Wir sitzen an einem kleinen See, mitten im Wald und zählen die Steine, die auf dem Grund liegen.
Es sind unzählige.
»Wollen wir ein Spiel spielen?«
Ich sehe ihn fragend an.
»Welches denn?«
Er sammelt ein paar Steine vom Boden auf und ich sehe ihm abwartend dabei zu. Nachdem er mir einige in die Hand gedrückt hat, wendet er sich dem See zu und wirft dort nach und nach Steine hinein.
Jedes mal wartet er, bis einer am Boden angekommen ist, erst dann wirft er den nächsten.
Nach kurzem Zögern beginne ich auch, Steine ins Wasser fallen zu lassen.
»Manche sinken schneller als andere.«
Ich lasse einen Stein ein paar Sprünge über die Wasseroberfläche machen und lächle ihn schief an.
»Ein paar von ihnen springen.«
Er schüttelt kaum merklich den Kopf.
»Irgendwann sinken auch sie.«
Irgendwann ist ein komisches Wort.
Wir beobachten gemeinsam, wie der Stein, der es so lange geschafft hat, an der Oberfläche zu bleiben, dem Grund immer näher kommt.
Sie gehen alle unter. Manche früher, manche später.
Nun wirft er einen Stein , der ein paar Sprünge zurücklegt.
»Weißt du, weshalb einige Steine Springen?«
Ich blicke ihn abwartend an und warte auf eine Antwort.
»Sie haben eine glatte Oberfläche, sind platt und leicht. Sie sind ideal.«
Ich nicke bedächtig und nehme einen kantigen Stein mit vielen Einkerbungen in die Hand. Er ist etwas schwerer, als die vorherigen.
Langsam drehe ich ihn zwischen Daumen und Zeigefinger, sodass ich ihn von allen Seiten betrachten kann, und werfe ihn anschließend in den See. Schnell sinkt der Stein zu Boden.
Er war schöner als die anderen.
Ich beobachte das Wasser eine Weile, bis er zu sprechen beginnt.
»Kannst du schwimmen?«
»Nein.«
Ich sollte mich dafür schämen.
»Dann werde ich es dir beibringen.«