier in diesem Garten waren sie ungestört.
"Kommen Sie nicht näher.", sagte Castiel, plötzlich unsicher.
"Oh, ich lasse nie einen Fisch entkommen. Schon gar nicht, wenn er zum Anbeissen aussieht."
Sam lächelte ihn provokant an und ging dann langsam auf ihn zu.
Castiel wirkte wie erstarrt.
Schlussendlich umschloss Sam mit seinen Fingern Castiel's Krawatte und zog ihn zu sich heran.
Sam ließ sich auf die Bank sinken, auf der eben sah's und zog Castiel mit sich.
Dieser landete schließlich auf seinem Schoß.
"Na? Wieso denn so schüchtern?", grinste Sam und leckte ihm einmal übers Gesicht.
Castiel regte sich nicht.
Daraufhin schloss Sam die kleine Lücke zwischen ihnen und legte seine Lippen auf die von Castiel.
Sie waren ein wenig rau und doch so weich.
Für einen Moment verlor Sam die Beherrschung.
Castiel's Lippen auf seinen, so sollte es sein.
Seine Lippen passten perfekt auf die von Castiel.
Doch schnell hatte er sich wieder gefangen.
Er vergrub seine Hände in die schwarzen Haare von Castiel.
Als Castiel sich immer noch nicht lockerte, ließ Sam von seinen Haaren ab und widmete sich seinem Hemd.
Er knöpfte es auf und zog ihm unerträglich langsam den Trenchcoat, seinen Anzug und das Hemd aus.
Dann ließ er seine Hände gekonnt über den Oberkörper von Castiel streichen.
Und dann - endlich - verlor Castiel die Beherrschung.
Seine Fassade fiel mit einem Moment ab.
Er brachte ein Stöhnen heraus. Danach noch eines.
Sam lächelte in ihre Küsse hinein.
Als er sich an der Hose von Castiel zu schaffen machte, löste er seine Lippen von Castiel's und beugte sich vor.
Seine Lippen wanderten an Castiel's Ohr und er flüsterte:
"Heute gehörst du mir, Castiel."
Ein Schauer lief Castiel über den Rücken, als Sam anfing Küsse auf seinem Hals und Oberkörper zu verteilen.
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Letters #CWC
FanfictionBriefe. Briefe aus dem Krieg. Jedes Mal bangt er um sein Leben. Jedes Mal hofft er, dass er ihn wiedersieht. Jedes Mal verzehrt er sich vor Sehensucht. Dies ist die Geschichte über Lord Sam Winchester und den Soldaten Castiel.